33 | now all our memories, they're haunted

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>> R E W I <<

„Ich muss mich glaube ich entschuldigen." „Das glaube ich allerdings auch", sagte ich angepisst und nahm Felix' Hand. Er starrte auf unsere Hände und wagte es nicht mal den Blick zu hoben und meiner Mutter ins Gesicht zu sehen. „Ich hab ein wenig überreagiert." „Ein wenig?" „Sebastian, lass mich doch ausreden", motzte meine Mom. Ich sagte nichts mehr und schaute zu Felix. Seine Miene blieb unverändert. Sanft drückte ich etwas seine Hand.

„Ich glaube mir hat es nur irgendwie weh getan zu sehen, dass mein Sohn eine- zumindest zur Zeit- glückliche Beziehung führt und ich..- äh, naja nicht."

Kurz verstummten wir alle drei. Felix und ich waren sichtlich überfordert und meine Mutter sah einfach nur enttäuscht aus. „Versteht mich nicht falsch. Ich gönne es euch von ganzem Herzen. Ich bin doch froh dass ihr euch gefunden habt. Ihr passt auch so wunderbar zusammen, ich könnte mir niemand besseren an deiner Seite vorstellen", sagte sie an mich gewandt. Sie lächelte uns an. Felix blickte mich an und ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich erwiderte dies bloß. Und wie ich meiner Mom zustimmte. Einen Moritz oder eine Luna könnte ich mir nicht im Gegensatz zu uns gegenseitig vorstellen.

„Danke Mama.. aber wieso redest du von Hochzeit wenn es so schlecht läuft? Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben?" fragte ich verwundert. „Ich glaube ich war einfach unglaublich gereizt. Ich meine ich hab euch erst vor ein paar Tagen Nachts gehört." Felix und ich sahen sie mit einem peinlich berührten Blick an. Er war beim Sex einfach immer so unglaublich laut. „Vielleicht war ich deprimiert und frustriert. Alles gleichzeitig, irgendwie. Und dann ist mir das mit der Hochzeit rausgerutscht. Wir haben das bisher komplett für uns behalten. Aber ich war einfach so sauer dass euer Liebesleben so gut läuft. Das meines Sohnes läuft besser als meins! Da wird man mal.." „Schon gut, Mama", fiel ich ihr ins Wort. „Es tut mir jedenfalls sehr leid. Wenn das mit der Hochzeit stattfinden sollte- hoffentlich erst wieder wenn es sich einigermaßen gebessert hat- braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Ich verspreche euch eurer Beziehung steht dann nichts mehr im Weg."

Sie wollte gerade aufstehen und das Zimmer verlassen, als sie stehen blieb und uns nochmal ansah. „Felix, das nächste mal stöhn' doch ein klein wenig leiser seinen Namen. Die Nachbarn müssen nicht alles hören. Und Basti, probiert doch mal eine andere Stellun-", bevor sie weiter reden konnte, sprang ich auf schob sie aus der Tür. Ich lehnte mich dagegen, als sie endlich aus dem Zimmer verschwunden war und atmete erleichtert aus. „Jetzt hätte nur noch das gefehlt", Felix deutete auf das benutze, zugeknotete Kondom von vor ein paar Tagen, dass unter dem Schreibtisch neben dem Mülleimer lag. Den hatte ich wohl verfehlt. Ich verzog mein Gesicht. „Bah", ein wenig angewidert- obwohl da sowieso nur mein Sperma drin war (es war nun schon Tage alt, okay), hob ich es an und warf es in den Müll.

Schweigend lagen wir einfach auf dem Bett. Es tat gut, mal nichts zutun. Einfach zu liegen und die Stille und Zuneigung meines Freundes zu genießen. Ich wollte die Zeit mit ihm komplett ausnutzen- nein, auskosten. Und zwar jede einzelne Sekunde. Er döste leise vor sich hin und gab manchmal murmelnd ein paar unverständliche Laute von sich. Ich strich ihm gedankenverloren durch die Haare und zog ihn näher an mich heran. Ich schlang meine Arme um seinen kleinen Oberkörper und fing an nachzudenken.

Ich wusste überhaupt nicht wie es weiter gehen sollte für mich. Ich war aus der Uni geschmissen worden, hatte außer das Haus unserer Eltern überhaupt keinen Wohnplatz und bevor Felix und ich zusammen ziehen konnten, musste er sein Abi gemacht haben und wir beide bräuchten Geld. Das bedeutet Arbeiten. Ich seufzte. Dazu hatte ich keine Lust. Aber natürlich war mir bewusst dass rumliegen und sich von meiner Mom durch füttern zu lassen, keine Option war. Okay, doch, eigentlich schon. Sie würde es wahrscheinlich sogar bis ans Ende meines, beziehungsweise ihres machen. Aber ich wollte ja auf eigenen Beinen stehen.

Ob Felix und ich jemals eine eigene, kleine Familie gründen? Felix und ich waren halt schon sehr süß zusammen, das wusste ich.

Wenn ich Felix einfach nur so ansah, wusste ich, ich brauchte nicht mehr um glücklich zu sein. Ich hatte ihn und für mich war er der wundervollste Mensch und das mit allen seinen Macken. Er sah so niedlich aus wenn er schlief. Oder wenn er fasziniert und begeistert von etwas war. Er sah auch wunderschön aus, wenn er weinte, was leider viel zu häufig passiert. Aber am schönsten ist er, wenn er glücklich ist. Und mich macht es glücklich, wenn er es ist.

Sein kleiner Kopf ruhte zwischen meiner Brust und meinem Arm- also eigentlich auf der Schulter und ich spürte seinen Atem an meinem Nacken. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und zog die Decke über ihn.

„Ich pass auf dich auf, mein Engel. Ich liebe dich", nuschelte ich. Auch wenn er es nicht hören, oder darauf antworten konnte.

Denn allein dass ich es aussprach, gab mir Sicherheit.

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jOwI iS rEaLeR tHaN yOu

bish look at rewilz

ypplthinkiamgay ich liebe carmi 🤧💗

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