4 | Even with our fists held high

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>> R E W I <<

Gelangweilt lief ich durch den Flur, als mir zwei Vollidioten entgegenkamen. Es war niemand anderes als, ob man es glaubt oder nicht, Taddl und Ardy. Die beiden waren seit dem Abiball ein offizielles Pärchen und haben den selben Studiengang wie ich gewählt. Soweit ich weiß zieht Taddl das auch durch mit dem Englisch und Mathe Lehramt aber Ardy war das ziemlich schnuppe. Erinnert mich an Felix und mich. Nur mit dem Unterschied dass Felix weder sein Abi jetzt schon hat, noch dass er den selben Studiengang nur wegen mir wählen würde, so wie Ardy es für Taddl tat. Denn sonst hätten die beiden sich genauso trennen müssen, wie wir es mussten.

Ich war nicht unbedingt mit den beiden befreundet, aber ich verstand mich ganz gut mit ihnen. Wir hatten lange über die Sache damals geredet, was sie Felix antaten und eine längere Zeit war ich so angepisst von den beiden, wenn sie nur schon an mir vorbei gingen.

"Ey, Basti, was über Weihnachten vor?" Fragte Ardy. "Äh, ja? Ich fahr nachhause", erzählte ich. "Uhh, deinen Felix sehen", Taddl grinste und zog eine Augenbraue hoch. Ich nickte bloß. Seit er beim skypen fast angefangen hatte zu weinen, machte ich mir durchgehend Sorgen um ihn. Außerdem vermisste ich ihn. Und ich freue mich so sehr wenn ich ihn endlich in meine Arme schließen kann. Dass würde mich daran erinnern dass ich letztes Schuljahr immer nach dem Unterricht nachhause kam und schon zuhause erwartet und mit einem liebevollen Kuss empfangen wurde. Nur dieses Mal würde es viel besonderer sein. Felix gab mir das Gefühl, was mir sonst kein Mensch so sehr gab.

Nämlich dass er mich liebte.

"Wir wollten dich eigentlich fragen ob du in den Weihnachtsferien durch die Gegend ziehen willst und feiern. Du weißt schon, die Clubs hier abchecken und so", erklärte Ardy. "Ne passt, ich hab meine Familie so lange nicht gesehen. Aber danke, Jungs." "Du meldest dich aber mal", befahlen sie mir. Ich bejahte lächelnd und verabschiedete mich kurz darauf von Ihnen.

Ich machte mich als ich die Uni verließ auf den Weg zur Bushaltestelle und fuhr mit diesem in das Studentenwohnheim. Ich lebe dort mit zwei Mädchen und drei weiteren Jungs. Wir leben ziemlich aneinander vorbei. Ich verstand mich zwar mit allen und ab- und zu frühstückten wir gemeinsam oder aßen zu Abend, aber sonst ging jeder seinen eigenen Weg. Scheisse, ich war ja heute mit einkaufen dran. Freitag Abend will ich mich eigentlich einfach nur auf die Couch Pflanzen und den restlichen Tag da verbringen, aber natürlich war ich da eingeteilt. Also stieg ich eine Station früher aus um beim Rewe vorbei zu kommen. Ich kaufte die Standart Sachen ein- die eine WG halt braucht. Brot, Käse, Aufschnitt, Cornflakes, Milch, Butter- und Oreos. Oreos* kauften wir immer wegen mir, weil ich süchtig nach diesen bin.

Seit ich hier wohnte, hatte ich mehr oder weniger freiwillig meinen Veganen Lifestyle ruhen lassen, da ich einsah dass es meinen Mitbewohnern schwer fiel, etwas für mich mit zu kochen oder so. Vegetarisch war da schon um einiges einfacher. Als ich gerade nach einer Packung Eier greifen wollte, fielen mir diese aus der Hand und alle landeten auf dem Boden. Oh Gott, war ich so sehr in Gedanken? Seit wann war ich so? Ich sah mich um. Hat das jemand gesehen? Könnte ich mich einfach aus dem Staub machen? Nein, irgendwie würde ich mich da dezent asozial fühlen.

"Ist dir das passiert?" Erschrocken drehte ich mich um und knallte gegen einen Jungen. "Oh, sorry", entschuldigte ich mich sofort und ging einen Schritt zurück. "Äh, ja tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst", murmelte ich. Der Junge trug Arbeitskleidung, was mir zeigte das er (obviously) hier arbeitete. Er sah so als als wäre ungefähr meines Alters, er hatte dunkelblonde Haare, ähnlich wie meine aber etwas dunkler. Er beugte sich runter und sammelte die kaputten Eier auf. Nach kurzem Zögern entschied ich mich dazu, ihm zu helfen. Ich schielte zu ihm rüber. Er war eigentlich ganz hübsch. Als er meinen Blick bemerkte, drehte er seinen Kopf zu mir und lächelte mich warm an. Sofort schaute ich wieder auf die Eierschalen in meiner Hand und ich spürte wie rot ich wurde.

Wir legten alles in den Eierkarton und er holte aus seiner hinteren Hosentasche einen Lappen hervor. Er wischte es nur noch etwas ab und mit einem kleinen Handy sagte er dass jemand an diesem Regal kommen soll um den Rest wegzuputzen. "Tut mir echt leid, ich hoffe das macht keine allzu großen Umstände", entschuldigte ich mich erneut. "Ach kein Problem, sowas passiert fast täglich. Schade um die Lebensmittel aber sonst", er winkte ab und grinste mich an. "O-okay, danke. Ich äh- such mal noch paar andere Sachen", nuschelte ich. "Aber schmeiß es nicht wieder um", er zwinkerte mit einem Auge und verschwand dann um die nächste Ecke.

Oh Gott, was war dass denn?

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich vollkommen vergessen, dass in meinem zuhause mein fester Freund auf mich wartet. Doch dieser Junge hatte mich auf eine komische Art und Weise verzaubert.

Schnell schüttelte ich den Kopf und brauchte noch um die zehn Minuten um meinen Einkauf fortzusetzen. Es waren bereits wenig Leute im Laden, dass es ja schon spät geworden war.

Ich eilte zur Kasse, und als hätte das Schicksal es so gewollt, saß der gleiche Junge dort und wartete bis endlich jemand kam. Seufzend begab ich mich in seine Richtung. Ich stellte ohne ihm ins Gesicht zu blicken meine Einkäufe aufs Band. Als er mich anschaute, grinste er wieder. "Hattest du also nicht vor noch was umzuschmeißen?" Fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Einige Sekunden verstrichen, nachdem alles durch das komische Piepsgerät fuhr. "Macht 24,95€", sagte er. Ich hielt ihm meine Kreditkarte hin, bedacht darauf dass sich nicht so wie in einem kitschigen Liebesfilm unsere Hände nun berühren, wir uns miteinander verbunden fühlen und denken wir müssen jetzt heiraten, da es ja sowas wie "liebe auf den ersten Blick gibt."

Ich und meine Gedanken sind wirklich awkward.

Ich steckte meine Karte nachdem ich sie entnehmen durfte in mein Portmonee, was ich in meiner hinteren Hosentasche verschwinden ließ. "Wie heißt du?", fragte er.

Das war direkt.

"Sebastian, du?" beantwortete ich ehrlich. "Moritz", er lächelte und ich lächelte leicht zurück. "Kann ich.. eventuell deine Nummer haben?" Verwirrt sah ich ihn an. "Wenn du nichts dagegen hast."

Genau in dem Moment fiel mir (nach sehr langer Zeit, ich Spasti) mein Freund ein. Felix. Nein. Ich würde niemals meinem Freund Fremdgehen. Dafür liebe ich Felix viel zu sehr.

"Eigentlich führ' ich 'ne Beziehung", murmelte ich. "Wer sagt denn dass ich schwul bin?" Er zog eine Augenbraue hoch. Mir schoss die Röte nur so ins Gesicht. Wie peinlich war dass denn? Er lachte auf und schnappte sich meinen Kassenzettel, kritzelte seine Nummer drauf und hielt ihn mir hin. "Rein unverbindlich. Melde dich, wenn du mal Lust hast dich zu treffen."

Sollte ich die Nummer mitnehmen?
___

*sind vegan, bevor jemand fragt haha

Btw hab ich ne neue insta fp💘
Meine alte war lets.plays und meine neue heißt felixliebtrewi

• Zum Kapitel: Feedback? Soll Rewi die Nummer mitnehmen? Was denkt ihr macht er?

Sind 1180 Wörter 💓

Rewilz | Already GoneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt