Das Gras unter meinen Füßen war noch nass, was von einem meiner ach so geliebten Vormittagsschauer zeugte und als ich bei der Steinbrücke ankam, war weit und breit niemand zu sehen.
Ich zückte schnell mein Handy, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Und laut dieser war ich schon eine Viertelstunde zu spät. Vielleicht waren sie ja schon wieder gegangen? Ich spürte, wie die Panik in mir aufstieg. Wieso musste ich nur ein so blöder, verpeilter Mensch sein, der eine so außergewöhnliche Möglichkeit einfach versaute?!
Enttäuscht von mir selbst schlug ich mir auf die Stirn. "Sowas kann aber auch nur mir passieren!", seufzte ich laut.
"Was hast du denn angestellt?"
Erschrocken zuckte ich zusammen und suchte nach dem Ursprung der Stimme. Und fand ihn direkt hinter mir.
"Zayn?!", stellte ich verblüfft fest. Einen Moment lang sah er mich an, als wolle er mich in die nächste Anstalt stecken, dann meinte er:" Ja, der bin ich. Du siehst mich an, als wäre ich eine Kakerlake."
Sofort lief ich puterrot an und stammelte irgendetwas Zusammenhangloses vor mich hin. Bevor das Ganze noch peinlicher werden konnte, rettete mich die Ankunft eines weiteren 1D-Mitglieds. Harry. Harry??
"Hi.", grüßte er brummelig.
Als sich Harry doch tatsächlich neben mich stellte, ohne mir einen angewiderten Blick zuzuwerfen, war ich etwas zu eingeschüchtert von seiner plötzlichen Nähe, um etwas erwidern zu können.
Was aber auch nicht nötig war.
"Wo warst du, verdammt?", fuhr Zayn ihn an. Harry hob eine Augenbraue.
"Was meinst du?"
"Na, alle sind im Hotel und DU? Wo hast du dich denn bitte rumgetrieben?"
"Dir ist schon klar, dass ich erwachsen bin und wohl selber entscheiden darf, wo ich hingehe und wann, oder?", entgegnete Harry kühl.
Darauf schien Zayn kein Gegenargument zu finden.
Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen, bis ich mich- tapfer, wie ich war- dazu entschloss, es zu brechen.
"Wo genau sind die andern drei, Zayn?"
Zayn wandte sich erleichtert mir zu. "Niall sind noch ein paar Dinge eingefallen, die wir unbedingt zum Picknicken brauchen und dann sind sie nochmal einkaufen gefahren. Tut mir übrigens leid, dass ich zu spät war, aber hier unerkannt durch die Straßen zu laufen, das ist echt ein Kunststück! Ich hab das Gefühl, hier laufen nur Mädchen im Teeniealter rum."
Ein wenig verletzt war ich ja bei dem Gedanken, dass wir für die fünf nur nervige Mädchen im Teeniealter waren, aber ich versuchte, diesen Kommentar einfach zu übergehen.
"Oh und was kam Niall da so in den Sinn?", sinnierte ich.
Zayn lachte. "Ach, ich glaube, er will eine Armee durchfüttern. Hat irgendetwas von Schokobrunnen und Nando´s gesagt, bevor er aus der Tür ist."
Ich wollte gerade etwas erwidern, da unterbrach mich Harry mit genervter Stimme:" Wenn wir schon diesen elendigen Small-Talk machen müssen, dann doch bitte im Sitzen."
Ich warf Zayn einen fragenden Blick zu, aber er zuckte nur mit den Achseln und nahm sich eines von Fionas Strandtüchern. "Ich darf doch, oder?"
"Natürlich!"
Und mit diesen Worten schnappte ich mir das andere Tuch und breitete es auf den Steinfließen der Brücke aus.
"So, Mr. Styles, nehmen Sie doch Platz!", meinte ich dann ernst. Zayn brach sofort in Lachen aus und Harry warf mir einen bösen Blick zu. Leicht verwirrt schaute ich vom einen zum anderen.
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Welcome to nowhere (Harry Styles ff)
FanfictionWie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz. -Wilhelm Busch, Schein und Sein Olivia ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. In der Schule ist sie g...