Kapitel 2

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Nun stand ich bei den Bussen und laut meinem Handy, musste ich noch 5 Minuten warten. Ich seufzte und schaute mich um. Es standen einige Schüler hier und es schaute so aus, als wollten alle in denselben Bus. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und ich erschreckte mich. "Oh, sorry. Wollte dich nicht erschrecken. Wollte nur hallo sagen.", meinte das Mädchen, welches mich fast zu Tode erschreckt hätte. "Ich wäre fast an einem Herzinfarkt gestorben. Und hallo? Wer bist du eigentlich?", fragte ich mit einem unsicheren Grinsen. "Hast du mich wirklich vergessen? Ich hab dich heute in der Früh zum Sekretariat gebracht. Ich bin übrigens Luisa" Sie streckte mir ihre Hand entgegen, welche ich leicht schüchtern annahm und sagte "Patrick, sorry bin leicht vergesslich. Hab heute viele neue Gesichter gesehen und bin froh mir wenigstens gemerkt zu haben, dass ich in die 11A gehe." " Ich bin in der 10A, und in beiden unseren Namen ist ein A oder halt Ä. Schreibt man dich wirklich mit Ä?" "Nein, man spricht es nur so." Ich wollte ihr gerade noch erklären wie meine Eltern auf Patrick mit Ä gekommen sind, allerdings kam mein Bus. "Tschüss, mein Bus ist da." "Passt doch perfekt, ist auch meiner" Und so kam es, dass wir beide in denselben Bus einstiegen und auch noch einen 2er Sitzplatz bekamen. "Wo musst du eigentlich aussteigen?", fragte mich Luisa. "Endstation. Du?" "Kurz vorher. Und ich hab ganz vergessen zu fragen, wie dein erster Schultag war. Also wie war dein erster Schultag?" "Ja, für einen Schultag erstaunlich gut." "Wen hast du denn als Klassenvorstand?" "Ähmm. Keine Ahnung wie der heißt. So ein mittelalter Typ, mit kurzen Haaren." "Wow, diese Beschreibung. Ich weiß genau wenn du meinst", antwortete Luisa sarkastisch. "Heißt er vielleicht Grabner?" "Möglich?" "Du bist der vergesslichste Mensch den ich bisher getroffen habe. Weißt du überhaupt in welcher Stadt wir hier sind?" "In Essen" "Naja wenigstens etwas." "Ich weiß auch, dass du Luisa heißt und eine Klasse unter mir bist.", sagte ich ganz stolz. "Ich bin beeindruckt! Mal eine andere Frage. Wieso bist du nach Essen gezogen?" "Kompliziert zum Erklären, aber es sind familiäre Gründe." "Du magst nicht darüber reden, oder?" "Nein eher nicht. Themawechsel. Was ist deine Lieblingsfarbe?" "Grün, Blau, Gelb, Orange und Lila" "Ich hab nach der Lieblingsfarbe gefragt, nicht nach mehreren" "Dann halt eine Mischung aus Grün, Blau, Gelb, Orange und Lila" "Also Braun." "Nein, eine Mischung aus den Farben." "Aber wenn du die Farben mischt, kommt doch Braun als Ergebnis." Die restliche Busfahrt redeten wir nur mehr über Farben und was herauskommt, wenn man diese mischt. Es war lustig, aber leider musste Luisa vor mir aussteigen. "Tschüss Patrick. Man sieht sich" "Ciao." Und schon war ich allein.

Die Endstation kam schnell und ich stieg aus. Sofort zückte ich mein Handy, um mich mithilfe von Google Maps, zum Haus meiner Oma lotsen zu lassen. Zwar war ich schon des Öfteren dort, aber immer nur als Begleitperson. Ich musste noch nie alleine hinfinden. "In 50 Metern links abbiegen.", meldete sich mein Handy und ich befolgte die Anweisung. "Ihr Ziel befindet sich auf der rechten Seite. Sie haben ihr Ziel erreicht." So stand ich nun dort und blickte auf das Haus vor mir. Der Balkon war mit verwelkten Blumen geschmückt und der Putz des Hauses bröckelte schon leicht ab. Man sah dem Haus an, das es alt war. Früher hat immer mein Opa, alle paar Jahr das Haus neu gestrichen, jetzt da er tot ist, macht das niemand mehr. Kurz kam die Traurigkeit wieder, aber ich fing mich schnell wieder, schließlich war das auch schon ein paar Jahre her. Ich ging zu Eingangstür und öffnete diese. "Ich bin da.", schrie ich in das Haus hinein und sofort kam mir meine Oma entgegen. "Du bist aber groß geworden. Wie geht es dir denn so? Hast du Hunger? Du musst Hunger haben, hast ja sicher noch nichts zu Mittag gegessen. Soll ich dir die Suppe wärmen?" "Oma bitte, lass mich zuerst ankommen, ok?" Lächelt zog ich meine Schuhe aus und ging zusammen mit meiner Oma in die Küche, wo meine Mutter saß und Suppe aß. "Hätte ich gewusst wann du kommst hätte ich gewartet, aber du hast ja nicht abgehoben", sagte meine Mutter mit einem vorwurfsvollen Ton. "Tut mir leid, ich hab wen kennen gelernt und dann mit ihr geredet während der Bus fahrt." "Ist sie nett? Werde ich sie bald kennen lernen?" "Ich kenne sie seit heute." "Aber ich warte doch schon so lange darauf, dass du ein Mädchen mitnimmst." Ich schüttelte nur meinen Kopf und wand mich an meine Oma um mir meine Suppe, welche sie gerade erwärmte, abzuholen. Kurze Zeit später saß ich am Esstisch und aß genüsslich meine Suppe. "Wie sieht es denn jetzt eigentlich mit dir aus?", fragte ich meine Oma. "Die Ärzte meinten, ich soll am Freitag nochmal kommen, da haben sie die Testergebnisse." Sofort wurde die Stimmung bedrückend. Das war ein Grund, wenn nicht sogar der Grund, wieso wir nach Essen gezogen sind. Seit einigen Wochen schon leidet meine Oma an Bauchschmerzen, verbunden mit starken Rückenschmerzen. Nach langer Überredungskunst von meiner Mutter, schafften wir es, dass meine Oma zustimmte zum Arzt zu gehen. Dieser leitete sie gleich weiter an das Krankenhaus, wo sie auch heute war. "Ich hab leider nichts, außer der Suppe, zum Essen. Hatte heute keine Zeit zum Kochen." Und schon wechselte meine Oma das Gesprächsthema. Ich war ihr dankbar, da ich eigentlich nicht daran denken wollte, was nicht mit ihrer Gesundheitlich stimmte.

Den Nachmittag verbrachte ich bei meiner Oma, bis wir am Abend beschlossen nach Hause zu fahren. Eigentlich hätten meine Mutter und ich bei meiner Oma Platz, aber sie wollte nicht, dass wir bei ihr wohnen. Meine Oma wollte selbstsändig bleiben und außerdem meinte sie, dass wenn wir bei ihr wohnen würden, dann hätte sie viel mehr Stress. Also musste meine Mutter eine Wohnung suchen. Wir lebten nun schon eine Woche in der kleinen Wohnung. Sie besaß drei Zimmer, eine Küche und ein Bad mit Klo.
Zu Hause angekommen ging ich sofort in mein Zimmer und nahm meinen Computer. Ich öffnete Skype und rief meinen Vater an. Meine Eltern leben getrennt, weswegen mein Vater auch nicht mitkam nach Essen, da es auch nicht seiner Mutter war, welche krank ist. Natürlich haben mich meine Eltern gefragt wo ich lieber wäre, aber da mein Vater Pilot ist und nicht so oft daheim ist, habe ich mich entschlossen mit nach Essen zu kommen. Außerdem wollte ich meiner Oma beistehen.
"Hallo Paddy, wie ist Essen? Vermisst du schon das schöne Hamburg?" Die Stimme meines Vaters holte mich aus meinen Gedanken. "Essen ist ganz schön."
Wir telefonierten eine viertel Stunde, bis ich schließlich zum Gähnen begann und ich beschloss, dass es das Beste wäre schlafen zu gehen.

Ich hab die ersten paar Kapitel vor ungefähr einem Jahr geschrieben und mich nie getraut sie hochzuladen. Ich hoffe es war kein Fehler es jetzt zu tun.
Danke fürs Lesen.

Mein vergessenes Jahr/KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt