Kapitel 24

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Am Montag ging ich schließlich wieder in die Schule. Nach einer Woche krank sein, war es etwas anstrengend für mich in der Früh aufzustehen, aber ich wollte nicht noch mehr verpassen. So kam es, dass ich kurz vor Beginn der ersten Stunde mein Klassenzimmer betrat. Ich ließ kurz meinen Blick durch die Klasse schweifen, um zu sehen, ob sich was verändert hatte. Aber alles war wie immer, die Sitzordnung war gleich, Freddie würdigte mich noch immer keines Blickes und redete mit seinem Nachbarn. Warte, eine Sache war anders. Manu saß nicht direkt neben Taddl, sondern einen Platz weiter. Als ich Taddl genauer betrachtete, fiel mir noch etwas auf. Er hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe, ich schaute noch mal zu Manu und jetzt fiel mir auch der dunkle Fleck auf seiner Schläfe auf. Obwohl mich Manu hoffnungsvoll anlächelte, drehte ich mich weg und setzte mich wieder in die erste Reihe.

Die Schule war nicht so schlimm wie erwartet die Lehrer nahmen Rücksicht auf mich und in Turnen durfte ich etwas langsamer machen, da ich mich noch etwas schonen sollte. Manu versuchte in jeder Pause mit mir zu reden, aber ich blockte immer ab und ignorierte ihn so gut es ging. Wie erwartet versuchte er es noch einmal nach Turnen in der Umkleide. Ich ignorierte ihn wieder und beeilte mich so gut es ging. Als ich schließlich die Schule verließ, atmende ich erst mal tief durch. Allerdings kam ich nicht sonderlich weit, eine Hand packte mich an der Schulte und hielt mich fest. Ich bekam Panik, war das Taddl, wollte er sich bei mir Rächen für das, was Manu getan hatte. Verzweifelt versuchte ich die Hand abzuschütteln, was zu meinem Erstaunen sogar sehr einfach ging.

„Sorry, ich wollte dir keinen Schrecken einjagen. Ich will nur reden.", Manu blickte mich entschuldigend an, als ich mich verwirrt umgedreht hatte.

„Ich will aber nicht reden", antwortete ich schließlich, als ich mich etwas beruhigt hatte.

„Patrick bitte, lass uns was trinken gehen. Bitte gib mir eine Chance. Ich weiß ich hab am Freitag überreagiert, aber als ich das sah, kam eine so große Wut in mir auf. Ich wollte dich nicht verletzen, ich will dich doch nur beschützen!" Er blickte mich extrem verzweifelt an. Ich seufzte laut und nickte schließlich. Also gingen wir in ein Kaffee nahe der Schule. Ich bestellte mir einen Kakao, genau wie Manu. Wir saßen schweigend gegenüber, bis Manu zu reden begann. Er erzählte mir, wie er am Wochenende Taddl konfrontiert hatte und es zu einer Prügelei kam, aus welcher Manu als Sieger hervorging. Auf meine Frage wie er das geschafft hatte, lachte er nur und meinte, er habe mal einen Kampfsport gemacht. Außerdem sagte er, dass ich keine Angst mehr vor Taddl haben müsste, denn er hätte jetzt alles geregelt. Das alles klang für mich etwas schwammig, aber wenn ich zurückdachte, stimmte es, dass mich Taddl den Tag über ignoriert hatte und nie böse angeschaut hatte. Als wir schließlich ausgetrunken hatten, bezahlte Manu beide Kakaos und fragte mich, ob wir vielleicht öfters etwas unternehmen könnten. Ich zögernde, so ganz sicher war ich mir nicht, aber Manu hatte mir mal wieder gezeigt, wie nett und korrekt er doch war. So nickte ich schließlich. Noch dazu beschloss das von Freitag zu vergessen, es war nur ein Ausrutscher von Manu gewesen, nicht mehr, redete ich mir ein.

Die Tage verstrichen und ehe ich mich versah, hatten wir den 9. Februar, Manus Geburtstag. Manu hatten beschlossen seinen Geburtstag in einem Pup zu feiern. Da Manu mit Taddl nur mehr wenig zu tun hatte und sonst nicht wirklich Freunde hatte, waren wir nur zu zweit, was mich aber nicht so störte. Wir tranken Bier und bestellten uns eine Portion Nachos, welche wir gerecht teilten. Es war ein lustiger Abend und um halb eins in der Früh verließen wir den Pup. Wir schlenderte gerade durch einen Park, als Manu zu reden begann.

„Wollen wir uns vielleicht noch auf eine Bank setzten, es ist zu früh, um nach Hause zu gehen." Ich nickte zustimmend. Wir setzten uns und begannen über alles Mögliche zu reden. Zu unserem Glück war es nicht allzu kalt in dieser Nacht, sodass wir relativ lange auf der Bank saßen und quatschten. In der letzten Zeit war mir aufgefallen, wie viel wir doch gemeinsam hatten. Wir hatten so viel zusammen unternommen, sodass ich das Gefühl hatte, wir kennen uns schon ewig. Irgendwann kamen wir dann auf Geburtstage zu sprechen.

„Warum hast du mir eigentlich nicht früher erzählt, dass du Geburtstag hast? Das war eine ziemliche Überraschung für mich Gestern." Ich blickte Manu fragend an.

„Ich finde meinen Geburtstag nicht so besonders, außerdem wusste ich nicht, ob du überhaupt mit mir feiern willst."

„Als ob ich nicht mit dir feiern wollen würde. Außerdem, hättest du es mir etwas früher gesagt, hätte ich dir noch rechtzeitig ein Geschenk kaufen können." Ich meiner Stimme war ein leicht vorwurfsvoller Ton, welcher Manu zum Lachen brachte.

„Es gibt etwas, was du jetzt machen könntest, was mir als Geschenk mehr als nur ausreichen würde."

„Solang es nichts Illegales ist." Wir lachten kurz

„Nein keine Sorge, lass mich einfach etwasausprobieren", flüsterte der Brillenträger, während er sich in meine Richtungbeugte. Sein Gesicht kam meinem immer näher und er blickte mir noch einmalrelativ lange und intensiv in die Augen, bevor er seine schloss. Dann legte erseine Lippen auf meine und küsste mich.



Was macht Pallewohl jetzt?
Etwas kürzer als sonst, aber ich wollte auch einmal einen kleinen Cliffhangereinbauen. xD

Mein vergessenes Jahr/KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt