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,,Unsere Bedingungen sind eigentlich ganz einfach. Entweder sie halten sich von Kwon Ji Yong fern und zwar restlos. Keine Nachrichten, Anrufe und Treffen mehr. Oder sie wandern ins Gefängnis, indem ich einfach diese Dokumente hier an die Staatsanwaltschaft verschicke", erklärt der Anwalt, von dem ich den Namen im übrigen noch nicht einmal weiß, selbstsicher und zeigt mir die Blätter, auf denen groß 'Anzeige' steht. Ich würde mich jetzt an meiner eigenen Spucke verschlucken, hätte ich nicht einen trockenen Mund, als wäre gerade ein Sonnensturm ausgebrochenen. Ich muss jetzt ruhig bleiben und nachdenken. K-Drama. Ich habe so ein K-Drama gesehen, da ging es um Gerichtsfälle. Wie sind sie dort vorgegangen? Beweise. Die Richter brauchen Beweise und Zeugen um eine Straftat klären zu können. Und die wird der Anwalt sicher nicht vorlegen können, da es keine gibt, weil ich nie jemanden etwas getan habe und erst Recht nicht Eun-Mi. Diese Frau will ich noch nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

,,Und wie genau wollen die das ganze Beweisen? Sie werden nichts finden, da es solche Straftaten niemals stattgefunden haben." Jetzt bin ich diejenige, die sich selbstsicher vorlehnt und meinem Gegenüber vernichtend in die Augen schaut. Doch leider lässt sich dieser Kerl nicht von mir unter kriegen. Anscheinend haben die beiden einen ausgeklügelten Plan, bei dem ich keine Chance habe zu gewinnen. Mit seiner nächsten Aussage, bestätigt sich meine Vermutung. ,,Glauben Sie wirklich, dass ich so dumm wäre und eine Strafanzeigen machen würde, ohne jegliche Indizien? Natürlich habe ich vorgesorgt", meint er schon fast empört darüber, dass ich seine Arbeit in Frage stelle. Er legt mir einige Bilder vor die Nase. Auf denen sehe ich blaue Flecke auf den Armen von Eun-Mi, die ihr Gesicht schmerzerfüllt verzieht. Außerdem ist ein weiteres Bild dabei von einer Frau, die ich nur zu gut kenne, weswegen ich vor Schock kaum noch klar denken kann. Ich höre die Stimme vom Anwalt nur noch schwach, als er mir erklärt, dass sich diese Dame als Zeugin bereit erklärt auszusagen. Marion, scheint wirklich, wirklich sauer auf mich zu sein, dass sie sogar eine Falschaussage machen würde, damit sie es mir heimzahlen kann.

,,I-ich muss telefonieren", stottere ich und stehe von dem Sofa auf. Ich spüre förmlich das hinterlistige Grinsen von dem Anwalt als ich den Raum verlasse und mein Handy aus der Hosentasche nehme. Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, wen ich anrufen sollte. Eigentlich wollte ich nur aus dieser unangenehmen Situation entkommen. Aber jetzt, wo ich das Handy einmal in der Hand habe, wähle ich Ji Yongs Nummer beinahe automatisch. Das Klingeln klingt in diesem Moment so fürchterlich, es fühlt sich an, als würde es nie wieder enden. Nach gefühlten Ewigkeiten nimmt endlich jemand ab. ,,Ji Yong. Hilf mir. Ich weiß nicht was ich machen soll", rede ich gleich drauf los. ,,Er hat gefälschte Beweise. Ich werde im Gefängnis landen, ganz sicher. Was soll ich nur tun?"

,,Als erstes beruhigst du dich erstmal und atmest tief ein und aus", spricht die Stimme am anderen Ende der Leitung. Wie sich gerade heraus stellt ist das nicht Ji Yong, der da gerade redet, sondern Young Bae. Habe ich die falsche Nummer gewählt? Ich nehme mein Handy vom Ohr um nach zuschauen wessen Name auf dem Display steht. Da steht eindeutig Ji Yong. ,,Young Bae, was machst du an Ji Yongs Telefon?", frage ich deshalb nach ohne auf mein derzeitiges Problem zu achten. ,,Er hat mich gebeten ran zu gehen, falls du anrufen solltest. Anscheinend hatte er eine Vorahnung. Er befindet sich gerade in einem Gespräch mit Hyun-Suk. Soll ich das Handy weiter reichen?" Young Bae klingt besorgt. Verständlicherweise. Ich rufe so ganz plötzlich an und klinge sicherlich ganz aufgebracht, was ich auch bin. ,,Schon gut. Ich werde es klären." Ich warte nicht mehr auf eine Antwort, lege einfach auf.

,,Mirae, was ist los?" Sehun und Kim stehen mir auf einmal gegenüber. Sie schauen mich besorgt an. Kurz überlege ich, ihnen nichts zu sagen doch dann erzähle ich in Kurzfassung, worüber der Anwalt im Aufenthaltsraum mit mir geredet hat. Die beiden meinen, dass ich unbedingt meinen eigenen Anwalt anrufen sollte und so lange nichts mehr zu sagen, bis dieser da ist. Schweigend mache ich genau das, was sie sagen. Mit zitternden Händen wähle ich die Nummer von Ho Seong-Oh, der mir und auch Ji Yong schon oft geholfen hat.

,,Denken sie nicht einmal daran", ertönt auf einmal die fremde Stimme des Anwaltes hinter mir. Er nimmt mein Handy aus meiner Hand und legt einfach auf. Dabei starrt er mich so bedrohlich an, dass ich mich dagegen einfach nicht wehren kann und es mit mir machen lasse. ,,Ich werde es wissen, wenn Sie sich doch entscheiden, die Nummer noch einmal zu wählen. Ich werde die Woche noch einmal vorbei kommen um Ihre Entscheidung zu hören", meint er eiskalt. Er hat seine Aktentasche unter den Arm geklemmt und ist auf dem Weg das Studio zu verlassen. Kurz vor der Tür bleibt er noch einmal stehen und dreht sich mit einem arroganten Grinsen herum. ,,Ich weiß Sie sind schlau. Handeln Sie dementsprechend." Und damit geht er, lässt mich hier mit meinen unsortierten Gedanken stehen.

ᶜʰᵃⁿᵍᵉᵈ ˡᵒᵛᵉ  ɢ-ᴅʀᴀɢᴏɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt