Kapitel 36

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Und weiter geht's :)

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Paul und Lucy redeten leise im Hintergrund. Besser gesagt redete Lucy beschwichtigend auf meinen Vater ein und dieser grummelte etwas vor sich hin, was sicher diverse Beschimpfungen für Gideon enthielt.

Ich legte meine Hand auf seine und verschränkte unsere Finger, als er den Arm fallen ließ, sodass wir nun Händchen hielten. Wir hielten Händchen! Und wir hatten den verdammt besten Kuss meines Lebens ausgetauscht. Tränen des Glücks traten mir in die Augen und ich blinzelte ein paar Mal schnell hintereinander, um wieder klar sehen zu können.

„Danke dass du gewartet hast", flüsterte ich und drückte seine Hand.

Gideon lachte leise.

„Die frische Luft hat mir ganz gut getan. Und sie hat geholfen . . . gewisse Körperteile abzukühlen", fügte er neckisch grinsend hinzu und mein Blick wanderte unwillkürlich zu besagtem Körperteil.

Meine Augen wurden groß, als ich sah, dass er noch immer ein ziemlich gut sichtbares Zeugnis seiner Erregung trug. Eine neue Hitzewelle schwappte über mir zusammen und ich musste mich sehr zusammenreißen und an ekelige Füße und quietschende Nägel über eine Tafel denken, um mich davon abzuhalten, mich sofort wieder auf ihn zu werfen. Gideons Gesichtsausdruck nach schien es ihm ähnlich zu gehen.

Er räusperte sich.

„Ich mach mich dann besser mal auf den Weg. Falls du nicht willst, dass Paul mich wieder zurück ins Krankenhaus befördert, bleibst du besser genau da stehen, wo du jetzt stehst, bis ich mich umgedreht habe, okay?", murmelte er in mein Ohr und strich über meinen Handrücken.

Ich nickte steif und dachte an Schimmelpilz und Kakerlaken.

Doch dann waren seine Lippen plötzlich wieder auf meinen, warm und weich und köstlich, und ich vergaß meine Ekelgedanken. Doch bevor ich den Kuss vertiefen konnte, hatte Gideon sich schon wieder von mir gelöst und strich mir mit seinem Daumen über die Unterlippe.

„Ich meld mich bei dir", versprach er mir mit einem letzten tiefen Blick in die Augen, drehte sich um und ging.

„Was fällt dir eigentlich ein, du verdammter Bastard?!", wetterte Paul hinter mir, doch meine Augen klebten an Gideon, als er sich von uns entfernte und schließlich hinter einer Hausecke verschwand. Er ging schon fast wieder normal, wenn man davon absah, dass ein Arm natürlich in einer Schlinge lag.

Lucy seufzte tief.

„Gwenny, Gwenny, Gwenny . . . Ich will ja nicht behaupten, dass ich damals in deinem Alter klüger gehandelt habe. Dein Vater hier war auch nicht unbedingt der . . ."

„Bitte keine neuen Geschichten aus eurer wilden Jugend", stöhnte ich und ging auf meine Eltern zu. Paul schaute Lucy an, als wollte er sie fragen, ob sie ihn gerade ernsthaft mit Gideon verglichen hatte, ließ es dann aber bleiben.

„Ich hoffe, du weißt, was du tust", seufzte Paul und schaute noch einmal dahin, wo Gideon gerade verschwunden war. „Dreckiger Schleimer."

„Dir zuliebe tu ich jetzt mal so, als hätte ich das nicht gehört", flötete ich und setzte mich in Richtung unseres Autos in Bewegung.

„Tschuldigung dass ich euch einfach nicht hinterhergesprungen bin. Aber ihr hättet mich niemals freiwillig mit Gideon elapsieren lassen. Und ich musste noch einmal mit ihm reden", erklärte ich vorsichtig.

Ich fragte mich, ob Lucy Paul von Gideons gestrigem Besuch bei uns erzählt hatte. Wahrscheinlich nicht, sonst hätte ich vermutlich schon längst etwas zu hören bekommen. Ich lächelte ein wenig. Die beiden benahmen sich wie typische Eltern. Und ich fühlte mich nicht länger wie ein Rabenbaby, das in eine fremde Familie gesetzt worden war. Mittlerweile waren die beiden einfach meine Eltern, auch wenn ich wahrscheinlich noch ein wenig brauchen würde, um sie auch unterbewusst so zu nennen.

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