《 11. Kapitel 》

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In meinem Zimmer angekommen, lässt Kaden seinen Blick einmal durchs Zimmer schweifen und geht dann zielstrebig auf meine Pinnwand, die über meinem Schreibtisch hängt, zu. Ich folge ihm und bleibe neben ihm stehen. Mein Blick fällt auf die Bilder die ich dort rangepinnt habe, ein paar sind von meiner Kindheit, andere mit der Familie und ein einziges noch von meiner Zeit mit Rick und meinen alten Freunden. Ich wollte es nicht wegschmeißen, da dieses Bild mich an die gute Zeit erinnert, in der es noch nicht mit dem ganzen Scheiß angefangen hat.

"Wer ist das?", fragt mich Kaden und werde somit aus meinen Gedanken gerissen. Er zeigt auf das Bild, auf dem Rick einen Arm um mich geschlungen hat.
"Mein Exfreund.", antworte ich nur und wende mich dann ab und schalte meinen PC an.
"Lass uns anfangen.", meine ich, weil ich nicht will, dass er noch weiter fragt.

Nach ungefähr drei Stunden, beschließen wir für heute aufzuhören.
"Den Rest können wir wann anders noch fertig machen.", sage ich und stehe vom Boden auf, auf dem ich bis eben saß und an der Überschrift des Plakates gearbeitet habe.
"Super Idee.", meint Kaden und erhebt sich vom Stuhl.

Er bleibt vor meiner Balkontür stehen, die ich vorhin geöffnet habe, um etwas frische Luft reinzulassen und dreht sich zu mir um. Ich runzel die Stirn und blicke ihn fragend an.

"Wollen wir noch eine rauchen?", fragt Kaden mich dann und ich nicke überrascht.
"Klar." Ich gehe an ihm vorbei durch die Balkontür und setze mich auf die Bank, die in der Ecke steht. Währenddessen holt Kaden eine Zigarettenschachtel aus seiner Tasche und setzt sich dann neben mich. Er reicht mir eine Zigarette und nimmt sich dann ebenfalls eine raus.

"Wo sind eigentlich deine Eltern?", fragt Kaden mich und unterbricht somit die Stille zwischen uns.
"Mein Vater hat ein Geschäftsessen und meine Mum wollte heute außnahmsweise mal mit."
"Ah ok und du musst Caleb in der Zeit bespaßen?" Ich lächel ihn an.
"Kann man so sagen."
Kaden nickt kurz und setzt sich dann anders hin, wobei sich jetzt unsere Beine leicht berühren. Ich presse die Lippen aufeinander.
"Wenn ich ehrlich bin, finde ich es ziemlich cool das du rauchst, denn sonst tut das keiner aus meinem Freundeskreis."
"Schön das ich wenigstens für etwas zu gebrauchen bin.", scherze ich und Kaden steigt in mein Lachen ein.
"Das ist mein voller Ernst." Ich grinse und merke das er mich ansieht, daraufhin drehe ich mich zu ihm und begegne seinen blauen Augen, die einen förmlich in den Bann ziehen.

Als er nach weiteren vergangenen Sekunden seinen Blick nicht von mir abwendet, reiße ich mich von im los und mein Blick fällt auf sein Tattoo an seinem rechten Handgelenk und ich beiße mir auf die Unterlippe, um ihn bloß nicht darauf anzusprechen. Lucy hatte mir ausdrücklich gesagt, dass ich es lieber lassen sollte.

"Also erzähl mal was von dir. Wie war dein Leben so in San Francisco?", fragt er mich und ich weiß nicht recht, wie ich darauf antworten soll und versinke in meinen Gedanken.
"Malia!?"
Ich schweige und blicke auf meine ineinander verschrenkten Hände. Im nächsten Moment schiebt er mit seiner Hand mein Kinn hoch, damit ich ihn ansehe.
"Was ist los?", fragt er verwirrt.
"Ich...", ich stocke und hole einmal tief Luft.
"Erlich gesagt will ich die Zeit dort nur noch hinter mir lassen. Ich habe nicht unbedingt die beste Vergangenheit. Ich hatte die falschen Freunde und habe dadurch Sachen gemacht, worauf ich nicht wirklich stolz bin. Als ich dann auch noch heraus gefunden habe, dass mich mein damaliger Freund betrogen hat, hab ich gemerkt in welches Loch ich eigendlich gefallenen bin. Ich hab mich so scheiße gefühlt, weil ich meinen Eltern ziemliche Probleme gemacht habe. Ich hab dann den Kontakt zu meinen alten Freunden abgebrochen und mich komplett verändert. Ich wollte von vorne anfangen, da kam mir der Umzug ganz recht."
"Welche Sachen?", fragt er und blickt mir dabei starr in die Augen. Ich atme tief durch, weil ich die Nervosität merke. Ich überlege, was er von mir denken wird und antworte daher erst nach kurzem Zögern.
"Ich war nur auf Partys und hab mich betrunken. Ich hatte eindeutig die falschen Freunde und bin da so reingerutscht und mein Exfreund ist nicht ganz unschuldig daran. Seitdem halt ich mich von den ganzen Dingen fern und versuche wieder ein besseres Verhältnis zu meinen Eltern aufzubauen."

Kaden sieht mich nachdenklich an und dann zieht er mich im nächsten Moment in seine Arme. Ich schlinge meine Arme um ihn und atme erleichtert aus. Sein Geruch beruhigt mich irgendwie.

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