"Was ist mit ihr?"
"Lange Geschichte...."
"Okay, erzähl." Bei Fionas Namen war ich augenblicklich zusammengezuckt. Dieses ungute Gefühl, dass es irgendetwas mit dem Tod ihres Vaters zu tun hatte, ließ mich nicht los.
"Nicht hier, Liv. Gehen wir doch zu mir, okay?" Xenia warf mir einen flehenden Blick zu und ich zuckte nur mit den Achseln. Mir war vollkommen egal, wo wir redeten, Hautsache, wir kamen auf den Punkt. Das Problem.
Als wir am Thresen vorbeikamen, hielt ich noch mal schnell an.
"Gerald, ich muss los. Ich weiß, ich hab dich in letzter Zeit schon sooft allein gelassen, aber kannst du vielleicht trotzdem meinem Vater nichts davon erzählen? Es ist echt eine wichtige Angelegenheit!"
Gerald hob leicht angenervt den Kopf, aber als er meinen Gesichtsausdruck sah, verschwand der genervte Ausdruck. "Was ist passiert?", flüsterte er besorgt.
Ich schüttelte nur den Kopf. Ich wusste ja selbst noch nicht, was das Problem war.
Den ganzen Weg zu Xenia über liefen wir schweigend nebeneinander her. Ich wüsste nicht, worüber wir reden könnten, mein Kopf war nur voll von Fragen. Was war mit Fiona? Was könnte passiert sein?
"Es ist niemand zuhause.", meinte Xenia kopfschüttelnd, während sie die Tür aufsperrte. Die Wärme, die mich aus dem Gang heraus empfing, entspannte mich schon ein wenig.
"Okay, Xenia. Was ist passiert?" Ich lief schnell den Flur entlang zu ihrem Zimmer und ließ mich auf ihr Bett fallen.
"Naja... Du warst doch am Mittwoch bei ihr, oder?"
"Ja?"
"Ich bin nochmal bei ihr vorbeigegangen... Und wollte mich einfach nur erkundigen, wie´s ihr geht...Sie wusste nicht, dass ich komme. Die Haustür war offen, also bin ich einfach rein und ihr Zimmer und da..." Während Xenia gesprochen hatte, hatte ihr Körper immer stärker gezittert und ihr Blick war auf den Boden gesenkt gewesen. Jetzt wurde das Zittern durch Schluchzer begleitet und Tränen fingen an, von ihren Wangen hinunter auf die Bettdecke zu tropfen.
Entsetzt rutschte ich zu ihr und hob ihren Kopf am Kinn leicht an.
"Xenia..Was ist los?"
"Ich...Ich stand vor der Zimmertür...Und wollte reingehen....Aber sie hatte zugesperrt..." Xenia hielt inne, schluchzend, ihre Augen entsetzt über das, was sie in Erinnerung hatte.
"Und was hast du dann gemacht?" Meine Stimme zitterte leicht, ich fürchtete mich vor dem, was jetzt kommen würde. Eine dunkle Vorahnung hatte sich bereits leise in meine Gedanken geschlichen.
"Ich...ich habe geklopft...Und.." Xenias Augen weiteten sich entsetzt und in diesem Moment hatte ich wirklich eine Scheißangst.
"Das Einzige, was aus ihrem Zimmer kam, waren Schreie, Liv. Schmerzensschreie. Ich hatte keine Ahnung, was dadrin passiert, aber ich hab einfach angefangen, wie wild auf die Tür einzutrommeln..."
Xenia schien sich wieder beruhigt zu haben, aber irgendetwas an ihrer plötzlichen Gelassenheit war schrecklich furchteinflößend.
"Schließlich hat Fiona die Tür auch aufgemacht...Und...Stand da, mit diesem fragenden Gesichtsausdruck. Ich hab sie nur vollkommen verwundert angesehen. Ich hab sie gefragt, was passiert ist. Sie hat gesagt, sie weiß nicht, wovon ich rede. Ich wollte an ihr vorbeigehen, ins Zimmer rein, aber sie hat mich zurückgehalten. Dieser mörderische Blick... Aber ich hatte dieses schlechte Gefühl, weißt du, was ich meine? Ich wusste, dass irgendetwas passiert ist. Und das sie nicht wollte, dass ich es sehe, war mehr als eindeutig. Also hab ich einfach so getan, als ob ich wieder zurück wolle, sie wollte mir hinterher...Und dann bin ich ins Zimmer gestürmt."
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Welcome to nowhere (Harry Styles ff)
Fiksi PenggemarWie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz. -Wilhelm Busch, Schein und Sein Olivia ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. In der Schule ist sie g...