"Und daann hab ichso, ichsoo, wieso duust du das? Un er nua so, was weis denn ich!", nuschelte Louis vor sich hin. Ich verstand nicht ganz, worum es ging, aber ich verspürte trotzdem den Drang, zu lachen. Und aufs Klo musste ich auch. Nur irgendwie wollte ich nicht aufstehen. Einfach, weil sich schon auf dem Barhocker die Welt um mich herum drehte und ich gar nicht wissen wollte, wie das beim Gehen aussah.
Niall und Zayn hatten sich schon vor einer Weile zum Billiardtisch in der hinteren Ecke des Pubs verdrückt und irgendwie war ich zwischen Louis und Harry gelandet.
Louis hatte mir in den letzten zwei Stunden immer, wenn mein Glas fast leer war, schnell ein neues spendiert. Ehrlich, es war seltsam und witzig zugleich, von Louis Tomlinson abgefüllt zu werden. Nicht, dass ich das gut fand.
Louis hatte natürlich sauber mitgetrunken und wir hatten feststellen müssen, dass ich von Natur aus trinkfester war als er. Worüber ich hin und wieder grinsen musste. Trotzdem waren wir momentan ungefähr gleich betrunken. Nicht gut.
"Liwww, dein Händyyy!" Louis pikste mit seinem Finger in meinen Bauch, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Was? Oh!" Schnell griff ich nach meinem veralteten Samsung und stöhnte bei dem Namen meiner Mutter laut auf. Schnell versuchte ich, mich zu sammeln.
"Hallo?"
"Schatz, wo bist du? Ich dachte, du wolltest heute nicht so lange wegbleiben?"
"Ja, ehm, ich bin noch mit ein paar Gästen von Dad weg." Ein paar Gästen. Pah, genau! Obwohl ich zugeben musste, dass ich mich fast an ihre Präsenz gewöhnt hatte. Fast, als hätte ich sie nicht monatelang vor unserem Zusammentreffen via Internet gestalkt.
"Wir müssen morgen früh raus, Olivia. Das weißt du. Also komm nach Hause. Jetzt."
Und aufgelegt hatte sie. Ohne Worte.
Meine Mutter wurde eigentlich nie laut. Aber sie hatte diese Art drauf, an der man genau merkte, wie sie meinte, was sie sagte. Das gerade war zum Beispiel ein unmissverständlicher Befehl gewesen. Ohne Widerrede.
"Wass loos?", fragte mich Louis neugierig.
"Meine Mom will, dass ich nach Hauuuse komm, jezzz."
"Jes schoon? Nein, Liww, du dafst noch niich gehen!" Louis packte meinen Arm und zog mich an sich.
Ich schüttelte ihn lachend ab. Ja, Louis war ein verdammt cooler Typ. Trotzdem hatte ich jetzt erstmal anderes im Kopf.
WIE kam ich jetzt eigentlich nach Hause?
Jeder, der mich fahren könnte, war betrunken.
Na toll. Taxi, ich komme.
"Louuuuu, kann ich dein Handy habben? Muss ein Taxi rufen."
"Was? Spinnst du? HARRY, komm mal!"
Und schon stand Harry vor uns und warf Louis einen fragenden Blick zu.
"Liwwww muss nach Hause, Haz.", stellte Louis fest. Was dann scheinbar auch die einzige Erklärung war,die er Harry geben würde. Denn ohne weitere Worte zog er mich an sich und drückte mich fest.
"Wir sehn unsss bald, odaaa?"
"Ja, natürlich, Louuu."
Bevor wir weiter vor uns hinlallen konnten, schnappte Harry, der offensichtlich kapiert hatte, was Louis gemeint hatte, sich meine Tasche und umgriff mein Handgelenk. Ehe ich mich versah, standen wir auch schon im Freien.
"Aba was iss mit den anderen? Ich hätte mich verabschieden müsen!", empörte ich mich und verschränkte gleichzeitig die Arme vor der Brust.
"Sie werdens überleben.", war Harrys einziger Kommentar, als er die Autoschlüssel zückte und mir galant- gar nicht er selbst- die Tür öffnete.
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Welcome to nowhere (Harry Styles ff)
FanfictionWie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz. -Wilhelm Busch, Schein und Sein Olivia ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. In der Schule ist sie g...