Kapitel 12

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Clarise P.O.V.

Erschrocken schrien wir auf und wichen einige Schritte rückwärts zur Gruppe. Der Crank war seltsamerweise festgebunden und konnte deswegen nicht zu uns.
„Hinter dir!", rief Teresa Thomas zu und der drehte sich erschrocken um, denn auf ihn kam auch einer zu, dennoch kam dieser nicht weit, denn er war ebenfalls festgebunden. Von allen Seiten hörten und sahen wir diese Cranks, die ihre Hände nach uns ausstreckten und wir leuchteten mit den Taschenlampen in den Raum, wo überall angekettete Cranks krochen und an den Ketten zerrten, damit sie zu uns konnten. Mein Puls raste und ich hoffte, dass die Ketten halten würden.
„Meine Wachhunde habt ihr also schon kennengelernt.", ertönte plötzlich eine Stimme und wir sahen in die Richtung, aus der es kam. Am Eingang zu der großen Halle stand jemand, vermutlich ein Mädchen, die das Licht anmachte.
Lässig ging sie durch die Meute an Cranks die versuchten nach ihr zu greifen, aber es nicht schafften, da die Ketten nicht so lang reichten. Eine Gasse war daraus entstanden und die ging sie lang, direkt auf uns zu, bis sie kurz vor uns stehen blieb. Das Mädchen war nicht viel älter, als wir und hatte kurze, dunkle Haare. Wir sahen sie nur verwirrt und teils ängstlich an. „Ihr seht echt scheiße aus.", sagte sie und bekam einen verwirrten Blick von allen. War sie etwa auch verrückt?!
„Na kommt, folgt mir.", forderte sie uns auf und ging wieder zurück, aber wir rührten uns nicht vom Fleck. Ob wegen der Cranks, oder weil wir nicht wussten, wer sie war und was sie vorhatte. Nach einige Metern blieb sie erneut stehen und drehte sich zu uns um. „Es sei denn, ihr wollt hier bei denen bleiben." Ich konnte gerne darauf verzichten noch länger mit den Viechern in einem Raum zu bleiben, aber scheinbar trauten die anderen ihr nicht so richtig.
„Thomas, geh!", drängte ich und drückte ihn leicht. Langsam ging er vorwärts und die Gruppe folgte ihr langsam, immer darauf bedacht den Cranks nicht zu nahe zu kommen. „Wie habt ihr es geschafft sie zu fangen?", fragte Thomas neugierig, nachdem wir aus der großen Halle waren und einen Gang entlangliefen. „Fangen?! Wir fangen sie nicht.", entgegnete das Mädchen und ich sah sie neugierig an. „Wir binden sie fest, wenn sie anfangen sich zu verwandeln." Das Mädchen führte uns durch eine andere kleine Halle, in der einige alte und kaputte Möbel standen, auf denen einige Männer saßen, die äußerst bedrohlich wirkten.
„wartet, das heißt, diese Cranks waren mal eure Freunde? Ihr habt sie einfach dort angebunden?!", fragte ich sie bestürzt und sie drehte sich um.
„Was zur Hölle ist das hier überhaupt?", fragte Pfanne und sie blieb stehen.
„Ihr habt scheinbar echt keine Ahnung. Kommt wohl nicht von hier.", sagte sie und ich nickte. Sie schob eine Schiebetür auf und wir kamen in eine noch größere Halle, an deren Balken Lampen hingen. Überall standen Dinge rum und Leute, die ziemlich verlottert aussahen liefen umher oder saßen irgendwo. Im gesamten sah die alte Lagerhalle ziemlich alt und verrostet aus.
„Kommt, bleibt zusammen! Jorge will euch kennenlernen.", forderte sie uns auf und wir liefen wieder ein bisschen schneller, um mit ihr Schritt zu halten.
Sie ging eine Treppe hoch und wir folgten ihr.
Hinter der Treppe befand sich ein Raum, aus dem ein Mann kam und uns finster musterte. Er stellte sich mir in den Weg und ich blieb ängstlich stehen.
„Was ist denn das? Frischfleisch?", fragte er und bei seiner Stimme bekam ich Gänsehaut. Minho baute sich hinter mir auf und sah den Kerl drohend an, da es so aussah, als wolle er nach meinem Arm greifen.
„Barkley, lass sie in Ruhe!", keifte das Mädchen und dieser Barkley knurrte gefährlich.
„Jorge will sie sehen, also lass sie jetzt durch!", sagte sie nun lauter und der Kerl trat zur Seite, musterte mich dennoch mit einem gruseligen Blick.
Schnell schritt ich die Treppe hoch und ging nah an Thomas heran.
„Wer ist Jorge?", fragte dieser und sie sah sich grinsend um. „Wirst du schon sehen.", antwortete sie dann „Ist schon lange keiner mehr durch die Brandwüste gekommen...Ihr habt ihn neugierig gemacht...und mich auch." Ich sah zu Teresa, die das Mädchen kurz musterte und dann Thomas ansah. Mir fiel auf, dass immer mehr Leute, die eben noch auf den alten Möbeln gesessen hatten oder im Raum standen, hinter uns herliefen und uns teils neugierig, teils böse grinsend ansahen. Auch dieser Barkley lief direkt hinter uns.
„Wie siehst aus, fühlt sich eventuell noch jemand unwohl hier?", fragte Newt und ich griff nach seiner Hand, die er sofort drückte. Natürlich fühlte ich mich unwohl.
„Wir sollten zuerst hören, was er zu sagen hat.", meinte Thomas und wandte sich zu uns um.
Wieder liefen wir eine Treppe hoch und ich fragte mich langsam, wie hoch das Gebäude noch war... Oben kamen wir in einen Raum, in dem ein Mann mit dem Rücken zu uns an einer großen Apparatur stand, die seltsame Geräusche von sich gab, als würde jemand ein Funksignal stören, was auch der Fall sein konnte bei dem Wetter.
„Jorge, sie sind da.", sagte das Mädchen und ließ sich neben dem Schreibtisch, auf dem die Apparatur stand, auf ein Sofa fallen. Unsicher stellten wir uns alle zusammen vor den Mann, der scheinbar Jorge hieß und sahen ihn misstrauisch an.
„Habt ihr auch manchmal das Gefühl, die ganze Welt wäre gegen euch?", stellte der Mann gleich eine Frage und ich sah verwirrt zu Newt.
Was. Zur. Hölle.
Meinte der das ernst?!
„Ich habe drei Fragen: Wo seid ihr hergekommen, wo wollt ihr hin, was habe ich davon?", fragte er und ging zu einem Tisch, um sich ein Glas von einem höchstwahrscheinlich Alkoholikern Getränk einzuschenken. Niemand wagte es diese Frage zu beantworten, denn wir würde sicherlich nicht sagen: Hey, wir kommen WICKED, vor denen wir abgehauen sind und die uns suchen, wollen zum rechten Arm und wenn du uns zu WICKED zurückbringst ist das bestimmt gut für dich.
Nein, sowas sagte niemand. Nachdem immer noch niemand etwas sagte sah er uns auffordernd an. „Nicht gleich alle auf einmal." Ich überlegte, ob ich etwas sagen sollte, aber Thomas kam mir zuvor: „Wir wollen zu den Bergen. Wir suchen den rechten Arm." Ein Gelächter ging durch den Raum, als Thomas den rechten Arm erwähnte.
„Ihr sucht nach Geistern, meinst du wohl." 
,,Wären das Geister wüsste ich gerne, wieso ich mit ihnen...", fing ich, verstummte aber dann, da ich mir nicht sicher war, ob ich das erzählen sollte. Jorge sah mich wachsam an, trank sein Glas aus und schritt auf uns zu. 
„Frage Nummer zwei: Wo... kommt ihr her?" Niemand wagte es etwas zu sagen, denn, dass wir geflohen waren war nie eine gute Antwort.
„Das geht keinen was an.", antwortete Minho und kurz war es still, doch dann packten zwei Männer Thomas und Minho und drückten sie zu Boden.
„Lasst sie gefälligst los!", fauchte ich und rammte den einen, der Thomas festheilt meinen Ellenbogen gegen die Schläfe, weswegen er ihn losließ, doch das Mädchen war schon zur Stelle und hielt Thomas ein kleines Gerät gegen den Nacken, das sie scheinbar vom Tisch genommen hatte.
„Lass mich los, Mann!", wehrte sich Thomas, aber der andere Kerl hielt ihn weiterhin fest. „Halt die Klappe du Riesenbaby.", grummelte das Mädchen und ich wollte mich gerade auf sie stürzten, als mich jemand nach hinten zog. Es war dieser Barkley. „Lass mich gefälligst los!", fauchte ich, aber er hielt mich weiterhin fest. Ein großes Gerangel entstand und Newt half mir mich zu befreien, indem er dem Typen in die Seite schlug. Sobald ich frei war wollte ich schon dem nächsten Idioten in den Arsch treten, aber Thomas wurde bereits losgelassen.
„Du hattest recht.", sagte das Mädchen und gab Jorge das Teil, der es beäugte.
„Alles ok?", fragte ich Thomas, der nur knapp nickte.
„Recht womit? Wovon redet sie?", erkundigte er sich und ich sah das Mädchen finster an. Jorge lachte kurz auf und sah dann wieder zu uns. „Es tut mir leid, hermano, aber wie es aussieht wurdet ihr markiert." Ich schluckte schwer. Was meinte er denn damit? „Du kommst von WICKED." Mir stockte der Atem und ich sah panisch zu Thomas.
„Und das bedeutet, ihr seid unglaublich...wertvoll.", vollendete er seinen Satz und ich riss die Augen entsetzt auf. Das konnte doch nichts Gutes bedeuten!
„Bringt sie weg!", trug er einigen Männern auf, die sich um uns gescharrt hatten.
„Aber, lasst das Mädchen da." Erschrocken drehte ich mich zu Teresa um, da wir nicht wirklich wussten, wer das gemeinte Mädchen war und sahen dann zu Jorge.
„Sie!", meinte das Mädchen und zeigte mit dem Finger auf mich. Erschrocken griff ich nach Newts Hand.
„Was wollt ihr von ihr?!", fragte Minho misstrauisch und stellte sich beschützerisch vor mich.
„Nur reden.", bekam er als Antwort und wurde von einem Mann weggezogen.
„Nein!", wiedersprach Newt laut und trat neben mich.
„Ihr müsst dazu erst an mir vorbei!", fauchte er und stellte sich vor mich.
„Und an mir!", rief Minho, der schon weggezerrte wurde. „Das wird nicht schwer!", murmelte Jorge und gab einem Muskelprotz ein Zeichen und er ging zu Newt und zerrte ihn weg. Die anderen wurden schnell weggezogen, natürlich nicht, ohne vorher laut zu protestieren und sich zu wehren, dennoch waren sie in der Unterzahl und kamen nicht wirklich weit.

Darkest Dreams (Newt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt