Erklärungen

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Der nächste Morgen weckte mich schmerzhaft. „Was ist denn los?“ Schnaufte ich. Draußen vor der Höhle klang es so, als würde dort jemand kämpfen. Sachte kroch ich aus der Höhle und beobachtete das Geschehen. Es sah so aus, als würden zwei Leute miteinander kämpfen. Leider konnte ich sie nicht erkennen. Einer der beiden – ich erkannte, dass es Männer waren – trug einen schwarzen Mantel. Der Anderen war komplett in weiß gekleidet. Seine schwarzen Haare waren vom Regen durchnässt, ebenso die braunen Haare seines Gegners. Der Herr in weiß kämpfte mit links und sein Schwert strahlte in einem wundervollen schwarz. Eine schwarze Schwertscheide hing an seiner rechten Hüfte und ein goldenes Messer zierte seine Linke. Moment, das kam mir bekannt vor. „Curio?“ Schrie ich dem Regen entgegen. Er drehte sich um und ich blickte in seine wunderschönen rubinroten Augen. Und da geschah es, der Junge in schwarz schlug mit seinem Schwert zu und traf Curio in der Seite. Sofort bildete sich ein großer Blutfleck auf seinem Mantel und er brach zusammen. „Nein, Curio.“ Ich rannte zu ihm rüber und lies mich neben ihm auf den Boden sinken. „Es tut mir leid, ich hätte nichts sagen sollen.“ Doch er lächelte nur. „Endlich habe ich dich gefunden.“ Er strich mir mit seiner Hand über das Gesicht. „Hast du gerade Curio gesagt?“ Ich blickte zu dem braunhaarigen Jungen auf. Er war etwa 18 Jahre und seine Augen hatten die Farbe von Bernsteinen. „Ja habe ich. Wieso willst du das wissen? Wer bist du überhaupt?“ „Du...“ Curio setzte sich stöhnend auf und starrte den Jungen mit offenen Augen an. Er sah so aus, als hätte er einen Geist gesehen. „Curio, was ist denn los?“ Ich verstand die Welt nicht mehr. So hatte ich ihn ja noch nie gesehen.

„Akay....Akay.“ Curio stand auf. Wackelig stand er dem ebenso verdutzten Jungen gegenüber. Plötzlich schloss er ihn in die Arme und ein Schluchzen entfuhr seiner Kehle. „Du lebst. Endlich habe ich dich wieder mein Junge.“ Was zur Hölle ist hier los? Was hat das alles zu bedeuten? „Bist du es wirklich? Bist du wirklich mein Vater?“ Moment, was? Curio hat einen Sohn? Ich glaub ich träume. „Ja, ja ich bin es.“ Kaum hatte er das gesagt, stieß Akay ihn weg. „Du hast mich im Stich gelassen. Du wolltest mich nicht mehr.“ Nun war Curio geschockt. „Nein, glaub mir bitte. Ich habe alles daran getan dich zu retten, aber ich wusste nicht wo du bist.“ Doch der Junge hörte ihm nicht zu. „Du hast meine Mutter getötet.“ Ok, ich wusste ja nicht viel über deren Geschichte, aber das weiß ja sogar ich, dass das absurd ist. „Nein, nein das stimmt nicht. Ich wollte ihr helfen. Ich habe für euch gekämpft.“ „Ich glaub dir kein Wort. Ich kenne die wahre Geschichte und ich pfeife auf deine Meinung.“ Der Junge drehte sich um und lief zu seinem Pferd. „Nein bitte mein Junge. Warte.“ Doch sein Sohn war schon weg. Weinend brach er zusammen. „Curio, was ist denn los?“ Doch er lies nicht mit sich reden. Stattdessen kauerte er sich auf dem Boden zusammen. Ich sollte ihm in Ruhe lassen. So setzte ich mich neben ihn auf den Boden und streichelte sanft seinen Kopf. Nach kurzer Zeit verstummte sein weinen, erst dachte ich mir nichts dabei, doch als er eine längere Zeit keinen Laut von sich gab schaute ich nach. „Curio, Curio. Sag doch was.“ Er bewegte sich nicht. Verdammt er war ohnmächtig. Mühsam schleppte ich ihn in die Höhle und zog ihm seinen Mantel aus. Es war etwas peinlich, aber auch sein T-shirt musste ausgezogen werden. Ich betrachtete seine Wunde. Sie war sehr tief und er hatte bereits eine Menge Blut verloren. „Das tut mir ja so leid.“ Eine Träne fand ihren Weg mein Gesicht runter. Ich zerriss mein Shirt und verband so seine Seite. Dann legte ich ihm meinen Mantel um, der noch immer trocken war, da ich ihn in der Höhle gelassen hatte. Sachte zog ich Curios Kopf auf meinen Schoß. Er hatte hohes Fieber, sobald der Regen vorbei ist, werde ich nach heilenden Kräutern suchen. Es war alles meine Schuld, ich musste ihm einfach helfen.

Francesco

Ich war der mieseste Verlobte überhaupt. Cordelia ist mir zum zweiten Mal abhanden gekommen. Diesmal hat sie ihre Tasche gepackt und ist einfach weg geritten. Und wer war daran schuld? Na ich, ich sollte auf die Tochter des Dutje aufpassen, doch sie ist kurz nach dem Gespräch mit ihrem Vater völlig verstört davon gerannt. Was mach ich denn nun? Als erstes habe ich getan, was wohl jeder tun würde. Ich bin ihr hinter her gerannt. Im Stall angekommen, fand ich einen bewusstlosen Curio auf dem Boden. Ich weckte ihn und fing mir eine Ohrfeige. „Womit habe ich denn das verdient?“ Fragte ich empört. „Wieso hast du sie nicht aufgehalten? Du bist der dümmste Mensch den ich kenne.“ Na der traut sich was. Ebenfalls in einem aggressiven Ton antwortete ich, „Und was ist mit dir? Anstatt sie aufzuhalten liegst du hier faul rum?“ Ich stupste ihn mit meinem Zeigefinger an, was wohl eine schlechte Idee war. Er stand auf und stellte sich mir gegenüber auf. „Jetzt hör mir mal zu Freundchen. Im Gegensatz zu dir, habe ich versucht sie aufzuhalten.“ Ich grinste ihn frech an. „Und was ist daraus geworden?“ Ich glaub jetzt war er richtig wütend. „Sie hat mich mit einer Heugabel niedergeschlagen.“ Nun fing ich an zu lachen. „Du bist ja ein Held.“ Jetzt war es vorbei, er schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht. „Ich habe besseres zu tun. Ich gehe jetzt DEINE Verlobte suchen. Denn im Gegensatz zu dir, interessiert es mich, was aus ihr wird.“ Was war das für ein Funkeln in seinen Augen? Plötzlich wurde mir alles klar. „Ach so ist das.“ Curio drehte sich zu mir um und blickte mich verwirrt an. „Was meinst du?“ Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen, um die folgenden Worte zu sagen. „Du liebst sie.“ Wenn Blicke töten könnten, mein Leben hätte sich soeben von mir verabschiedet. Unter seinen wachsamen Augen rutschte mir mein Herz in die Hose. „Was meinst du?“ Seine Worte klangen eher wie die eines kleinen Jungen, als die eines angsteinflösenden Mannes. „Naja, man sieht es in deinen Augen. Du versteckst dich vor deinen Gefühlen. Aber ich kann sehen, dass du sie liebst.“ Er wandte sich von mir ab. „Wie kann ich sie lieben, wenn es mein Auftrag ist sie zu töten?“ Habe ich gerade richtig gehört? Nun drehte sich Curio wieder um. „Ja du hast richtig gehört. Es ist meine Mission sie zu töten.“ Oh mein Gott. „Bitte erkläre mir alles.“ Zuerst sah er mich verwirrt an, setzte sich dann aber wieder auf den Boden und bedeutete mir, es ihm gleich zu tun. „Ich sollte vielleicht mit meiner Herkunft anfangen. Ich komme aus dem – wie ihr es nennt – Reich der Magie. Zumindest bin ich dort aufgewachsen. Das wiederum soll heißen, dort beginnen meine Erinnerungen.“ „Was soll das heißen?“ Doch er ignorierte meine Frage und erzählte weiter. „Man sagt, ich bin nicht von dieser Welt. Ich bin kein Mensch.“ Er lachte leise. „Von Madame Isilyor wurde ich in Magie und allem anderen Unterrichtet, nur um herauszufinden, dass ich alles bereits konnte.“ Erneut lachte er kurz auf. „Von da an, war ich deren Schachfigur. Ich bekam einen Auftrag nach dem Anderen. Musste Menschen töten, Kriege führen, Familien zerstören. Anfangs dachte ich es wäre richtig. Ich kannte ja nichts anderes. Man stellte die Menschen als die Bösen dar. Naja, bis ich mich verliebt habe. Es ist kaum zu glauben, dass ich fast 500 Jahre gebraucht habe, um alles zu verstehen.

Kannst du dir vorstellen, dass ich geheiratet habe?“ Ich antwortete ihm nicht, lauschte nur seiner Erzählung. „Ihr Name war Talisha. 20 Jahre waren wir zusammen, bekamen ein Kind und dann war alles vorbei. Konrad heuerte die Rebellen an meine Familie zu töten und das schaffte er auch. Meine Frau lag tot in meinen Armen und mein Sohn wurde verschleppt. Man drohte mir mit seinem Tod und so machte ich weiter. 2 Jahre danach, bekam ich die Antwort, dass Cordelia geboren wurde. Sie stammt aus dem Reich des Lichtes und hatte deshalb einen zweiten, geheimen Namen. Luna. Doch sie stellte eine Bedrohung dar. Es war von da an mein Auftrag sie zu töten. Und nun bin ich hier und alles hat sich mit euch verändert. Ich habe die letzten reinblütigen Überlebenden aus den 4 Reichen gefunden. Es wird jetzt schwer sein das zu glauben, aber du kommst ebenfalls aus dem Reich der Magie. Adelia ist, wie wir bereits gesagt haben eine direkte Nachfahrin der 4 Kaiser und Kyle kommt eigentlich aus dem Reich der Dunkelheit. Das besagte Problem ist, mit der Arbeit für das Reich der Magie musste ich versprechen alle Reinblüter außer denen aus dem Reich des Lichtes zu beschützen. Aber ihr seit ihre Freunde und ich kann euch nur beschützen, wenn ich das Gleiche mit ihr tue.“ „Aber es ist dein Auftrag sie zu töten.“ Sein Blick war stur geradeaus gerichtet. „Es war mein Auftrag oder ist es noch immer. Das werde ich entscheiden, wenn ich sie gefunden habe. Bitte folge mir erst, wenn der zweite Mond ab heute am Himmel steht. Ich versichere dir, falls sie stirbt, wird mein Leben das nächste sein, was ausgelöscht wird.“ Dann stand er auf und verließ den Stall. Ich habe ihn als starken, gefühllosen Mann kommen sehen, doch jetzt geht er als einsamer, gefühlvoller Held. Ich bewunderte ihn.

So den bin ich euch noch schuldig. Naja ich kann grad ni viel sagen, außer DANKE DANKE DANKE, für die vielen Leser. Wie immer würde ich mich über Votes und Kommentare freuen. Bis nächste Woche.

Euer Stefchen

Mein Schicksal ist dein Tod. *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt