Kapitel 2

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Clarise P.O.V

Die Aussicht auf eine Dusche war hervorragend, dennoch weigerte ich mich anfangs dagegen von den Jungs getrennt zu werden. Nicht, weil ich ihnen beim Duschen zusehen wollte, sondern, weil ich den Leuten nicht traute und mich nicht von Newt und den anderen trennen wollte. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie dann nicht mehr wiedersehen würde, wären wir erstmal getrennt. Nachdem Teresa und die anderen ewig an mich hingeredet hatten gab ich schließlich doch nach und ging mit Teresa zu den Mädchenduschen.

Nun stand ich unter dem warmen, angenehmen Wasserstrahl der Dusche und genoss das Gefühl einfach, wie das Wasser mir den Dreck und das Blut von der Haut wusch. Das gleichmäßige Gefühl von Wasser auf der Haut beruhigte mich und ich merkte, wie ich nach Ewigkeiten zur Ruhe kam. „Warum wolltest du denn bei den Jungen mit in die Dusche?! Wolltest du sie etwa alle nackt sehen?", fragte Teresa schließlich über die Trennwand, die unsere Duschen voneinander trennte, hinweg und lachte.
„Nein!", wiedersprach ich laut und hörte sie nur noch mehr lachen. „Also, wenn du deinen Newt fragst, ob du ihn nackt sehen kannst, dann zieht er sich vermutlich schneller aus, als du denkst.", fuhr sie fort und ich konnte schwören ich hörte ihr breites Grinsen. „Teresa, ich warne dich! Unterstell mir bloß nichts!", rief ich ihr zu und sie lachte auf. „Der Kerl ist dir sowas von verfallen!" Ich seufzte resigniert und wusch das Shampoo aus den Haaren. „Ich meine ja nur...", murmelte sie lachend.

Nachdem ich fertig geduscht hatte trocknete ich mich ab und wickelte mir das Handtuch um den Körper. Meine Haare Band ich zu einem Dutt zusammen.
„In dem Schrank dort ist Kleidung.", sagte Teresa und zeigte auf einen Schrank, in dem tatsächlich Kleidung lag. Ich nahm mir eine bequeme, dunkle Hose und ein graues Top heraus. Unterwäsche befand sich selbstverständlich auch dort. Wir zogen uns schnell an und dann gingen wir aus dem Duschraum. Vor der Tür wartete eine Ärztin, die uns bat mit ihr zu kommen, damit wir ein paar Untersuchungen machen konnten. Sie führte uns zu einem Raum, in dem mehrere kleine Behandlungsräume eingerichtet waren und wo auch schon die Jungen saßen. Das seltsame Gefühl, dass ich sie nicht mehr sehen würde fiel von mir ab und ich wollte gerade zu ihnen laufen, aber eine Ärztin hielt mich zurück. „Setz dich doch bitte hier hin.", bat sie und zeigte auf einen Behandlungsstuhl. Ich setzte mich auf den Stuhl und sie nahm eine Spritze von der Ablage, in der eine orangene Flüssigkeit war.
„Was ist das?", fragte ich misstrauisch und sie lächelte nett. „Was ganz Harmloses. Nur ein bisschen was, damit du dich bald fitter fühlst. Ein Paar Vitamine und all das, was ihr da draußen nicht hattet.", erklärte sie lächelnd und ich entspannte mich ein wenig. Aufmunternd lächelte sie mir zu und stach die Nadel vorsichtig in meinen Arm.
Während sie die Untersuchungen durchführte unterhielt sie sich mit mir und erklärte immer ein bisschen, was sie nun vorhatte, damit ich mich ein wenig beruhigte.

Nachdem sie mir ein bisschen Blut abgenommen hatte wandte sie sich kurz ihrem Computer zu und ich konnte mich ein wenig umsehen. Minho musste auf dem Laufband laufen. Armer Kerl. Da sah ich, wie Teresa auf einer Liege hockte und zu warten schien. „warum kümmert sich niemand um sie?", fragte ich die Ärztin und sie antwortete: „Sie wird gleich behandelt. Schau, da kommt schon Dr. Crawford." Die Ärztin, warscheinlich Dr. Crawford, ging zu Teresa und begrüßte sie lieb, doch dann zog sie die Vorhänge vor und ich sah verwundert dorthin. Warum war es bei ihr anders, als bei uns?! Fragte ich mich und ließ währenddessen weitere Test über mich ergehen.

Als ich einen Mann bemerkte, der an mir vorbeiging und an dem Platz, an dem Thomas behandelt wurde stehen blieb. Thomas stand wenig später auf und folgte dem Mann irritiert. Als er bei meinem Platz vorbeikam sah er zu mir und ich sah ihn fragend an, worauf er nur die Schulter zuckte. Dieser Platz war merkwürdig.

Als dann nach kurzer Zeit der Mann erneut kam und bei mir stehen blieb sah ich ihn verwundert an.
„Bist du Clarise?", fragte er und ich nickte langsam.
„Ja, wieso?"
„Mitkommen.", sagte er nur und ich stand schnell auf. Mir war das Ganze nicht geheuer! Der Mann führte mich zu einem Raum, in dem nur ein Tisch mit zwei Stühlen stand und forderte mich auf zu warten. Vorsichtig setzte ich mich hin und musterte den ganzen Raum. Er war grau und wirkte im Ganzen eigentlich sehr kalt. An den Wänden befanden sich Überwachungskameras, wie in einem Verhörsaal, weswegen ich ein wenig unruhig wurde.

Darkest Dreams (Newt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt