Kapitel 35

559 28 12
                                    


Heey :)

Vielen Dank für eure Kommis zum letzten Kapitel! Ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel noch besser :D

Oh und ich hab die ersten Kapitel von "Diamantschwarz" hochgeladen. Im Prinzip ist das "Obsidianschwarz" aus Gideons Sicht, also falls ihr Lust habt mal reinzuschauen, tut das gerne :)

****

Ich wusste nicht, wer von uns den Kuss schließlich begann, ich wusste nicht, warum ich plötzlich nicht mehr klar denken konnte, und ich wusste auch nicht, was ich davon halten sollte, dass er all das getan hatte, um mich zu küssen. Doch es war mir auch alles vollkommen egal.

In dem Moment, in dem unsere Lippen aufeinandertrafen, hörte meine Welt auf sich zu drehen. Hitze jagte durch meinen Körper und ich zitterte vor lauter Glück, endlich wieder seinen Mund auf mir zu spüren. Dann war es, als ob ein kleines schwarzes Loch in meiner Brust wieder gefüllt wurde, mit den bunten und funkelnden Farben meines Glücks, bis schließlich nur noch eine dünne Narbe von seiner Existenz zeugten.

Gideons Lippen verschlangen mich bei lebendigem Leib und ich erwiderte den Kuss mit einer solchen Vehemenz, dass er einen Schritt nach hinten stolperte und seine freie Hand auf meinen Hinterkopf legte und unter meine Haare schob, um den Kontakt zu mir nicht zu verlieren.

Meine Hände gruben sich in seine Schultern, bis er ein wenig zusammenzuckte und zischte, was mir seine Verletzung wieder ins Gedächtnis brachte.

„Tschuldige", murmelte ich gegen seine Lippen, doch er reagierte nicht.

Dann erschauderte ich, als seine Hand sich aus meinen Haaren löste und wie in Zeitlupe meine Wirbelsäule hinabglitt. Ich nahm die Hände von seinen Schultern, um sie um seine Hüfte zu schlingen und schmiegte mich dichter an ihn heran.

Und dann war plötzlich alles wie eh und je und doch so anders. Gideons Körper war mir so vertraut und doch so fremd, denn obwohl seine Statur dieselbe war, fühlte er sich irgendwie muskulöser an. Probehalber ließ ich meine Hand über seine Bauchmuskulatur wandern und erschrak ein wenig, als ich die deutlichen Wölbungen eines Six-Packs unter seinem Shirt erfühlte. Gideon biss mir ein wenig in die Lippe und drückte mich im unteren Rückenbereich gegen sich. Saft, aber mit Nachdruck.

Ich keuchte auf. Okay, das war neu. Auch seine ganze Art mich zu halten und zu küssen war ein wenig anders als ich es von ihm gewohnt war. Es ließ sich schwer beschreiben, aber es fühlte sich irgendwie . . . besitzergreifender an als früher. Und ich war mir sicher, dass es noch eine Spur intensiver werden würde, wenn er seine zweite Hand auch zur Verfügung hätte. Gut, natürlich hatte er auch reichlich Gelegenheit zum Üben gehabt . . .

Ein sanftes Gleiten von Gideons Zunge über meine Unterlippe ließ mich selbst diesen Gedanken vergessen. Ich versuchte ihn näher an mich heranzuziehen, ihm zu zeigen, dass ich ihn wollte, dass er Mein war . . . oh Gott, ich klang wie eine Verrückte.

Doch Gideon schien sich nicht an meiner fehlenden Zurückhaltung zu stören – im Gegenteil. Ich spürte, wie sich sein Becken ein wenig nach vorn bewegte und sah Sterne vor meinen geschlossenen Augen, als ich spürte, was unsere kleine Kusseinlage mit ihm anstellte. Mein armes Herz flatterte schnell wie ein Kolibri, der sich immer weiter in die Höhe schraubte, und jede seiner Berührungen jagte ein wohliges Kribbeln durch meinen erhitzten Körper.

Ich versuchte, ihm alles zu geben was ich ihm die letzten Tage hatte geben wollen, und mir alles wiederzuholen, was ich während dieser Zeit so schmerzlich vermisst hatte. Das Ergebnis war ein Kuss, der für Außenstehende mit Sicherheit wie ein Machtkampf ausgesehen hätte, da keiner von uns nachgab und nur versuchte, dem anderen noch näher zu sein.

MondsteingrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt