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Triefend durchsuchte ich meine alte Zeitschrifrensammlungen. Ich legte all jene auf einen Stapel, welche wunderbare Titel wie 'daran merkst du, ob du ihn magst' oder 'so deutest du seine Signale' hatten. Dann ließ ich mir heißes Wasser in die Badewanne ein.

Natürlich wusste ich, dass diese Tipps mir nicht wirklich helfen würden... Aber ich wollte nichts unversucht lassen, um herauszufinden, was in meinem Inneren vorging. Und manchmal brauchte man dafür eben eine Jugendzeitschrift.

Mühevoll entledigte ich mich von der klebenden Kleidung und stieg in die Wanne. Dann fing ich an, interessiert in den Magazinen zu blättern.

Es schien, als würde ich ihn mögen, aber andersrum ließ sich nichts Genaues herausfinden - wie denn auch? Wir hatten bis jetzt nur ein paar Erlebnisse miteinander geteilt, die meistens unendlich entwürdigend für mich gewesen waren.

Das Wasser wurde immer kühler und deswegen stieg ich schließlich aus der Wanne und schrieb eine SMS an Emma. 'Wie merke ich, ob ich jemanden mag?', lautete die völlig hirnrissige Nachricht.

Ein paar Minuten später bekam ich auch schon meine Antwort: 'Herzklopfen?'

Hm, mein Herz hatte bis jetzt nicht wirklich gerast, dafür hatte ich ein eigenartiges, flaues Gefühl im Magen gehabt. 'Gelten auch Beschwerden in anderen Körperteilen?'

'Du bist doch kein Junge...' Ha-ha, Emma.
Sie war wie immer zum Scherzen aufgelegt.

Die Blauen Augen meines LehrersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt