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Zuhause angekommen, speicherte ich schnell die Nummer von meinem Lehrer ein, aber unter einem anderen Namen. Wer wusste schon, was passieren würde, wenn das rauskam?

Mit zitternden Fingern drückte ich auf 'anrufen' und schon fing das Handy an zu wählen. Ich hatte Angst. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob die Zeit eine gute war, um anzurufen. War 18:23 Uhr bereits zu spät?

"Lancaster hier", hörte ich auf einmal seine Stimme und erschrak. "Ich bin's", piepste ich und räusperte mich circa zwölf Mal. "Olivia?"

"Ja, ich denke mal, dass ich die einzige Schülerin bin, die bei Ihnen anrufen würde..."

"Werde nicht frech!"

"Tut mir leid..."

"Wie auch immer... Was gibt's?"

"Na ja, Sie müssen noch die andere Liste bestätigen und verändern, die ich Ihnen per E-Mail geschickt habe. Außerdem gibt es ein paar andere Dinge, die Sie noch mit mir bereden müssen, die ich heute an das Komitee schicken muss."

"Okay, okay..."

Und so redeten wir etwa eine halbe Stunde lang über alles. Zum Glück wurde meine Stimme immer stabiler mit der Zeit.

"Dann... Gute Nacht", wollte ich mich verabschieden.

"Ja, dir auch eine gute Nacht, Olivia."

Dann knackte es in der Leitung und der Anruf war beendet. Er hatte einfach aufgelegt. Andererseits: was hatte ich mir erwartet? Ein Liebesgeständnis? Doch, irgendwie schon, ja.

Die Blauen Augen meines LehrersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt