Hermine rannte nicht in ihre Wohnung, sondern lief direkt in den Gryffindorturm. Ginny sah lächelnd zu ihr auf, bis sie die Tränen in den Augen der Freundin wahrnahm. „Was ist passiert?", wollte sie sofort besorgt wissen. Doch Hermine stürzte sich nur schluchzend in ihre Arme und weinte bittere Tränen. Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte sie sich wieder und berichtete Ginny, was vorgefallen war. „Der spinnt doch komplett!", schrie Gin und sprang von ihrem Sessel auf. „Ich war aber auch nicht sonderlich nett zu ihm", erwiderte sie leise. „Ach was! Du hättest niemals so etwas gesagt, wenn er dich nicht so verletzt hätte", empörte Ginny sich. Die junge Hexe sank in sich zusammen. „Ich hätte das niemals sagen dürfen", seufzte sie verzweifelt. „Jetzt setz aber mal einen Punkt", knurrte die Rothaarige. „Kann ich heute Nacht hierbleiben?", fragt Hermine verzweifelt. Ginny schlang ihre Arme um die zitternde Mrs. Snape. „Natürlich, Mine. Du kannst so lange du willst bei mir bleiben. Wir schlafen einfach zusammen in meinem Bett", redete sie der Freundin gut zu und drückte sie fest an sich. Leicht lächelte Hermine die Freundin an und lehnte sich gegen sie.
„Was ist denn hier los?", fragte Neville verwirrt, als er durch das Porträtloch hineinkletterte. „Mine hat stress und wir müssen sie jetzt ablenken!", verkündete Ginny auch so gleich und zog sie mit zu einem Tisch. „Was ist jetzt besser, als eine Runde Snape-Explodiert?", grinste sie und holte die Karten heraus. „Ist das nicht unsensibel? Ich glaube, dass ihre Sorgen durch Snape verursacht wurden oder irre ich mich da?", fragte Neville leicht besorgt. „Nein, das ist genau das Richtige. Komm lassen wir ein wenig meinen Mann explodieren", nickte die Betroffene und setzte sich, während Ginny die Karten austeilte.
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Severus war in sein Labor in den Kerkern gelaufen. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt. Einen Vergewaltiger hatte sie ihn genannt. Nie in seinem Leben hatte er sich an einer Frau oder einem Mann vergangen. Er hatte zwar mit einigen Frauen geschlafen, aber niemals ohne ihr Einverständnis. Er war ein Todesser, dass konnte er nicht leugnen, auch wenn er der Ideologie nicht folgte. Doch das dunkle Mal prunkte auf seinem Unterarm.
Er wischte sich über das Gesicht und holte sich ein paar Zutaten, um einen Trank zu brauen. Ihm war egal, was er braute. Aber es besänftigte ihn. Seine Frau hatte nicht mit diesen Typen angebandelt? Dabei sahen sie alle so vertraut miteinander aus und ihr Cousin war Schwul. Warum musste er auch einfach immer zuerst in die Luft gehen? Als Spion konnte er doch auch erst beobachten und dann seine Schlüsse ziehen. Warum ging das bei dieser Frau einfach nicht? Sein Hirn setzte aus und in ihm kroch eine brennende Wut hinauf. Irgendwann platzte er dann.
Nachdem er Stunden mit dem Brauen seines neuen Gegengifts verbracht hatte, war er wieder ruhig und konnte normal über die Situation nachdenken. Hermine ging immer so herzlich mit ihren Freunden um, dass hatte er doch Jahrelang beobachtet. Außerdem war es doch egal, wie sie mit Aiden umging, da er ihre Familie war.
Sein Labor hatte er wieder aufgeräumt und war auf dem Weg zu seiner Wohnung, als er wie angewurzelt stehen blieb. „Bei Merlin!", wisperte er. „Das wird sie mir nie verzeihen!" Er strich sich mit den Händen durch Haar und ging schneller. Wie konnte er sie nur als Schlammblut bezeichnen und dann auch noch als Schlampe. Jetzt hatte er sie auch noch Stunden alleine in der Wohnung sitzen lassen, ohne diesen Fehler zurecht zu biegen. Hatte er denn nicht gelernt, was das anrichten konnte? Wie konnte er seine Frau nur so beleidigen? Sie war ein herzensguter Mensch!
Er wippte ungeduldig auf der Treppe, während sie nach oben fuhr. Kaum war er oben, riss er die Tür auf. In der unteren Etage war alle leer, aber es war auch schon 3 Uhr morgens. Trotzdem rannte er die Treppe hoch und riss ihre Zimmertür auf. „Hermine! Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Ich habe einfach Rot gesehen, als ich dich mit diesen jungen Männern gesehen habe. Ich hätte dir vertrauen sollen und dich auch niemals beleidigen. Es tut mir unendlich leid", sprudelte es auch sofort aus ihm heraus, aber es gab kein Feedback. Er sah sich im Zimmer um und ihr Bett war leer. Er wirbelte herum und öffnete sein Zimmer. Vielleicht war sie ja dort? Doch sie war nicht da. Im Badezimmer war sie ebenfalls nicht.
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Zum GLÜCK verheiratet.
FanfictionEin neues Gesetz tritt in Kraft. Die Eheversprechen zwischen magischen Familie treten ab sofort in Kraft, da danach keine weiteren Absprachen getroffen werden dürfen. Doch wissen Hermine Granger und Severus Snape nicht, dass sie ebenfalls von diesem...