16 | Looking at you makes it harder

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>> R E W I <<

"Sebastian", ich drehte meinen Kopf und erblickte meine Mutter. Ohne ein weiteres nahm sie mich in ihre Arme. "Wie geht es dir?" Fragte sie und klang dabei besorgt. Sie strich mir über die Wange. "Mir geht es soweit gut, ich- ich komm gut zurecht", ich lächelte sie schwach an. "Felix hat sich schon wieder eingeschlossen", Vida kam die Treppen runtergestürmt. Alarmglocken gingen in mir an.

Ich drückte mich an ihr vorbei und hastete zu seinem Zimmer. Ohne zu klopfen drückte ich die Türklinke runter um dann erstmal mit dem Kopf gegen die Tür zu rennen. Sie war ja abgeschlossen von innen. "Felix", rief ich. "Ich bins, lass mich bitte rein." "Komm bitte, ich muss mit dir reden." "Felix." "Hey, komm raus." "Schliess bitte auf." "Ich muss dir was erzählen." Ich versuchte alles. Ich probierte die Tür aufzukriegen und ich versuchte mit ihm zu reden. Ich war kurz davor durch das blöde Fenster reinzuklettern. Doch ich tat es nicht. Ich atmete tief ein- und aus. Ich würde es ihm jetzt so erzählen.

"Felix, ich weiß du hast Schluss gemacht und eigentlich bin ich deshalb nicht verpflichtet dir irgendwas zu erzählen vor allem wenn es nicht in unserer Beziehung statt findet, aber ich habe solche Schuldgefühle ich komme damit nicht mehr klar. Ich habe vor paar Tagen mit Moritz geschlafen. Ich weiß es war ein Riesen Fehler. Es tut mir wirklich leid und ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist aber-" ich wurde unterbrochen, da Felix die Tür aufriss. Ich hatte die ganze Zeit nicht einen Mucks aus seinem Zimmer gehört weswegen ich mich umso mehr erschreckte. Er sah schlimmer aus, als ich mich vorgestellt habe. Er war zerstört. Wirklich, er war einfach nur zerstört ich konnte es gar nicht in Worte fassen. Es tat im Herzen weh, ihn so zu sehen. Er war nun am Ende angekommen. Alles was wir durchgemacht haben war bei weitem nicht so schlimm wie das hier. Er konnte nicht mehr und ich sah ihn innerlich zerbrechen. Und doch schaffte er es, einen auf stark zu machen.

"Ist okay. Wir sind nicht mehr zusammen", sagte er bloß monoton und lief an mir vorbei. Perplex starrte ich ihm nach, denn er hatte einen Rucksack auf dem Rücken und sah Aufbruch bereit aus. "Felix, was-" "Du bist abgehauen und hast mich im Stich gelassen. Über Monate hinweg." Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Ich wusste was jetzt kam.

"Und deshalb hau' ich jetzt ab."
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"Nein, ich halte das nicht aus", weinte ich. "Basti, beruhig dich", versuchte meine Mutter auf mich einzureden. "Wo ist er?" Rief ich. "Er kommt morgen bestimmt wieder, weit wird er mit einem Rucksack nicht kommen", sagte Peter. "Bitte, ich muss ihn suchen, was ist wenn er nie wieder nachhause kommt?" Fragte ich und ignorierte meine Tränen. "Leg dich ins Bett und ruh' dich wirklich aus", sagte meine Mutter und schob mich in Felix' Zimmer. "Aber nein, ich kann ihn nicht alleine lassen." "Das hast du die letzten drei Wochen auch ohne ein schlechtes Gewissen gemacht. Leg' dich jetzt bitte hin", sie drückte mich auf das Bett. Ich hatte keine Kraft zu widersprechen. Wenn sie wüsste wie schlecht ich mich gefühlt hatte. Wie ich Nachts nicht schlafen konnte, tagsüber nur an ihn gedacht habe und alle Küsse mit Moritz sich nur erzwungen anfühlten. Ich war machtlos. "Sei stark", sagte sie und deckte mich zu.

"Nein, ich kann nicht mehr, Mama. Ich kann nicht mehr", ich vergrub meinen Kopf in Felix' Kissen und weinte nur noch mehr. Ich inhalierte seinen Duft. Ich wollte nicht dass er ging. Ich wollte nicht dass es ihm schlecht geht. Ich wollte doch nur ehrlich sein! Alles was sich über das komplette letzte Jahr in mir angestaut hatte, war ich nun endlich los geworden. Ich weinte selten, nur wenn es wirklich schlimm war.

Und ich bin an dem Punkt angekommen, an dem es wirklich schlimm ist. Ich weinte durchgehend, und das nicht gerade leise. Ich schrie währenddessen, war aggressiv gegen mich selber und war verzweifelt. Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin am Ende. Und das schlimmste war, ich war an allem selbst schuld.

Meine Mutter brachte mir in der Zwischenzeit Tee, etwas zu essen und eine weitere Decke. Doch ich wollte nichts davon. Ich wollte Felix bei mir. Direkt bei mir. Wieso war es immer nur so kompliziert? Wieso waren wir beide so stur? Ich drückte eines seiner Kissen an meine Brust und kuschelte mich mehr in die beiden Bettdecken. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich wollte einfach nur noch schlafen! Alle Gedanken in meinem Kopf sollten endlich verschwinden, ich wollte ihnen nicht mehr zuhören. Sie machen mich fertig! Ich schluchzte erneut.

"Schätzchen?" Meine Mutter betrat mit Vida Felix' Zimmer. Ich lag mit dem Rücken zu ihnen. "Hm?" brachte ich schwach heraus. "Kann ich irgendwas für dich noch tun? Es tut mir wirklich weh dich so.. dich so aufgelöst zu sehen", meine Mutter streichelte mir über meine Haare. Ich schniefte. "S-sag Moritz bitte Bescheid, d-dass er.. kommen soll", murmelte ich. Ich war so dankbar darüber dass keiner der beiden nachfragte, wer Moritz war. Noch wussten sie nichts von meinem neuen Freund, in den ich nicht mal verliebt war. Vida schnappte sich mein Handy. "Was ist dein Code?" Fragte sie sanft. "Felix' Geburtstag", ein paar Tränen verließen meine Augen. Weil Moritz' und mein Chat ganz oben war, schien sie schnell fertig gewesen zu sein und legte mein Handy wieder auf den Schreibtisch. Dass sie unsere "ich liebe dich" Nachrichten vielleicht gelesen hat, interessierte mich überhaupt nicht. Ich konnte an niemand als an Felix denken.

Wo er hinging? Wie es ihm geht? Ob alles in Ordnung war? Wenn ihm was passiert, war es meine Schuld. Wäre ich nicht gewesen, wäre er nicht abgehauen. Ich weiß nicht wie lange ich da lag, allerdings konnte ich mit weinen nicht aufhören.

Nachts stand ich auf und legte mich in mein eigenes Bett, weil mich Felix' Bett, sein Duft und alles in seinem Zimmer so sehr fertig machte dass ich kurzzeitig wirklich einfach Selbstmordgedanken hatte. Ich wollte keine schlechten Gedanken in meinem Kopf.

Wenige Minuten später schrieb mir Moritz dass er vor meiner Haustür stand. Er hatte es doch tatsächlich innerhalb drei Stunden hier her geschafft. Ich beschrieb ihm wo unser Ersatzschlüssel lag und er im zweiten Stock einfach in das erste Zimmer links soll. Meine ganze Familie schlief immer hin schon.

Es war zwar schön, dass ich jemand hatte der mich nun im Arm hielt und mir ein Stück weit Geborgenheit bot, ich um einiges weniger Tränenflüssigkeit verlor und ich besser einschlafen konnte aber es war nicht das selbe wie wenn es Felix gewesen wär. Zudem müsste ich morgen früh, wenn ich in der Lage dazu war, Moritz erklären, wieso es mir so schlecht ging. Und dann musste ich meiner ganzen Familie auch noch Moritz vorstellen.

Ich war überfordert und wollte einfach nur noch sterben.
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💔 felix ist weg

Rewilz | Already GoneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt