PoV Sherlock:
Ich hatte eine Dusche genommen, um meine wirren Gedanken zu beruhigen was jedoch nur teilweise gelungen war.
Wieder in meinen Anzug gekleidet, doch mit, noch immer, feuchtem Haar, welches durch das Trockenrubbeln noch wirrer in alle Richtungen abstand als sonst und vom warmen Wasser geröteten Wangen, ging ich ins Wohnzimmer. John saß auf dem Sofa und las Zeitung, doch als er mich bemerkte, wurden seine Augen groß und sein Blick wanderte an mir herab, von meinem Haar, über den Anzug, bis hin zu meinen nackten Füßen. Er war es wohl nicht gewöhnt, mich so unseriös zu sehen. Er hatte sich allerdings schnell wieder im Griff und blickte wieder in die Zeitung.
Doch auch die Nervosität in ihm war mir nicht entgangen und seine Reaktion ließ mich unbewusst lächeln.
"Wo ist Bodyguard 1?", fragte ich, mit einem Blick zur freistehenden Tür.
"Der wechselt grad mit einem anderen den Posten."
"Ah... und da wären wir bei Nummer 2.", seufzte ich genervt und ließ mich nun ebenfalls auf einen der Sessel fallen.
In dem Moment stand John auf, ging zu seinem Schreibtisch hinüber und startete, ohne ein Wort zu sagen, seinen Laptop.
"Ich dachte, ich seh' mal nach, ob wir Anfragen oder Klienten haben.", beantwortete er meine unausgesprochene Frage.
"Okay. Aber denken Sie daran: nichts unter 6." Gedankenverloren führte ich meine Hände an mein Kinn und sah aus dem Fenster. Mein Blick war in die Ferne gerichtet, ohne wirkliches Ziel.
"Also... hier hätten wir eine Frau, die behauptet, dass ihre Haut sich grün färben würde.", durchbrach John die Stille und drehte sich fragend zu mir herum.
"Colereviridis. Ein Mittel, das oft von Botanikern genutzt wird, um ihre Pflanzen grüner und gesünder aussehen zu lassen. Vermutlich vom Ehemann in die Gesichtscreme gemischt. Diese Tat lässt auf Rache deuten. Ich vermute, sie hatte eine Affäre und ihr Mann fand es heraus. Das war höchstens eine 2, John.", klärte ich ihn, noch immer aus dem Fenster sehend, auf.
John laß murmelnd weiter vor sich hin:
"'Meine Frau hat eine Affäre', 'mein Ratte ist ein Dämon', 'Weil mich mehrere Kessel bettelnd stetig verfolgten, leben Sterne'... meine Güte, die Menschen haben Probleme. 'Mein T-Shirt ist-'""Lesen Sie den letzten nochmal vor!", unterbrach ich ihn
"Was? Warum?"
"Tun Sie es einfach!"
"'Weil mich mehrere Kessel bettelnd stetig verfolgten, leben Sterne'", las er etwas verwirrt vor.
"Den nehmen wir!", rief ich, sprang auf und rannte die Treppe hinunter, um mir meine Schuhe und meinen Mantel anzuziehen.
"Warten Sie!", auch John kam nun die Treppe hinunter und schnappte sich seine Jacke.
Ich warf mir noch schnell meinen Schal um, dann schritt ich eilig zur Tür hinaus, darauf vorbereitet, von einem der Bodyguards wieder reingeschickt zu werden.
Doch da war kein Auto.
Ich beschloss mir später Gedanken darüber zu machen und hielt nach einem Taxi Ausschau. Ich erblickte eines und rief es zu uns.
"Wohin?", fragte der Fahrer mürrisch.
"Äh... Merlin Road 11", antwortete John. Zum Glück hatte er sich die Adresse angesehen.
"Warum wollten Sie diesen Fall übernehmen?", fragte er nun an mich gewandt, als das Taxi losfuhr.
"Ich finde ihn interessant.", sagte ich diskret.
"Interessant? Dummes Geschwätz und erfundene Geschichten?"
"Nicht alles ist erfunden, John. Denken Sie an den Fall mit dem fliegenden Tisch - Nein, halt! Sie müssen hier links abbiegen, Sie Idiot! Und das sagt ihnen jemand, der kein Taxifahrer ist...", blaffte ich den Fahrer an, der gerade beinahe geradeaus weitergefahren wäre und somit einen Umweg genommen hätte.
"Sherlock, beruhigen Sie sich. Ich bin nicht unbedingt scharf drauf, aus dem Taxi geschmissen zu werden.", zischte John mir zu und ich blieb - höchst widerwillig - still.
Etwa 10 Minuten später waren wir vor der großen, von anderen Häusern abgeschiedenen, Halle angekommen und ich sprang aus dem Taxi, während John den Fahrer bezahlte und sich für "mein Verhalten" entschuldigte. Dann kam er mir nach.
"Was soll das, Sherlock? Hier stimmt doch was nicht...", flüsterte er, dicht hinter mir."Sie müssen nicht flüstern, Dr Watson. Ich kann Sie so oder so hören." Eine dünne Frau mit strenger Hochsteckfrisur und seidendünnem Kleid trat aus dem Schatten und ich erkannte sie sofort.
Irene Adler.
Augenblicklich versteifte sich John neben mir und nahm die, für ihn so typische, Militärshaltung ein.
"Sie haben nicht auf meine Nachrichten reagiert, also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Wie schön zu sehen, dass es funktioniert hat."
"Was meint sie?", fragte John mich, ohne den Blick von Der Frau zu nehmen.
"Die Nachricht...", erklärte ich "war ein Code. Der dritte Buchstabe jedes Wortes. 'Ich sterbe'. Wie Sie das nur nicht bemerkt haben konnten..."
"Wo Sie einmal hier sind kann ich Sie auch gleich persönlich fragen:", hob Irene an "Lust essen zu gehen?", ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Kennen Sie die Antwort nicht schon?", wich ich ihrer Frage aus.
"Ich will es aus ihrem Mund hören. Nur weil Sie mich ignorieren muss ich doch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, oder?"
"Vielleicht wäre das besser gewesen, ich werde nämlich nicht mit ihnen essen gehen.", sagte ich bestimmt.
"Oh, wie schade... dann bleibt mir wohl nichts anderes mehr übrig...", sie sah mir tief in die Augen, als sie die nächsten Worte sprach:
"Jim? Sie können rauskommen. Für mich ist die Sache hier wohl erledigt...""Hallo, Herzchen", ertönte eine tiefe und doch verspielte Stimme hinter mir. "So sieht man sich also wieder...?", flüsterte er gefährlich nah an meinem Ohr und ich drehte mich bewusst nicht um, da ich mir darüber bewusst war, dass ich ihn dann direkt berühren würde.
"Was wollen Sie von mir?", zischte ich leise und und ballte meine Fäuste. John neben mir tat es mir nach.
"Oh Sherlock...", zwitscherte Moriarty und lief um mich herum, so dass er nun direkt vor mir stand.
"Ich werde Sie niemals wirklich in Ruhe lassen. Ich werde immer da sein, um mit ihnen zu spielen und ihnen das Leben zur Hölle zu machen. Wäre das nicht lustig? Ein Engel in der Hölle?" Seine Augen blitzten belustigt auf und er lächelte, doch plötzlich verschwand jedlige Freude, sein Lächeln verschwand und seine Augen wurden beinahe komplett schwarz.
"Ich habe gehört, ihr Bruder hat ihnen von mir erzählt?", er drehte sich um und lief langsam zu Der Frau, die er mit einem Nicken entließ. Nachdem sie verschwunden war antwortete ich.
"Ja."
"Und?" Er drehte sich um und sah mich an.
"Ich soll Ihnen sagen, was Sie bereits wissen?"
"Ganz genau!", sagte er und das bedrohliche Lächeln legte sich wieder auf seine Lippen.
"Wieso?", fragte John neben mir.
"Damit ich etwas Spaß habe.", antwortete Moriarty und steckte mit einem Schulterzucken seine Hände in die Taschen seines Anzuges.
Als ich noch immer nicht reagierte nahm er die Hände wieder heraus und breitete sie aus.
"Ach kommen Sie schon! All die Jahre, als ich keinen Kontakt zu Ihnen aufnehmen konnte war mir so langweilig! Ich hab immer nur eins gesucht: Ablenkung. Sie waren die beste Ablenkung, doch dann musste ich wieder anfangen mit gewöhnlichen Menschen zu spielen..." sein Gesicht nahm einen angewiderten Ausdruck an... "Hoffen wir, dass sich nicht herausstellt, dass Sie auch nur ein gewöhnlicher Mensch sind... aber das werden wir ja gleich erfahren."
Langsam sah er von mir, zu John, welcher noch immer mit geballten Fäusten neben mir stand und Moriarty wie den Teufel höchst persönlich anstarrte.
Auf Moriartys Gesicht breitete sich das breiteste Lächeln aus, was ich je gesehen hatte:
"Und nun... lass uns anfangen zu spielen."[Dam Dam Daaaaaaaaaaam, Cliffhanger! Ich bin ja so böse, Muhahahahaha!
Ich weiß, es kam ewig kein Kapitel mehr, aber ich hatte voll die Probleme, beim Schreiben. Ständig war etwas falsch oder ich wusste nicht, wie ich es formulieren sollte. Und hinzu kam, dass ich so eine nervige Zecke an meinem Hals hängen hatte, die ständig voller Lesedurst "Wann kommt ein neues Kapitel?! Schreib weiter!", gejammert hat. Aber hier ist es und letztendlich muss ich dieser Zecke danken, denn sonst wäre es vermutlich erst viel später fertig geworden.
Also danke an spaghettisalat xD.
Natürlich geht auch ein fettes Danke an YukichanXxX13, meine Betaleserin.
Und ein NOCH fetteres Danke an die Leser meiner Ff. Es sind schon über 400 reads. Das ist echt krass und ich freu' mich über jeden Read, der dazukommt!^^
Bye und bis zum nächsten Kapitel.
(Cec... falls ich jemals eine Schreibblockade oder keinen Bock mehr haben sollte, dann klebe mir einen Stift mit Sekundenkleber an die Hand und setzte mich, nur mit einem Blatt Papier, in einen leeren Raum, wo ich so lange bleiben muss, bis ich ein neues Kapitel geschrieben habe!!!)
Piv]
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One More Miracle...
FanficMein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von dem, mir gegenüber entfernt und ich wollte diesen ohnehin schon geringen Abstand zwischen uns komplett überbrücken. Ich sah, dass er, dieser perfekte Mann ohne den ich nicht leben könnte, wohl genauso...