Ich war vollkommen erstarrt. Und die anderen vier auch.
Was er da gerade gesagt hatte... Das war...hart? Unhöflich? Und so gar nicht, wie Harry in den Medien beschrieben wurde? Louis zog scharf die Luft ein und zischte: "Harry, verdammt, was soll das?"
Harry schenkte ihm einen herablassenden Blick. "Louis, sie arbeitet hier. Also ist es doch wohl ihre Aufgabe, das hier wegzumachen. Oder täusche ich mich?"
Ich hätte wohl eigentlich verschwinden sollen, doch stattdessen stand ich da, die Hand immer noch auf der Türklinke und beobachtete den Schlagabtausch, der sich mir bot.
"Ja, aber...", fing Louis an, doch Liam unterbrach ihn und meinte an Harry gewandt:" Das mag ja so sein. Aber man kann so etwas so und so sagen..." "Liam, bitte, lass uns einfach gehen, okay?"
Harrys ganzes Auftreten strahlte extreme Gereiztheit aus. Aber auch eine Arroganz, wie ich sie selten erlebt hatte. Nicht einmal Mr. Derren wirkte so...so eitel wie er. Und ich hasste mich für diesen Gedanken, schließlich war Harry eigentlich mein Idol.
Liam ließ das Thema tatsächlich fallen und keiner der anderen versuchte noch einmal, mich zu verteidigen. Irgendwie gab mir das einen Stich ins Herz.
Als Harry sich an mir vorbeidrängte, ohne mich auch nur noch einmal anzusehen, wollte ich nichts anderes, als aus diesem Zimmer laufen und zu heulen. Aber so bescheuert es auch war, ich musste Harry Recht geben: Es war nunmal mein Job, die Sauerei aufzuwischen. Also würde ich jetzt erbärmlicherweise hier bleiben müssen.
Als Liam Harry aus der Tür folgte, strich er mir kurz tröstend über den Rücken und entlockte mir damit ein Lächeln. Niall und Zayn taten es ihm gleich, nur, dass Zayn mir das süßeste Lächeln der Welt zuwarf. Ok, ich sterbe. Jetzt. Zayn Malik und ich haben heute geredet. Er hat mich angelächelt. Oh.Maaaan.
Ich bereitete mich auf einen typischen Louis-Kommentar vor, doch stattdessen blieb er hinter mir stehen und rief den anderen nach: "Leute, ich fühl mich nicht so gut, ich bleib hier!!" Harry hatte ihn wohl nicht mehr gehört, aber Zayn rief ein "Seh dich später!" zurück.
Toll, jetzt schaute mir auch noch mein Lieblingssänger zu, wie ich sein Hotelzimmer putzte. Was war das nur für ein seltsamer Tag??
Ich drehte mich langsam zu ihm um und meinte hilfsbereit: "Brauchst du irgendetwas? Medikamente? Kühlbeutel? Oder irgendetwas anderes?"
Louis lächelte mich traurig an und schüttelte den Kopf. "Nein danke. Ehrlich gesagt geht's mir prima. Nur wollte ich nicht, dass unser "Zusammentreffen" so endet..."
Überrascht hob ich eine Augenbraue. "Du hast doch nichts getan."
Louis´ Blick fiel auf seine Schuhe und er meinte etwas leiser:" Ja, aber Harry. Und ich entschuldige mich tausendmal dafür. Er meint es nicht so, seit Neuestem lässt er nur ständig solche harschen Kommentare raus.. Ich weiß auch nicht. "
Ich nickte. Ich konnte es nur noch einmal wiederholen. Sie waren alle genauso gewesen, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Außer Harry. Und vielleicht hatte das ja auch seinen Grund? Mich hatte der Kommentar zwar verletzt, aber ich hatte Harry schon in der gleichen Minute wieder verziehen, schlicht, weil er Harry war.
"Ist schon ok, wahrscheinlich hatte er einfach nur einen schlechten Tag. Ich kann das verstehen!" Ich lächelte Louis aufmunternd an und er brummte zustimmend.
Ich versuchte abermals, mein Gehirn und vor allem mein Herz davon zu überzeugen, dass nicht Louis Tomlinson neben mir stand- was natürlich total in die Hose ging- und schnappte mir einen Besen und einen feuchten Lappen. In jedem Zimmer hatten wir eine Art Erste-Putz-Hilfe-Kasten deponiert, damit die Gäste nicht wegen den unwichtigsten Dingen nach uns rufen mussten.
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Welcome to nowhere (Harry Styles ff)
FanfictionWie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz. -Wilhelm Busch, Schein und Sein Olivia ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. In der Schule ist sie g...