1 | remember all the things we wanted

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>> R E W I <<

Ein letztes Mal blickte ich in seine braune Augen, die vor Müdigkeit aufblitzten. "Machs gut, Schatz", murmelte ich und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor ich für die nächsten Monate einfach verschwand.

Schon zwei Monate waren vergangen und Felix fehlte mir immer noch so sehr. Ich riss ein weiteres Zuckerpäckchen auf und schüttete es in meinen Kaffee. Seit ich in der Uni war, war ich durchgehend gestresst, übermüdet- und tatsächlich überfordert. Das erste mal in meinem Leben musste ich auf Klausuren richtig lernen und es ist jedes Mal so viel Stoff dass ich nichts anderes mehr tat, außer am Schreibtisch zu sitzen. Der Schulstoff war nicht ansatzweise damit zu vergleichen, was auf der Uni zu lernen war. Die Telefonate mit Felix wurden auch immer mehr zur Seltenheit, obwohl ich es so oft wie möglich versuchte, ihn zu erreichen. Mit meinen Freunden wie Simon, izzi oder Dner hatte ich ab und zu noch Kontakt.

Felix ging normal in die elfte Klasse, und obwohl er anfangs Startschwierigkeiten hatte, kam er mittlerweile gut zurück und hatte auch die ein oder anderen Freunde gefunden. Er hing meistens mit zwei Jungs rum, Max und Luca heißen sie. Es freute mich, dass er Freunde fand auf die er wirklich zählen konnte und dass seine Noten auch mit jeder Arbeit immer etwas besser werden.

Die Uni Cafeteria war überfüllt mit Studenten, schon vor acht Uhr weil alle noch Koffein konsumierten. Das ist wohl die Droge aller Studierenden.

Die Vorlesungen waren teilweise langweilig und beanspruchten mein Gehirn um hinterherzukommen bis zur letzten Minute des Unterrichts und ich merkte einfach dass Lehramt doch nicht das war, was ich beruflich für den Rest meines Lebens machen möchte.

Lehrer werden- was hab' ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich war wirklich kurz davor das Studium abzubrechen, aber eigentlich möchte ich es jetzt durchziehen. Meine Eltern, also Mama und Peter, dachten dass ich im Einser- Schnitt liege. Aber eigentlich war ich schlechter. Der einzige der das wusste, war mein Vater. Mit ihm hatte ich mittlerweile richtig guten Kontakt. Er hatte sich in der Nähe von unserem Zuhause eine Wohnung gesucht, unternimmt regelmäßig was mit Vida und telefonierte mit mir.

Ich schlurfte die letzten Reste meines To-Go's Becher aus, rieb mir danach Müde die Augen und machte mich auf den Weg in den Vorlesungssaal. Ich hatte noch zehn Minuten bis sie anfing. Mein Handy klingelte.

Felix 💓 ruft an...

Ich ging lächelnd ran. "Hey", meldete ich mich. "Na, Deine Vorlesung beginnt in zehn Minuten, daher dachte ich mir dass ich dich mal anrufe, um dir gute Laune zu machen. Wie gehts dir?" hörte ich die Stimme meines Freundes. Automatisch wechselte meine Stimmung und ich war überglücklich. Wie niedlich es doch war, dass er mich anrief.

"Bin todmüde, aber sonst alles gut. Bei dir?" "Bei mir ist alles perfekt. Die erste Stunde fällt bei mir aus und deshalb geh ich jetzt entspannt frühstücken", ich könnte sein Grinsen quasi raushören. "Ich will auch", schmollte ich und schlenderte den Gang entlang. "Tja, du Opfer, hättest jetzt auch mit mir zusammen essen können." Felix machte ständig diese Anspielungen. "Sei doch leise, Missgeburt", schmunzelte ich. "Aber ich liebe dich", fügte ich hinzu. "Ich wollte gerade sagen", er lachte leicht. "Ich wünsch' dir nen schönen Schultag, Schatz. Wir hören uns", verabschiedete ich mich von ihm, da ich vor dem Saal angekommen war. "Ich dir auch. Lieb' dich", sagte er und legte dann darauf hin auf.

Felix und ich wollten uns gegenseitig besuchen, regelmäßig schreiben und zu telefonieren. Wir haben uns so vieles vorgenommen.

Es war stressig eine Beziehung so zu führen, doch irgendwie haben wir das bisher geschafft.

Zumindest bisher.
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aw es macht mich so glücklich dieses buch weiterzuführen! 💜

es wird im lauf traurig werden, aber seid gespannt!

Rewilz | Already GoneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt