Ich beäugte mich im Spiegel. "Fantastisch!", rief Emma aus und klatschte mit ihrer Hand auf mein Hinterteil. "Lass das", lachte ich und schüttelte ungläubig den Kopf. Meine Eltern hätten mir so ein Vorhaben natürlich nie erlaubt, jedoch eine Übernachtung bei einer Freundin schon.
Im nächsten Moment hatte sie die zwei obersten Knöpfe meiner Bluse geöffnet. "Jetzt ist es perfekt. Du kannst ruhig zeigen, was du hast." Ich errötete, aber unternahm nichts. Warum auch? Heute würde ich nicht langweilig sein, wie alle behaupteten. Wahrscheinlich würde es floppen, aber dann würden alle sehen, dass mir langweilig gut stand.
"Mark ist da", meinte sie und schwenkte ihr Handy in der Luft hin und her. Nickend folgte ich ihr hinaus in die milde Nacht und wir quetschten uns zu drei anderen Leuten ins nach Tabak riechende Auto rein.
Im Club angekommen, sah ich schon einen Kreis von Leuten in einer zwielichtigen Ecke an einem Tisch sitzen. ,,Hier waren wir noch nie", schrie ich Emma an, denn die Lautstärke der Musik verhinderte es, dass man normal sprechen konnte. "Und?", sie zuckte mit den Schultern und lachte. "Haha, ja...", versuchte ich mich ihrem Optimismus anzuschließen, jedoch war es mir nicht ganz geheuer. Der Club war eigentlich ziemlich weit weg von unserem Wohnort entfernt und hier war mir auch alles und jeder fremd.
Wir wurden begrüßt und setzten uns zu ihnen. Sogleich wurden wir mit alkoholhaltigen Getränken versorgt. Eigentlich war ich es nicht gewohnt zu trinken, da es mir auch nicht schmeckte. Andererseits lehnte ich sonst ja auch die süßen Mischgetränke ab, die eine bekannte Falle waren. Heute wollte ich es anders angehen. Vielleicht vertrug ich ja auch eigentlich viel Alkohol? Wer wusste das schon, wenn ich es nicht ausprobierte. Natürlich wagte ich mich trotz allem langsam an mein Vorhaben heran.
Schon bald spürte ich, wie die Musik durch meinen ganzen Körper pulsierte und sich mein Kopf ganz heiß anfühlte. "Alles gut?", fragte Mark, der meinen unsicheren Blick bemerkt haben musste. Lächelnd nickte ich. Im nächsten Moment stieß Christina zu uns. Sie sah fabelhaft aus. Lautstark wurde sie von uns allen begrüßt und sie schmunzelte kühl. Sie setzte sich neben mich. "Wollen wir das Tanzbein schwingen?", rief jemand in die Runde, worauf die fast alle aufstanden und sich zur Tanzfläche bewegten. Ich war unter denen, die sitzen blieben, da Chris so aussah, als wollte sie mir etwas Wichtiges mitteilen. Deswegen rückte ich noch näher an sie, damit sie nicht so schreien musste. "Was gibt es?", fragte ich. "Das will ich dich fragen...", konterte sie.
"Wieso?"
"Ganz einfach: es ist so untypisch für dich, unter der Woche etwas zu unternehmen - oder generell." Dann zeigte sie mit spitzem Finger auf mein Glas:"Alkohol ist eigentlich auch nicht dein Fall."
"Das denkst du?"
"Ja, das denke ich. Was ist passiert? Schlechte Noten, Ärger zuhause oder...", sie holte tief Luft und fuhr dann abschätzig fort, "Liebeskummer?" "Ich und Liebeskummer?", ich hob eine Augenbraue.
"Wer weiß..."
"Ich weiß es. Und zwar weiß ich, dass absolut nichts passiert ist und du dir keine Sorgen machen musst. Danke." Mit diesen Worten erhob ich mich und begab mich auch zur Tanzfläche. Ich spürte förmlich, wie Chris hinter mir den Kopf schüttelte. Sie hatte Recht, dass irgendetwas nicht so ganz stimmte, aber was es war, wusste ich auch nicht. "Unzufriedenheit im Leben?", murmelte ich belustigt vor mich hin und begann zu versuchen, mich irgendwie mit dem Rhythmus zu bewegen.
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Heyy, ich bin's LumosRose :)
Ich würde mich sehr über einen Kommentar etc freuen ♡ Ich werde mich nicht jedes Kapitel melden, damit ihr die Story genießen könnt. Wahrscheinlich immer nur alle 10 Kapitel (oder auch 5)Looovveee youuu all<333
Eure LumosRose ♡
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Die Blauen Augen meines Lehrers
Romance❝Mit nur 14 Jahren sah ich sie das erste Mal und dann war eigentlich alles vorbei, was nur vorbei sein kann.❞ Olivia ist glücklich mit ihrem Leben so wie es ist, doch da ist dieser Lehrer, den sie nicht vergessen kann, obwohl es dafür überhaupt ke...