Zwei Tage später habe ich mich bei einer Fahrschule zu einem Refresher Kurs angemeldet und bin sogar schon das erste mal gefahren. Es war ungewohnt einen fremden Wagen zu steuern, aber es ging. Meine Beine haben sich am Anfang angefühlt wie Wackelpudding, nach ein paar Minuten war aber alles in Ordnung und ich konnte mich aufs Fahren konzentrieren.
Gerade bin ich auf dem Weg zu Taehyun, mit dem ich mich für heute in einem kleinen Café, in einer ruhigen Gegen der Stadt, verabredet habe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es ihm wirklich gut geht, wie er heute am Telefon behauptet hat, oder seine Gefühle einfach nur gut überspielen kann. Wie auch immer es sein mag, ich werde ihn heute aufmuntern und ihm meine ganze Aufmerksamkeit schenken.
Ich betrete mit einem Lächeln im Gesicht, dass Café welches Taehyun ausgesucht hat und sehe ihn auch schon an einem der Tische sitzen. Er schaut aus dem Fenster, hat mich anscheinend nicht kommen sehen und sieht ziemlich verträumt aus. Was er gerade wohl denkt? Ich weiß es nicht, werde es aber hoffentlich erfahren.,,Na schon bestellt?", begrüße ich den blondhaarigen und setze mich ihm gegenüber. Er schreckt kurz zusammen, anscheinend weil ich ihn aus seinen Gedanken gerissen habe, und begrüßt mich ebenfalls. ,,Nein ich habe auf dich gewartet. Schön dich zu sehen Mirae", sagt er und ruft im nächsten Atemzug eine Kellnerin heran. Er hat es aber eilig. Ich grinse in mich hinein und schaue mich ein wenig um. Es ist gemütlich hier, klein aber fein. Und das beste ist, hier ist nicht viel los. Eigentlich sind wir beide die einzigen die hier sitzen. Das tut mir ein wenig leid für diesen Ort. Wenn der Kaffe und der Schokomuffin, den ich mir bestelle auch noch schmeckt, dann muss hier unbedingt etwas getan werden, damit mehr Kunden kommen. Es ist einfach zu gemütlich hier, als das es so wenig Leute sehen können.
,,Und, wie läuft es bei dir? Hat sich deine Situation ein wenig verändert?", richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Gegenüber, der sich mit der flachen Hand über das Gesicht fährt. Ihm scheint diese Frage nicht sehr zu passen, trotzdem ringt er sich ein Lächeln ab und beginnt zu erzählen, was sich so getan hat: ,,Ich werde noch eine ganze Weile im Entertainment bleiben. Das nächste Comeback werde ich noch einmal dabei sein." Das nächste Comeback also. Aber wenn ich mich recht erinnere, soll dieses erst für Anfang nächsten Jahres angesetzt sein. Das wäre noch weit mehr als ein halbes Jahr. So wie mir Taehyun auf der Party die Situation geschildert hat, scheint es bei ihm aber ernst zu sein. Ich mache mir Sorgen, dass er so lange nicht mehr durchhalten könnte.
,,Aber Taehyun, das nächste Comeback ist doch erst im Januar. Wieso wartest du so lange?", frage ich nach und hoffe natürlich auf eine Antwort, die ich zum Glück auch bekomme. ,,Für mich ist es schwer", beginnt er. ,,Ich lasse die Gruppe zurück, die ich nun schon so lange kenne. Das ist schwer. Ich werde es als Abschied ansehen, das bin ich mir, Winner und auch den Fans schuldig. Außerdem muss mir erst einmal etwas aufbauen. Ich kann nicht einfach aufhören, ohne zu wissen wie es weiter geht und das dauert seine Zeit. Schließlich muss ich auch von etwas Leben", erklärt er ganz sachlich und ohne groß seine Emotionen zu zeigen. Mir wird klar, was er meint und verstehe seine Entscheidung. Wer weiß, vielleicht lotet sich in dieser Zeit auch alles wieder ein und er beschließt doch zu bleiben. Das bezweifle ich zwar, aber schließlich ich nichts unmöglich. Egal wie er sich entscheidet, ob er in der YG-Family bleibt oder geht, ich werde es natürlich akzeptieren und ihn in jeglicher Hinsicht unterstützen. Er ist mein Freund und Freunde halten zusammen. Ich bin mir auch sicher, dass der Rest von Winner ihn beiseite stehen wird. Ich kenne die Jungs gut und sie würden Taehyun niemals einfach gehen lassen ohne sich um ihn zu sorgen.
Wir reden noch viel über ihn, aber auch über mich und Ji Yong, die Situation mit Eun-Mi und meinen Plan von einem Roadtrip. Der Kaffee und der Muffin schmecken hervorragend, auf jeden Fall ein Grund wieder zu kommen. Vielleicht Mal mit Ji Yong. In Null Komma nichts ist der Ansturm hier dann gewaltig. Die Zeit vergeht schnell und ehe ich mich versehe geht sie Sonne schon wieder unter. Dieser Samstag ist entspannt und der Sonntag morgen wird noch entspannter, hoffe ich jedenfalls. Denn mit Ji Yong in meiner Wohnung ist einiges los. Die letzten zwei Tage haben sich fast wie eine Woche angefühlt, nicht nur weil die anderen Mitglieder gestern fast den ganzen Tag da waren, sondern auch weil Ji Yong aus irgendeinem Grund ziemlich gute Laune hat. Er kann nicht eine Minute still sitzen, ist die ganze Zeit am Reden oder aber am Arbeiten. Letzteres stört mich eher weniger, da es mir ein paar Minuten Verschnaufpause von ihm gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein kann mit ihm unter einem Dach zu leben.
Zu Hause angekommen leere ich meinen Briefkasten und schaue mir beim Treppe hoch gehen den ersten Brief ganz oben auf dem Stapel an. Doch als ich den Absender und vor allem den Empfänger lese, fällt mir die Kinnlade herunter. Bevor ich die Wohnung betrete reiße ich den Briefumschlag auf und lese mir durch, für wen diese Papiere wirklich bestimmt sind und kann nicht glauben, was ich da lese.
Strafanzeige gegen Herrn Kwon Ji Yong,
Gestellt von Frau Lee Eun-Mi.
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ᶜʰᵃⁿᵍᵉᵈ ˡᵒᵛᵉ ɢ-ᴅʀᴀɢᴏɴ
Fanfic,,Mirae kannst du mir einen Gefallen tun?" Ji Yong schaut noch immer ernst, auch wenn ein Teil seines Gesichtsausdruck flehend ist. Natürlich werde ich ihm den Gefallen tun. Immerhin ist er mein bester Freund, da gibt es nichts zu überlegen. Ich w...