Kapitel 18

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Clarise P.O.V.

Das erste, das ich sah waren die Schuhe, oder das, was mal Schuhe waren. Sie waren Kaputt und schmutzig, so dass man kaum unterscheiden konnte, was Fuß und was Schuh war.
Ich hätte am liebsten nicht aufgesehen, aber ich musste.
Mein Blick wanderte also die Gestalt nach oben.
Ich sah die schmutzige und zerfetzte Kleidung, unter der die ungesund aussehende Haut rausschaute. In dem dreckigen Gesicht huschten die gierigen Augen hektisch hin und her und der Mund des Cranks war offen, wobei die Zunge raushing, wie bei einem Hund. Die Augen huschten wild zwischen uns her und niemand wagte es sich zu bewegen.
Jorge suchte weiterhin in seinem Rucksack nach etwas und, als das hechelnde Atmen lauter wurde und nun mehrere Schritte zu hören waren, hob ich langsam meine Taschenlampe und leuchtete in den dunklen Tunnel.
Dort standen ungefähr sechs Cranks, die alle verdreckt und übel zugerichtete waren und deren Augen gierig zwischen uns hin und her huschten. Die Zähne fletschen sie.
Wir waren erledigt.
Niemand wagte es sich zu bewegen und die Cranks wirkten, als würden sie uns nur beobachten. Angespannt versuchte ich zu erkennen, wann sie zum Angriff überstarten würden und merkte, wie mein Puls immer höher stieg und ich immer angespannter wurde.
Meine Muskeln waren angespannt, jederzeit bereit die Flucht zu ergreifen, aber niemand bewegte sich. Das Pech an der Sache war, dass ich am nächsten an den Cranks stand.
Dann plötzlich war es, als würde ein Schalter umgelegt worden sein. Die Cranks machten seltsame Geräusche und bewegten sich.
In der gleichen Sekunde schrie Jorge uns zu, wir sollten laufen und das taten wir dann auch.
Ich sprintete los, nur hatte ich das Problem, dass die Cranks mich als erstes erreichten, da ich ihnen am nächsten stand.
Mein Fuß wurde gegriffen und ich fiel der Länge nach auf die Treppen. Schon gleich spürte ich einen Crank auf mir drauf und zappelte wild.
Den anderen erging es nicht besser, denn jeder hatte einen Crank am Hals. Panisch versuchte jeder den Crank loszuwerden und schlug deswegen wild um sich.
Ich trat mit voller Kraft nach dem Crank und er wurde mehrere Meter weggeschleudert.
Da ich nicht gegen den Crank kämpfen musste konnte ich einen Blick auf Jorge erhaschen, der nun seine Pistole aus dem Rucksack geholt hatte.
Er zielte und schoss.
Der Crank, den ich weggeschleudert hatte traf die Kugel und er klappte röchelnd auf dem Boden zusammen.
Jorge lud erneut nach und schoss. Wieder fiel ein Crank zu Boden, der Aris soeben niedergerungen hatte und Aris kroch schnell unter seinem toten Körper hervor.
Pfanne und Teresa versuchten gerade gemeinsam einen Crank von Teresa wegzubekommen, während Newt und Minho jeweils einen bekämpften.
Minho hatte es geschafft den Crank von sich wegzuschubsen und half Newt, der von einem Crank gerade gegen die Wand gedrückt wurde. Ich sah gerade noch, wie Jorge erneut nachlud und schoss. Newt und Minho ließen den leblosen Körper zu Boden fallen und lehnten sich schweratmend gegen die Wand.
Sie sahen weitestgehend unverletzt aus, aber um sie mir genauer anzusehen hatte ich keine Zeit, denn in dem Moment stürzte sich ein Crank auf mich und wir fielen zu Boden.
Ich bemerkte, dass ich immer noch die Taschenlampe in der Hand hielt und schlug meinem Angreifer den Griff mit voller Wucht auf den Kopf. Ein widerliches Geräusch ertönte und ich merkte, wie die Schläge des Cranks schwächer wurde.
Erneut schlug ich mit dem Griff zu und stieß den Crank anschließend von mir. Doch ich hatte keine Zeit zu verschnaufen, denn schon im nächsten Moment warf sich ein anderer auf mich und ich musste erneut aufpassen, dass er mich nicht beißt.
Wir rangelten miteinander und ich bekam im Augenwinkel mit, wie Jorge neu lud und gerade auf meinen Angreifer schießen wollte, als ihm die Pistole aus der Hand geschleudert wurde und er ebenfalls von einem Crank attackiert wurde.
Die Pistole rutschte mehrere Meter weg und Jorge war nicht mehr im Stande zu schießen. Während ich den Zähnen auswich und den Crank von meinem Hals wegdrückte sah ich, dass Teresa die einzige war, die in der Nähe von der Waffe war.
Ihr fiel das vermutlich auch gerade auf, denn sie stürzte vor und schnappte sie die Pistole.
„Schieß!", schrie Jorge ihr zu und sie zielte mit zittrigen Händen in Richtung Jorge und den Crank. Sie drückte ab und die Kugel flog durch die Luft. Doch sie hatte danebengeschossen und die Kugel knallte gegen die Wand, was ein lautes Geräusch hinterließ. Zum Glück blieb die Kugel in der Wand stecken, wodurch keine Querschläger entstanden.
Sie wollte gerade nochmal schießen, als ein ohrenbetäubendes Geräusch zu hören war. Es hörte sich an, als würde gerade etwas Schweres kaputtgehen.
Auch die Cranks hielten inne und alle sahen panisch nach oben. Ich erkannte, wieso das seltsame Geräusch entstanden war. Von der Einschussstelle, bis hin zur Decke zog sich ein Riss. Die Mauern waren zu alt und die Kugel hatte wohl eine Schwachstelle in dem alten Gestein gefunden. Die Decke würde jeden Moment einbrechen!

Ich weiß, es ist ein bisschen kurz, aber ich wollte die Spannung weiterbehalten und habe gefallen an Cliffhangern gefunden.

So leid mir das auch tut, aber das nächste Kapitel kommt vorraussichtlich erst in einer Woche...
Tut mir ordentlich Leid.

Lg Falke22

Darkest Dreams (Newt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt