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Nachdem ich mich genug verausgabt hatte, wollte ich zum Tisch zurückkehren, doch eine regelrechte Orgie schien ausgebrochen zu sein. Ich verzog das Gesicht und versuchte, Emma von Mark zu ziehen. "Ja, was ist?", fuhr sie mich genervt an. "Wo ist Chris?", fragte ich verwirrt. "Die ist schon wieder zuhause - muss lernen." Ach so. Kurz blickte ich auf die Uhr. 

00:09 zeigte mein Handy an. Plötzlich fingen meine Füße an zu schmerzen und mein Kopf wurde schwer wie Blei. Ich wollte nachhause, aber so schnell würde ich hier nicht wegkommen. Das hatte ich mir selbst zu verdanken.

Angeekelt von dem Tisch, durchquerte ich die Menschenmenge auf der Tanzfläche und steuerte auf die Bar zu, um mich dort hinzusetzen. Zumindest würde ich dort sitzen können. Ich holte mein Handy hervor und öffnete ein Spiel bis mein Akku seinen Geist schließlich aufgab.

01:11 sagte meine Uhr an, als ich aufsah und die blauesten Augen erblickte. Vor Schreck fiel ich vom Hocker und ein paar Menschen um mich lachten mich aus. Im nächsten Moment streckte Lancaster seine Hand aus und ich nahm sie dankend, um aufzustehen. Sie war rau und trocken. Zuerst freute ich mich unendlich, denn was war das für ein Zufall? Doch dann fiel mir ein, dass er mein Lehrer war und es ihn sicher nicht erfreuen würde, mich hier zu sehen. Noch dazu war mir Ärger garantiert. 

Sofort senkte ich meinen Blick. "Kennen wir uns?", fragte er und versuchte mein Gesicht aus einem besseren Winkel zu sehen. Er hatte es nicht bemerkt? Einerseits war ich erleichtert. Andererseits hieß das nur noch mehr, dass ich transparent war. Heftig schüttelte ich den Kopf und verabschiedete mich schnell. 

Die Blauen Augen meines LehrersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt