3 | We were always meant to say goodbye

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>> F E L I X <<

"Ich finde es echt toll dass Basti seine Semesterferien bei uns verbringt", sagte mein Vater. Auf einmal lagen alle Blicke meiner Familie auf mir. Verwundert sah ich sie an. "Was?", fragte ich. "Freust du dich denn gar nicht auf Basti?" Lisa lächelte mich an. "Äh, doch klar", sagte ich und zwang mir ein fröhliches Gesicht auf. "Da klingt aber jemand begeistert", Fiona lachte ironisch auf. "Doch, ich freue mich wirklich", versicherte ich meiner Familie. Denn das stimmte ja auch. Ich wollte nur nicht den Schmerz wieder erleben, wenn er ging. Wir müssten uns nämlich wieder voneinander trennen und das will ich nicht. Entweder bleiben wir bei einander oder wir lassen es. Mir tut das einfach viel zu sehr weh. Ich könnte zwar niemals mit ihm Schluss machen, aber eine Beziehung drei Jahre lang so zu führen, pack' ich nicht mehr. Wenn es mir jetzt schon nach 2 Monaten so schwer fällt..

"Er meinte er würde am 15. Dezember schon anreisen, und am 26. fährt er wieder nachhause", erzählte Lisa. Ich nickte, starrte aber weiter hin auf meinen Teller. Ich stellte mir vor, wie er reinkam und ich total überrascht da stand und auf ihn gewartet hab. Wie wir uns das erste mal nach zwei Monaten umarmen und küssen. Im Bett kuscheln und die elf Tage zu den schönsten machen, die wir je hatten. Bei dem Gedanken daran musste ich wieder Lächeln und ich hatte gerade so einen Drang mit ihm zu skypen.

"Ich geh schon hoch, ja?" Sagte ich, stand auf und verzog mich in mein Zimmer. Ich suchte Rewi's Kontakt und rief ihn an. "Hallo?" "Hallo Schatz, können wir skypen?" fragte ich hoffnungsvoll. "Bin sofort da", sagte er nur noch und schon hatte er aufgelegt. Ich machte meinen Laptop an, kuschelte mich in mein Bett und schon sah ich das Fenster aufgehen.

Rewi 💘 ruft an...

Ich drückte auf den grünen Hörer und schaltete die Webcam an. "Hey", ein glücklicher Rewi am Schreibtisch sitzen erschien. "Hallo", begrüßte ich ihn etwas schüchtern. "Alles okay, Schatz?" Fragte er und lächelte mich an. Ich nickte. "Ich freu' mich wenn du über Weihnachten kommst." "Sie haben es dir erzählt? Man die Spasits, ich wollte dich überraschen", er schlug sich gegen die Stirn. "Hä, bist du blöd? Vida hat es mir gesagt als du noch am Telefon warst", ich kicherte. "Echt? Naja egal. Auf jeden Fall, wollte ich dich ursprünglich überraschen." "Bist du bisschen krank? Deine Stimme klingt so verschnupft", ich schaute ihn besorgt an. "Geht so, hab eine leichte Erkältung aber sonst ist alles gut." Auch wenn Rewi es so überzeugend rüber brachte, glaubte ich ihm nicht dass das alles war. Sein kleines Studentzimmer im Hintergrund war unaufgeräumt, er wirkte aufgewühlt und er hatte tiefe, dunkle Augenringe. Obwohl er versuchte niedlich zu lächeln.

Auf einmal kamen wieder die Zweifel. Liebte ich ihn noch? Wie viel fühlte ich noch für ihn? Bei dem Gedanken wurde ich direkt wieder traurig und nachdenklich. "Felix?" Ich schüttelte meinen Kopf und blickte ihn an. "Bei dir alles in Ordnung?" Ich schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Einige Sekunden schwieg ich einfach und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Mehrmals sagte er meinen Namen und fragte mich ob ich weinte. Doch das tat ich nicht. Seit er weg war, habe ich nicht mehr geweint. Er war der einzige Person, die mich zum weinen bringen konnte denn den Mensch, den man am meisten liebt, verletzt einen auch am meisten.

Ich rieb mir über die Augen und atmete tief ein und aus. "Du kannst mir nicht erzählen, dass bei dir alles gut ist." Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich- ich hab-"

Ich schaltete meine Gedanken aus.

"Ich hab 'ne fünf in Mathe geschrieben", log ich. "Schatz, du hattest doch in der letzten eine drei, wie kommt dass denn? Schaffst du es nicht dich zu konzentrieren? Möchtest du dass ich dir helfe?", fragte er. Ich verneinte alles. "Ich vermisse dich einfach nur", sagte ich. "Es ist nur noch weniger als ein Monat bis wir uns wieder sehen, Engel", murmelte er. "Ich liebe dich."

Gott, war ich dankbar dass er es gesagt hat. "Ich dich auch", nuschelte ich. Scheisse, wieso war ich so verwirrt?

Auf der einen Seite vermisste ich ihn, wollte ihn bei mir haben, mit ihm kuscheln, mit ihm reden, schlafen, Zeit verbringen, körperliche Nähe auf jede Art und Weise von ihm.

Doch auf der anderen wollte ich das alles nicht mehr. Ich fühlte mich zu abhängig von ihm, auf eine Art, die nicht zu erklären war, obwohl wir nicht mal mehr beieinander leben.

Doch eins wurde mir klar:

Irgendwie brauchte ich ihn.
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Lixi is' sich mal wieder nicht im Klaren über seine Feelings :(((( 💓

Rewilz | Already GoneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt