Kapitel 9

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Clarise P.O.V.

Wir gingen den Weg entlang, weiter in das Gebäude rein und Minho erleuchtete mit einer Taschenlampe den Weg. Verwundert sahen wir uns um und Minho leuchtete in ein milchiges Glas, das einer Tür glich hinein. „los, aufmachen.", forderte er die anderen auf und gemeinsam schoben wir die Tür auf. Dahinter kam eine noch größere Halle zum Vorschein und wir traten langsam ein. Die anderen wühlten in den Sachen, die dort rumstanden und einige entdeckten noch funktionierende Taschenlampen. Jedem wurde eine gegeben und nun konnte sich jeder umsehen, ohne immer nur auf Minhos Taschenlampe angewiesen zu sein.
„Sieht aus, als hätte hier jemand gewohnt.", meinte Minho, während er ein Kleidungsstück vom Boden aufhob, wo ein Schafsack lag.
„Wo sind die jetzt?", fragte Newt und ich konnte ihm nur zustimmen. Ja, wo waren sie hin?
„Nehmen wir uns etwas von dem Zeug mit. Alles, was wir gebrauchen können." Er hob eine Jacke vom Boden auf, klopfte den Schmutz ab und zog sie über. „Teilen wir uns auf. Mal sehen, was wir noch finden. Wir treffen uns dann wieder hier.", ordnete er an und wir teilten uns auf. Er und Minho gingen davon, während ich mich zu Newt gesellte. Wir verließen ebenfalls die große Halle und gingen durch riesige Räume, n denen sich jede Menge Dinge befanden. „also, wollen wir reden?", fragte Newt, nachdem wir uns eine Zeit lang nur angeschwiegen hatten. „Klar, worüber genau?", fragte ich und sah mir den Inhalt einer Schublade an. „Vielleicht darüber, was alles passiert ist, als du von uns getrennt wurdest? Warum Janson dich als Geisel nehmen konnte? Warum du verletzt bist? Was du alles wusstest?", schlug er lauter Fragen vor und ich drehte mich zu ihm um. Er stand da und starrte mich direkt an. „Clary, du kannst mir alles sagen. Ich werde zuhören und jetzt kann dich auch niemand erpressen.", bekräftigte er und ich nickte langsam. „Also gut, beginnen wir mal am Anfang. Du weißt ja, dass Janson mich immer wieder zu kleinen Befragungen gerufen hat?" Er nickte. „Da hat er mich bar WICKED und an was ich mich erinnerte gefragt, immer mehr Dinge und mir kam es seltsam vor. Dann wurde ich ja aus dem Zimmer ausquartiert und all das. Als er mir dann verboten hat, mit euch zu reden merkte ich, dass etwas faul war. Ich habe mich aus dem Zimmer geschlichen und ein wenig rumgeschnüffelt. Dann bin ich zu einer Tür gekommen, die nicht wie die anderen mit einer Karte, sondern mit einem Code zu öffnen war. Neugierig bin ich also hingegangen und habe einen Code, den ich früher bei WICKED genutzt hatte eingegeben und die Tür ging auf. Das war seltsam, denn es war ein Code, den WICKED hatte, um mehrere Dinge abzuschließen und es gibt ja unendlich viele Zahlenkombinationen, weswegen es sehr, sehr unwahrscheinlich war, dass es dieser Code war, das war das erste, was mich misstrauisch gemacht hat. Dann bin ich eben in den Raum reingegangen und dort lag eine Mappe. Ich habe sie durchgeblätterte und dort standen Dinge über die Labyrinth Experimente drinnen, die nur WICKED wissen konnte. Da standen seltsame Dinge drinnen, die ich zum Teil nicht verstand, aber es war alles sehr, sehr seltsam. Dann musste ich mich verstecken, weil jemand reinkam und konnte nicht weiterlesen, denn die Mappe wurde mitgenommen. Also bin ich weggeschlichen und habe über alles nachgedacht. Am nächsten Morgen wollte ich euch ja Bescheid geben, aber der Soldat hat das bemerkt und mich zu Janson gebracht. Ich habe anfangs versucht unschuldig zu spielen, aber irgendwann habe ich ein, zwei Begriffe verwendet, die ich in dem Labor mitgehört du gelesen hatte und dann hat er sich seltsam verhalten. Ich musste sicher sein und irgendwann habe ich dann gesagt, dass es alles WICKED sei und er hat zugestimmt. Dann war Schluss mit den Lügen und dem Drumherum reden, denn er wollte wissen, wo sich der rechte Arm befindet. Natürlich habe ich ihm das nicht gesagt und er hat mir gesagt, dass er mir Zeit gibt nochmal nachzudenken. Dann, als die Zeit um war wurde ich wieder zu ihm gebracht und natürlich habe ich nicht im Traum daran gedacht ihm zu verraten, wo sich der rechte Arm befindet. Dann hat er seinem Soldaten ein Zeichen gegeben und der hat mich dann so" ich zeigte auf mein Gesicht „zugerichtet. Dann hat er gedroht, dass er euch etwas antut und ich habe kooperiert. Danach war das Essen und er hat gedroht, dass er dich umbringt, wenn ich dir etwas verrate, weswegen ich nicht wollte, dass du bei mir bist. Es tut mir leid, dass ich so... abweisend war, aber ich wollte nicht, dass er dir weh tut. Nun, dann kam ich auf mein Zimmer und als ihr abgehauen seid ist Janson zu mir gekommen und hat vorgesorgt, indem er mich eben als Geisel genommen hat. Das war an sich schlau, aber behalten hat er mich nicht.", erzählte ich und musste beim letzten Satz grinsen. „Clary...Ich weiß nicht, was ich sagen soll...Ich fühle mich unglaublich schlecht, denn du hast mich gebraucht und ich war nicht da....", beteuerte Newt und sah mich traurig an. „Keine Sorge, Newt, jetzt trennt uns niemand mehr. Nie wieder!", bekräftigte ich und er trat auf mich zu und küsste mich. Auch, wenn der Kuss ganz leicht war, steckten so viele Gefühle in diesem einen Kuss. Ich merkte, wie sehr ich ihn wirklich vermisst hatte und, dass es unglaublich war, wie ich diese paar Tage aushalten konnte. „Versprochen?", fragte Newt leise, als er sich von mir gelöst hatte und ich musste grinsen. „Versprochen", hauchte ich und wir lehnten einfach nur unsere Köpfe aneinander. In dem Moment vergas ich einfach die Situation, in der wir uns befanden und genoss einfach seine Nähe. „Suchen wir weiter?", fragte ich schließlich, denn wir wussten nicht, wie viel Zeit uns noch blieb und wir mussten ja noch zu den anderen... „klar.", murmelte Newt und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, dann suchten wir weiter. Newt zog sich einige Sachen an und ich fand ebenfalls eine Jacke, die ich über meine Sachen zog. Wir fanden einen Rucksack, in den wir einige leere Flaschen und andere Dinge packten. Anschließend gingen wir wieder zurück, wo bereits fast alle waren, außer Minho und Thomas. „Aris, was habt ihr eigentlich genau gesehen?", fragte ich und sah auf. „Ähm...viele Jungen und Mädchen...", meinte er nur und ich nickte langsam. „Alles ok?", fragte ich misstrauisch und er nickte. „Ja, ich habe da nur jemanden aus meinem Labyrinth gesehen und das ist noch etwas...bedrückend..." „Oh, das tut mir leid..." Er zuckte nur mit den Schultern. „Tut mir übrigens leid, dass wir dich nicht holen konnten. Eigentlich wollten wir das ja im Anschluss machen, nachdem wir die Köper entdeckt hatten, aber Janson war auf dem Weg in das Zimmer der Jungen, weswegen Thomas schnell dorthin musste. Wir haben uns ja dann auch getrennt und ich wollte dich holen, aber du warst zu dem Zeitpunkt nicht mehr in deinem Zimmer...", entschuldigte er sich und ich lächelte. „Kein Problem. Immerhin bin ich ja jetzt eh bei euch..." Er nickte und wir wollten uns gerade weiterhin unterhalten, als wir ein seltsames Geräusch hörten. „Sind das Thomas und Minho? Die machen ziemlich viel Krach.", murmelte ich und sah in die Richtung, aus der der Krach kam. Da bogen Thomas und Minho um die Ecke, aber sie rannten. „Hey, lauft!", rief und Thomas zu und wir sahen ihn alle verwirrt an, dann bemerkten wir, was der Grund war, dass sie rannten. Hinter ihnen bog eine Meute an Menschen, die seltsame Geräusche von sich gaben um die Ecke und rannte ihnen hinterher, auf uns zu. „Lauft!", rief Thomas erneut und wir setzten uns in Bewegung. Wir rannten einfach los, in irgendeine Richtung, bis wir zu einer alten Rolltreppe kamen und dort hochstürmten, die seltsamen Dinger dicht auf den Fersen. „Thomas, was sind das für Viecher?!", fragte Pfanne während dem Laufen und Thomas antwortete: „Keine Ahnung, lauft einfach weiter!" Wir bogen um die Ecke und blieben erschrocken stehen, als einer von vorne kam. Seltsam torkelnd lief er auf uns zu und man sah, wie Schleim von den Mundwinkeln tropfte. Aris hatte sich einen langen Schläger gegriffen und schlug damit dem Ding die Beine weg, wodurch er auf den Boden fiel. „Weiter!", rief ich und wir stürmten weiter. Nun kamen von fast allen Richtungen diese Dinger und wir mussten uns beeilen, denn es wurden immer mehr. „Wo sollen wir hin?", fragte jemand, als wir panisch irgendeinen Gang entlang rannten, aber es gab keine richtige Antwort. „Einfach weiter!", schrie Minho und ich sah mich nach allen um. Newt rannte als einer der letzten, was mir ein wenig sorge bereitetet. Ich ließ mich ein wenig zurückfallen und wollte gerade nach seinem Arm greifen, um ihn zu ziehen, damit er schneller war, als ich hörte, wie Glas splitterte. An den Seiten waren alte Schaufenster, aus dem gerade eines dieser Menschenähnlichen Viecher sprang und Newt zu Boden warf. „NEWT!", rief ich erschrocken und beeilte mich zu ihm zu kommen. Newt versuchte mit aller Kraft das Viech von sich fern zu halten, denn es sah so aus, als wolle es ihn beißen. Innerhalb von Sekunden war ich bei ihm und stieß es von Newt runter. Das Ding flog von Newt runter und er stand schnell auf. „Danke...", brachte er noch hervor und wir wollten weiterlaufen, aber das Ding griff nach meinem Bein und riss mich so zu Boden. Erschrocken schrie ich auf und trat nach dem Viech, aber es half nicht. Panisch drückte ich den Kopf von mir weg und hoffte, dass ich weiterhin genug Kraft haben würde und ihn davon abhalten könnte mir meine Kehle aufzureißen. Seine Zähne fletschten und ich starrte angsterfüllt auf sein mit Adern überzogenes Gesicht. Die Zähen sahen scharf aus und der Geruch von Verwesung stieg mir in die Nase und sorgte dafür, dass ich mich fast übergab. Im Nächsten Moment wurde das Ding von mir geschubst und fiel gegen ein Glasgeländer, das zerbrach. Es fiel nach unten und war weg. Immer noch schnellatmend stand ich auf und sah, dass Tommy und Newt beide dort standen. „Danke, Jungs.", rief ich und sah nach hinten. Die große Meute kam immer näher und durch den kleinen Vorfall gerade hatten wir ein bisschen an Vorsprung verloren. Die anderen waren ebenfalls stehen geblieben und rannten dann weiter, als sie sahen, dass es mir gut ging und, dass die Meute immer näher kam. „Loss, kommt schon! Lauft weiter!", rief Minho und ich griff nach Newts Arm, um ihn hinter mir herzuziehen. Wir bogen um eine Ecke und rannten in einen schmalen Gang, in dem es einem fast unmöglich war zu zweit nebeneinander zu rennen. Wenn jetzt von vorne welche kämen wären wir tot. Thomas blieb an einer Tür stehen und versuchte sie zu öffnen, aber sie war abgesperrt. Panisch rüttelte er an der Klinke und wir sahen erschrocken zum Eingang, denn dort kam auch schon die Menge. „Los, wir müssen weiter!", rief ich und wir setzten uns erneut in Bewegung, doch da der Gang so eng war konnten wir nicht sehr schnell und auch nicht zu mehreren nebeneinander laufen, weswegen es nur sehr langsam voranging. Der Gang endete schließlich in einem kleinen Raum mit einer großen Schwingtür, die aber ebenfalls verschlossen war. „Eine Sackgasse! Verdammt!", reif jemand und wir sahen uns schnell nach einem Fluchtweg um. „Helft mir mal!", forderte Thomas die anderen auf und warf sich gegen die verschlossene Schwingtür. Sie gab ein wenig unter dem Gewischt nach, blieb aber verschlossen. Immer wieder warfen Thomas und ein paar andere sich gegen die Tür, aber die Viecher kamen immer näher. „Ich halt sie auf!", rief Winston und zückte eine Pistole, mit der er auf die Viecher, die noch im Gang waren, schoss. Es half nicht wirklich, denn immer mehr kamen dazu und quetschten sich durch den Gang, weswegen die Zeit immer knapper wurde. „Leute, beeilt euch mal!", drängte er und wir warfen uns mit aller Kraft gegen die Tür. Ein letztes Mal warfen wir uns gegen die Tür und das alte, rostige Schloss, das die Tür verschlossen hatte brach ab und die Tür schwang auf. „Los, alle hier durch!", rief Thomas und wir rannten durch die Tür. Gerade wollte Winston als letzter durch laufen, als er von den Dingern gegriffen wurde und zu Boden fiel. Wir eilten zu ihm und griffen nach seinen Armen, während Minho die Tür so gut es ging schloss, ohne, dass Winston davon getroffen wurde. Dieser schrie und trat wir versuchte alle ihn festzuhalten, damit ihn die Dinger nicht zu sich ziehen konnten. Alle griffen sie nach Winston und versuchten ihn hinter die Tür zu ziehen, wobei sich die knochigen Hände der Viecher an Winston festkrallten, wodurch er aufschrie. Sie zerkratzen ihm den Bauch und mehrere tiefe Kratzer entstanden, die äußerst unschön aussahen. „Zieht!", rief Thomas nochmal und wir schafften es schließlich Winston wegzuziehen. Sobald Winston aus der Tür war drückten Thomas und Minho sie weiter zu, aber die Viecher drückten auf der anderen Seite dagegen. Ich stemmte mich ebenfalls gegen die Tür und gemeinsam schafften wir es die Meute in Schach zu halten. Die anderen stützten Winston und rannten weiter, während wir ihnen Zeit verschafften. „Clare, Minho, lauft los. Ich komme gleich nach!", reif Thomas uns über das Gebrüll der Meute zu. „Nein, du kannst nicht alleine di Tür zuhalten!", wiedersprach ich und Minho zog mich am Arm. „Los!", schrei Thomas und Minho rannte los. Ich stammte mich weiterhin gegen die Tür und half Thomas, der mich ansah. „LOS!", schrie er mich an und wir rannten gleichzeitig los. In dem Moment, in dem wir uns nicht mehr gegen die Tür stemmten sprang sie auf und die Meute quetschte sich durch die Öffnung und verlor keine Zeit uns zu verfolgen. Immer schneller rannten wir und ich merkte, wie mich die Kraft langsam verließ.

Nach kurzer Zeit hatten wir es endlich geschafft uns einen großen Vorsprung zu verschaffen und konnten die Meute abhängen. Wir kamen zu einem verfallenen Gebäudeteil, wo überall Trümmer rumlagen und versteckten uns unter einer großen Platte. Dicht gedrängt hockten wir da und hofften, dass die Meute uns nicht entdecken würde. Mein Herz schlug immer noch schnell und bei jedem Mal, wenn eines der unnatürlichen Geräusche ertönte setzte es kurz aus. Keine wate es ein Wort zu sagen oder sich groß zu bewegen, weswegen wir die ganze Nacht so verharrten. Dicht gedrängt und in der Hoffnung, dass uns niemand finden würde.

Darkest Dreams (Newt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt