4. Ein Ehepaar trinkt Kaffee

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Severus führte Hermine ins Atrium. Er apparierte auf der Stelle zum Tropfenden Kessel. „Wow, was für ein Gentleman mein Mann doch ist. Er wartet so höfflich auf mich oder nimmt mich mit", brummte Hermine, bevor sie selber zum Tropfenden Kessel apparierte.

„Hey Tom", begrüßte sie den Wirt. Hermine traf sich hier häufiger mit einigen Freunden aus Hogwarts und kannte Tom daher mittlerweile ziemlich gut. „Guten Tag Miss Granger, was kann ich für Sie tun", zwinkerte er. „Mit wem triffst du dich heute?" Hermine musste leise lachen. Seine lockere und herzliche Art tat ihr jetzt sehr gut. „Ich hätte gerne das übliche. Ich treffe mich mit Professor Snape", antwortete sie. „Mit Snape? Was hast du in den Ferien denn mit dem zu tun?", fragte der alte Wirt und sah seine junge Kundin überrascht an. „Es geht Sie eigentlich nichts anl Tom. Aber ich muss wohl Ihre unkorrekte Ansprache korrigieren, da meine Frau dies anscheinend nicht vorhat. Es heißt ‚Guten Tag, Mrs. Snape' und ich hätte gerne eine Tasse Kaffee", schnarrte Severus.

Tom sah Hermine mit großen Augen an und diese nickte nur unglücklich. „Ich glaube du brauchst jetzt noch ein großes Stück Kuchen und ganz viel Karamell", meinte Tom mitfühlend. „Ich habe gesagt, dass ich Sie auf einen Kaffee einlade und nicht auf den halben Laden", knurrte Severus. Bevor Hermine etwas sagen konnte stellte Tom ein riesiges Stück Schokotorte vor sie. „Gut, dass Sie die Rechnung für Hermine nicht begleichen müssen, Snape, denn ihre Bestellung geht aufs Haus. Das arme Mädchen ist schon gestraft genug mit Ihnen als Mann", erwiderte Tom. „Und du suchst dir jetzt erst einmal einen Platz, mein Mädchen und dann bringe ich dir deine Bestellung", lächelte Tom. Sie beugte sich über den Tresen und drückte dem alten Wirt einen Kuss auf die Wange. „Ich danke dir, Tom!", lächelte sie ihn an und ging dann an einen noch freien Tisch.

„Als meine Frau, sollten Sie nicht so mit anderen Männern flirten", machte Snape auf sich aufmerksam. „Ich flirte nicht, Sir. Ich bin einfach nur nett zu meinen Mitmenschen. Ich habe mich bei Tom für diese freundliche Einladung bedankt. Aber von Höflichkeit und Umgangsformen haben Sie ja noch nie etwas gehört", erwiderte sie eingeschnappt. Sie war gerade Mal seit 10 Minuten verheiratet, da machte ihr Mann ihr auch schon Vorschriften, aber was hatte sie erwartet, wenn man die Ehefrau eines Severus Snape war. Sie schob sich ein Stück des Schokokuchens in den Mund und schloss genießend ihre Augen. Er war göttlich und das war genau das, was sie jetzt brauchte.

„Sie sollten sich nicht mit solch einer Kalorienbombe vollstopfen. Das macht nur Fett und Hässlich", meinte Severus abschätzend. „Das ist schön für Sie, Sir, aber es macht auch einfach glücklich. Zucker beruhigt die Nerven und Schokolade setzt Endorphine frei. Glauben Sie mir, die benötige ich jetzt, da meine im Minusbereich sind", antwortete sie patzig. Trotzig stopfte sie sich ein extragroßes Stück Torte in den Mund. Severus schenkte ihr einen kalten Blick. Da kam Tom auch schon mit der Bestellung. Er setzte vor Snape eine Tasse schwarzen Kaffee ab und Hermine bekam Hagrids Tasse voller Karamellcappuccino. „Die Torte ist göttlich!", strahlte Hermine den Wirt an. „Das hoffe ich doch und nun genieße deine Spezialbestellung", lachte Tom und tätschelte ihre Schulter.

Severus nahm einen Schluck aus seiner Tasse. „Ich denke, dass du heute Abend schon ins Schloss kommen solltest, bis dahin habe ich dir ein Zimmer in meiner Wohnung hergerichtet", stellte Severus sachlich klar und merkte nicht, dass er sie Duzte. „Schön, dass ich auch noch gefragt werde", zischte Hermine aufgebracht. „Nur weil wir jetzt verheiratet sind, heißt das noch lange nicht, dass ich auch nach Ihrer Pfeife tanzen muss, Professor Snape", zischte sie. „Ich habe vielleicht auch noch etwas zu tun!"

Severus schloss die Augen, dass konnte mit diesem Quälgeist ja noch heiter werden. Sie kostete ihn jetzt schon seine ganze Selbstbeherrschung. Er hatte sich diese Ehe doch auch nicht ausgesucht. „Und was bitte haben Sie so wichtiges vor, Mrs. Snape", antwortete er ganz ruhig, aber sarkastisch. „Ich arbeite zufälligerweise und muss meine Schichten auch weiter wahrnehmen. Ich kann jetzt ja nicht kündigen, nur weil ich verheiratet wurde. Ich brauche schließlich das Geld, da ich in zwei Wochen nach Australien reise!", zischte sie ihn an. Dieser Kerl war nicht auszuhalten und mit ihm sollte sie ihr ganzes Leben verbringen?

„Meine Frau braucht nicht zu arbeiten, nur weil sie das Geld braucht! Wie kommen Sie darauf, dass Sie jetzt noch nach Australien reisen werden?", lachte er kalt auf. „Wenn Sie glauben, dass ich jetzt mein Leben vor dem Herd verbringen werde, dann haben Sie sich aber gewaltig geschnitten, Professor Snape. Ich bin keine Frau, die Zuhause sitzt und das Hausmütterchen spielt!", schrie sie aufgebracht. „Ich werde Sie auch nicht um jeden Sickel anbetteln, wenn ich etwas benötige, daher werde ich weiterhin mein eigenes Geld verdienen!", fauchte sie. „Und was meine Reise nach Australien angeht, davon wird mich keiner abbringen können. Ich habe lange genug warten müssen, da ich wegen diesem verdammten Krieg überhaupt nach Australien muss. Ich will meine Eltern wiederhaben. Ich reiße nicht zu meinem Vergnügen nach Australien!", setzte sie etwas leiser hinzu.

Die wenigen Gäste, die sich im tropfenden Kessel befanden, hatten jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit auf dieses ungleiche Paar gerichtet. „So habe ich das nicht gemeint", brummte Severus. „Ich wollte nur sagen, dass ich genug Geld verdiene, mit dem ich uns versorgen kann. Ich bin schließlich der Schulleiter von Hogwarts und Sie müssen nicht arbeiten, nur weil Sie Geld brauchen. Ich bin durchaus in der Lage meine Frau zu versorgen. Wenn Sie ihren Abschluss gemacht haben, können Sie entweder Studieren gehen oder auch eine Ausbildung machen. Das ist mir egal. Warum müssen Sie nach Australien, um ihre Eltern wieder zu holen und was hat das mit dem Krieg zu tun?", fragte er.

„Da wäre aber immer noch die Sache mit dem 'um jeden Sickel betteln'!", schnaubte Hermine. „Mrs. Snape, Sie werden selbstverständlich den vollen Zugang zu meinen Verließ in Gringotts bekommen! Sie sind meine Frau! Könnten wir dieses Thema nun abhacken und Sie beantworten endlich meine Frage?", fuhr er sie nun lauter an. In dem Schankraum ging das Getuschel los. Hermine Granger und Severus Snape waren verheiratet!

„Ich habe meinen Eltern die Erinnerungen an mich genommen, damit sie in Sicherheit sind. Nun werde ich nach Australien reisen um sie zu finden, da ich ihnen vermittelt habe, dass sie dahin auswandern wollen. Ich vermisse sie sehr und muss sie nun finden. Daher habe ich einen Portschlüssel beantragt und werde mich auf die Suche nach ihnen begeben. Jetzt darf ich ihnen auch noch erklären das ich verheiratet bin mit einem Mann, der zwanzig Jahre älter ist als ich und den ich nicht Liebe", murmelte sie leise.

„Dann können Sie selbstverständlich dorthin reisen. Diese Reise werde ich mir ja wohl leisten können. Ich erwarte Sie heute Abend im Schloss", schnarrte er, trank seinen Kaffee aus und stand dann auf. „Guten Tag, Mrs. Snape!" Ohne ein weiteres Wort ging er aus der Tür. Hermine sackte vor ihrem Teller zusammen und brach in Tränen aus. Dieser Tag war ein einziger Albtraum. Sie hasste Professor Snape zwar nicht und bewunderte ihn für sein Wissen, aber menschlich war er eine einzige Katastrophe. Wie sollte sie das ihr ganzes Leben mit ihm aushalten? Schlimmer ging es schon gar nicht mehr.

Sanft strich eine Hand über ihren Rücken. „Was ist denn los, Mädchen?", fragte Tom ruhig. „Das ist doch ein einziger Albtraum", schniefte sie. „Es ist so unfair! Warum musste ich ausgerechnet ihn heiraten?" Sie weinte und weinte. „Wie kommt es, dass du ihn überhaupt heiraten musstest?", erkundigte der freundliche Wirt sich bei ihr. „Dieses vermaledeite neue Gesetz. Mein Urgroßvater war anscheinend Reinblüter und hat seine nächste magische Nachfahrin an den nächsten magischen Nachfahren der Familie Prince versprochen und das ist Severus Snape. Diese Vereinbarung sind magisch bindend und werden im Ministerium festgehalten. Die noch vorhandenen Vereinbarungen, die sich im Ministerium befinden, werden ab sofort in Kraft gesetzt und danach sind sie verboten. Nun bin ich mein ganzes Leben an Severus Snape gebunden", schluchzte sie herzzerreißend.

„Du armes Mädchen", meinte Tom mitfühlend. „Jetzt isst du noch ein Stück Torte und trinkst deinen Cappuccino aus. Dann gehst du nach Hause und nimmst ein heißes Bad. Danach werden sich deine Gedanken etwas ordnen und deine Gefühlswelt beruhigt sich", sprach er auf die aufgelöste junge Frau ein.

„So sollte sich keine junge Braut fühlen", murmelten ein paar Hexen mitleidig im Hintergrund. „Darf ich die Torte mitnehmen", wisperte Mine verlegen. „Selbstverständlich, Hermine!", meinte er. „Ich packe sie dir sofort ein und nun trink!", brummte er. Schnell trank sie ihre Tasse leer und ging dann an den Tresen. „Was schulde ich dir?", fragte sie noch einmal. „Ein Lächeln", antwortete Tom und grinste sie an. Sie konnte nicht anders und lächelte leicht zurück. „So ist das schon viel besser", sagte er und reichte ihr das Tortenstück. „Viel Glück", wünschte er dann noch. „Dankeschön", murmelte Hermine leicht und verließ ebenfalls das Lokal um wieder zu den Jungs zu apparieren.

Zum GLÜCK verheiratet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt