28. Kapitel

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Mit einer unbeschreiblich großen Wut im Bauch stampfte ich durch den Schnee.

Seit einer Woche schneite es nun schon so ununterbrochen. Und wir hatten Herbst! Ernsthaft, bis jetzt kam mir dieses Jahr wettertechnisch echt beschissen vor.

Seit One Direction wieder weit weg von mir irgendwelche Konzerte gaben, waren nun schon zwei Monate vergangen.

Ab und zu skypte ich mit Niall, telefonierte mit Louis und schrieb mit Liam und Zayn.

Aber von Harry hatte ich nichts gehört.

Nichts.

Als Louis mir diese blöden Tweets geschickt hatte, war ich noch wirklich gerührt gewesen. Da war eine gewisse Hoffnung, er würde sich wieder bei mir melden, in mir gewachsen.

Aber es war natürlich nichts gekommen.

Wenn ich mit den anderen Jungs redete, mieden sie das Thema auffällig sorgfältig. Also wussten sie wohl mittlerweile doch mehr als ich.

Und gerade, kurz bevor ich mich auf den Weg in die Schule gemacht hatte, war ein neuer Tweet von Harry eingegangen.

Sometimes people are less worth than you think.

Ich konnte nicht genau sagen, warum ich mir so sicher war, dass das auf mich gemünzt war, aber seit zwei Monaten gab es regelmäßig solche Tweets. Und ich hasste ihn dafür.

Es schien, als wäre ich die grausame Furie, die ihn fallengelassen hatte. Dabei war das doch eindeutig er!

Anfangs hatte es mich verletzt. So sehr, dass ich heulend zu Xenia gelaufen war. Aber jetzt war ich einfach nur noch wütend.

Ich bog in eine Seitenstraße ein und etwas prallte mit voller Gewalt auf mein Gesicht. Nass und kalt und...ein verdammter Schneeball!!

Ich wischte mir übers Gesicht, um wieder sehen zu können und hielt nach dem Angreifer Ausschau.

Ein frech grinsender Timothy stand ein paar Meter vor mir.

"Guten Morgen, Süße!"

Ich versuchte, böse zu schauen, aber ich konnte das Lachen nicht unterdrücken. Tim kam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schulter.

"Xenia kommt zu spät. So wie immer. Und Fiona ist schon vor fünf Minuten mit Marc vorgegangen.", klärte er mich über unsere Freunde auf.

"Warum bist du nicht gegangen?", erkundigte ich mich. 

"Ach, ich musste unbedingt deine Reaktion sehen, wenn du um die Ecke kommst und den Schneeball ins Gesicht bekommst!!", kicherte Tim. Pah, der Depp! Schnell befreite ich mich aus seinem Arm, bückte mich runter auf den Boden, griff nach einem Batzen Schnee und klatschte ihm ihn ins Gesicht.

Tim stieß dabei einen so hohen Schrei aus, dass mich das Ganze noch umso mehr amüsierte. 

"Du Monster!", knurrte er und schubste mich in den nächsten Schneehaufen. Und ich zog ihn mit mir.

Nialls POV

"Schau dir das an!", quietschte ich begeistert und zog Louis auf die Couch neben mich.

Er hob erwartungsvoll die Augenbrauen und ich spielte ihm die Akkorde vor, die mir seit einer Stunde im Kopf herum schwirrten.

Fragend sah ich ihn an und er schenkte mir einen beeindruckten Blick. "Hat was 80s-mäßiges... Find ich gut!"

Zufrieden fuhr ich mit meiner Hand den Gitarrenhals entlang. Die Freiheit, zu komponieren, was wir wollen, war ein Geschenk. Ich liebte die Oldies und den Flair des Rock n Rolls, also wollte ich endlich vom Kommerzpop wegkommen.

Welcome to nowhere (Harry Styles ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt