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Ich öffnete meine Augen und sah in das grelle, blendende Licht der Krankenhauslampe. Ich konnte sehen, ich atmete selbstständig und konnte mich bewegen. Ich hob meinen Arm schmerzhaft und hielt meine Hand in mein Blickfeld, um zu überprüfen, dass ich auch wirklich lebte. Das Gefühl der echten Luft in meiner Lunge war einfach unbeschreiblich. Mein Kopf dröhnte und jedes einzelne meiner Körperteile schmerzte höllisch. Trotz der riesigen Schmerzen, die ich verspürte, konnte ich nicht anders als mich bewegen. Wie ich es vermisst hatte.

„Jungkook?" Fragte eine verzweifelte stimme neben mir. Ich zuckte schreckhaft zusammen. Sie war mir so vertraut und doch so fremd. Schmerzerfüllt drehte ich meinen Kopf und sah in ein faltiges, rundliches Gesicht. Es war ungewohnt ihn so zu sehen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an. Sie waren rot vom Weinen. Diese Stille war so unerträglich.

Bitte sag doch was...

Ich wusste jedoch selbst nicht was ich sagen sollte. Obwohl mir diese Person eigentlich so fremd war hatte ich ihn so sehr vermisst. Eine einzige Träne rang aus seinem gerötetem Augen. Tiefe, dunkle Augenringe zierten sich unter seinem Auge. Ich schaute auf seine Hand die fest um meine geschlungen war. Wie selten das doch passierte. Es ist lange her, dass ich ihn weinen gesehen hatte. Dieser Anblick ließ auch mir die Tränen in die Augen steigen. Plötzlich warf er sich auf mich und umklammerte seine Hüfte. Es war schmerzvoll, aber ich ertrug es. Für ihn. Ich zuckte zusammen. Geschockt strich ich ihm durch die Haare. Sie sind gewachsen seit unserer letzten Begegnung. Ich glaube das ist das erste Mal seit langem, dass er mich umarmte.

„Ich habe dich vermisst Kookie."

„Scheiße Appa... ich dich auch..."

Er sah zu mir auf. Die Tränen kullerten meine Wange herunter und tropften auf mein Shirt, welches sich an dieser Stelle leicht dunkler färbte.

„Mianhae...," flüsterte er leicht, „es tut mir alles so leid." Er richtete sich auf und umfasste mit beiden Händen die meine.

„Muss es nicht..., es war alles meine Schuld..." sagte ich und legte meine andere Hand auf seine.

„Nein, ich habe dich im Stich gelassen und damit meine ich nicht nur in den letzten Wochen, sondern die letzten Jahre. Ich war nicht für dich da als...," er schluckte schwer und wandte den Blick ab, „...als deine Mutter ging. Ich war nicht für dich da, als du mich am meisten brauchtest, dass wäre meine Pflicht gewesen. Ich habe all meine Sorgen in Alkohol ertränkt und nicht daran gedacht was du dabei fühlst."

„Nicht, du musst dich nicht entschuldi-..." sagte ich, doch er schnitt mir das Wort ab.

„Doch Kookie, das muss ich. Ich werde dir versprechen von heute an ein besserer Vater zu sein. Ich will nicht das so etwas noch einmal passiert. Diese 3 Tage in denen ich wach bin, habe ich dich so sehr vermisst. Ich werde nie wieder zulassen, dass dir was passiert, oder dir jemand weh tut..." brachte er leidlich hervor. Ich küsste ihn auf die Stirn und lehnte danach meine Stirn an seine. In dieser Position verweilten wir eine Weile.

Irgendwann löste er sich von mir und wischte sich die Tränen weg.

„Wir haben ein bisschen Vater-Sohn kram aufzuholen," Sagte er und Lachte. Ich stimmte ein und sagte nur: „Das haben wir wohl."

„Dann erzähl mal. Was gibt es neues?" fragte er dann schließlich.

„Was soll es geben ich lag eine ganz schön lange Zeit im Koma." Ich drückte einen blauen Knopf neben mir am Bett, um das Bett aufrecht zu fahren, das ersparte mir einige Schmerzhafte Bewegungen.

„Stimmt hast recht, aber bist du dir ganz sicher, dass es nichts gibt? Vielleicht ein Mädchen?" Ich schluckte leicht.

„Appa... Ähmm... wie soll ich es sagen... i-ich s-stehe nicht auf Mädchen..." Ich suchte mir eine bequemere Position was ziemlich schmerzhaft war und anscheinend auch so aussah.

„Hey alles ok? Soll ich dir eine Schwester rufen?" sagte er und strich mir über den Arm. Ich nickte und war verwundert, dass er nicht verwundert zu sein schien. Hatte er mich gehört? Oder schien es ihn einfach nicht zu stören, dass ich nicht auf Mädchen stehe?

Er stand auf und rief etwas Undeutliches durch den Flur. Ich wurde rot, mir war es Peinlich da er auch einfach auf einen Knopf drücken könnte, aber nein, er musste im ganzen Krankenhaus rumschreien.

„Ähmm... Appa...?" Sagte ich zögernd als er sich wieder neben mich setzte, „was sagst du dazu...?"

„Meinst du, dass du auf Jungs stehst?" Ich nickte, „Das ist kein Problem für mich. Ich liebe dich so wie du bist." Er lächelte und ich atmete tief aus und erwiderte sein strahlendes Lachen.

„Und? Gibt es denn einen Jungen?" sagte er dann noch neugierig.

Wir wurden von einer Schwester gestört, aber als sie ging zögerte ich kurz.

„Naja da gab es diesen..." fing ich an werde jedoch von den durchbohrenden Blicken meines Vaters unterbrochen.

„Komm schon Junge ich will alles wissen..." Ich atmete also tief ein und begann.

***

Guys, JUNGKOOK-AH IS BACK! <3


Hidden Love  || JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt