Clarise P.O.V.
„Also, warum hast du gesagt, dass ich hierbleiben sollte? Bzw. Warum bringt ihr mich nicht zu meinen Freunden, nachdem ich euch gesagt habe, was ihr Wissen wolltet?", wollte ich misstrauisch wissen und das Mädchen stand auf. Sie ging zu dem Tisch und füllte ein Glas mit Wasser, das sie mir reichte. Verwirrt nahm ich es in die Hand und musterte es argwöhnisch.
„Keine Sorge, es ist nicht vergiftet.", versicherte sie mir grinsend und setzte sich wieder neben mich. Vorsichtig nahm ich einen Schluck und merke, wie durstig ich eigentlich war. mit einem Mal war das Gals leer und ich genoss das Gefühl, dass mein Hals endlich wieder Wasser bekam sehr.
„Um auf deine Fragen zu antworten: Ich war mir auch zum einen nicht sicher, ob Barkley dich bei deinen Freunden aufhängt oder...", fing sie an, aber ich unterbrach sie schnell. „Warte, aufhängen?!" Vor meinem Auge sah ich, wie meine Freunde an Seilen baumelten und halb erstickten.
„Wir erhängen sie nicht. Keine Sorge. Sie sind lediglich angebunden und hängen irgendwo rum...", beruhigte sie mich und ich überlegte, ob das wirklich besser war. Vermutlich nicht.
„Also, wenn wir schon dabei sind, ich bin Brenda, was du vermutlich schon gehört hast, aber egal.", stellte sie sich vor und hielt mir die Hand hin. Misstrauisch zog ich eine Augenbraue hoch und starrte auf ihre Hand. Zögerlich ergriff ich sie und sie schüttelte sie.
„Und dein Name ist...?"
„Clarise." Ein lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und ich wurde noch verwirrter.
„Also, Clarise, um deine Freunde brauchst du dir keine Gedanken machen. Sie sind zwar gefangen, aber töten würden wir sie nicht. Ich habe dich außerdem hierbehalten, da ich dich etwas fragen wollte und du mir, als Mädchen, am sympathischsten erschienst und ich nicht sicher war, ob Barkley dich wirklich in Ruhe lassen würde, also...Ja, ich wollte nett sein, das ist alles. Auch, wenn Jorge antworten habe wollte, wollte ich größtenteils nett sein.", erklärte sie und ich hörte einfach nur zu. Es war nett von ihr, dass sie mich vor diesem Typen schützen wollte und, dass sie mir ihren Namen gesagt hatte. An sich wirkte sie sogar recht freundlich, hätten sie uns nur nicht gefangen genommen und all das...
„Du wolltest mich etwas fragen?", hackte ich nach und sie nickte.
„Ihr kommt von WICKED, das weiß ich schon, aber wieso seid ihr von ihnen geflohen? Musstet ihr an einem Experiment teilnehmen?", stellte sie ihre Frage und ich sah sie verwirrt an. Woher wusste sie von den Experimenten?!
„Wir sind geflohen, weil die uns töten wollten und ja, wir kamen eben von einem langen und grauenhaften Experiment. Es war ein Labyrinth...", erläuterte ich und sich nickte langsam. „Willst du ein bisschen mehr über das Labyrinth erzählen?", fragte sie und ich merkte wie eine leichte Unsicherheit in ihrer Stimme mitschwang und nickte.
„Also, da gab es eine riesige Lichtung, auf der wir gewohnt haben und außenherum ein Labyrinth, das riesig war und von seltsamen Kreaturen geschützt wurde. Diese Kreaturen kamen Nachts immer aus ihren Verstecken und wenn man über Nacht in dem Labyrinth war, wurde man getötet. Eigentlich. Denn ich habe ein Nacht überlebt, ebenso Thomas, Minho und...Alby.", fing ich an und sie sah mich mit grßen Augen an. „Nun ja, die Lichtung wurde dadurch geschützt, dass sich die steinernen Tore jeden Abend zugeschoben haben und somit die Monster, die wir Griewer nannten nicht auf unsere Lichtung konnten. Nur leider hat WICKED irgendwann die Spielregeln geändert und die Tore schlossen sich nicht mehr und die Griewer kamen auf die Lichtung und haben viele andere getötet. Wir haben schließlich einen Ausgang gefunden und sind abgehauen. Eigentlich dachten wir, dass wir gerettet wurden, aber es war immer noch WICKED und sie wollten uns töten, um ein Heilmittel zu finden. Da sind wir eben abgehauen. Ich wollte nicht, dass WICKED noch mehr meiner Freunde tötet. Es sind schon zu viele im Labyrinth gestorben..." Beim letzten Satz merkte ich, wie mich Trauer überkam und ich an Zart, Clint, Jeff, Chuck und viele mehr denken musste.
„Diese Lichtung, was war da so los?", hackte sie nah und ich schüttelte schnell die Gedanken an meinen verstorbenen Freunden ab und antwortete: „Auf dieser Lichtung gab es nur Jungen. Bis auf mich und das andere Mädchen, die aber nur in den letzten Tagen da war.", erzählte ich und sie sah neugierig auf. „Gab es dort einen Jungen namens George?", fragte sie hoffnungsvoll und dachte nach. „Also ich kannte keinen Jungen namens George, aber er könnte ja auch einfach schon gestorben sein, bevor ich auf die Lichtung kam. Du musst wissen, dass es dort nicht sehr ungefährlich war. Viele starben noch vor dem großen Angriff.", meinte ich und sie nickte langsam. Da fiel es mir ein. Dieser Name kam mir so bekannt vor und ließ mir keine Ruhe, doch als ich dann wieder die Mauer vor den Augen hatte machte es Klick und mir fiel es ein. „Doch, da gab es einen George. Er war aber tot.", murmelte ich und sie nickte traurig, was mich verwirrte. „Wer ist denn dieser George? Kennst du ihn etwa?", fragte ich nach und sie sah zu Boden. „Ja, er war mein Bruder..."
„Oh, das tut mir leid. Ich wusste das nicht...", entschuldigte ich mich und sie nickte nur.
„Ich habe ihn schon ewig nicht gesehen."
„Ich werde vermutlich nicht wissen können, wie sich das anfühlt, aber ich habe auch jemanden verloren, der fast wie ein Bruder für mich geworden ist.", murmelte ich und sie sah auf. „Wen?"
„Einen kleinen Jungen, er war gerade mal 13, doch er wurde erschossen. Ich musste mit ansehen, wie er vor meine Augen gestorben ist und das war grauenhaft..." Sie lächelte traurig und stand auf. „Wohin gehst du?", wollte ich wissen und stand ebenfalls auf. Jetzt sah ich auch, warum sie aufgestanden war. Jorge kam die Treppe hoch und lief, ohne uns zu beachten zu seinen Sachen und suchte hektisch etwas zusammen. Er wühlte in einer Schublade und nahm eine Tasche. Gerade, als er sich umdrehte ging Brenda zu ihm und versperrte ihm den Weg.
„Willst du irgendwo hin?", fragte sie mit verschränkten Armen und er antwortete: „Ja, wir beide. Pack ein, was du brauchst...und tu es leise."
„Und wo genau gehen wir hin?" Er sah auf und stellte sich neben sie. „Es ist wahr, diese Kids sind unser Ticket. Der rechte Arm kann uns nicht mehr zurückweisen.", sagte er begeistert und ich wurde noch verwirrter. Ich hörte ein seltsames Geräusch und, da sie beschäftigt waren schlich ich zur Treppe. Möglicherweise könnte ich meine Freunde befreien und wir würden abhauen. Vorsichtig ging ich einige Schritte weiter runter und sah mich um. In den Hängematten lagen alle Leute drin und schliefen vermutlich, weswegen ich mich geräuschlos an ihnen vorbeizwängte. Auf Zehenspitzen und darauf bedacht nicht einen Ton von mir zu geben spähte ich um die Ecke und stieg die Treppen runter, die wir gekommen waren. In dem fahlen Licht konnte ich erkennen, wie jemand am Boden lag und ich hätte schwören können, dass ich einen leisen Schuss gehört hatte. Hier war etwas ganz falsch! Schnell lief ich wieder die Treppen hoch und versucht dabei keine Geräusche zu machen, was nicht so leicht ging, wenn man sich beeilen sollte. Vor der Treppe, die zu dem Raum führte, in dem Jorge und Brenda waren achtete ich nicht mehr wirklich darauf leise zu sein und fetzte nach oben. Die beiden, die scheinbar gerade in einer Diskussion waren sahen verwirrt zu mir und ich holte tief Luft. „Da unten ist jemand. Da sind...Leute, ich denke, das ist nicht normal, denn die Wachen liegen auf dem Boden und ich hätte schwören können, dass ich Schüsse gehört hatte.", erklärte ich schnell und beide sahen erschrocken auf. In dem Moment ertönte das Geräusch von einem Hubschrauber und wenig später flutetet helles Scheinwerferlicht den Raum. „Guten Abend! Hier ist das Welt-Chaos-Katastrophen-Department.", ertönte Jansons Stimme laut und ich zuckte zusammen. Es waren tatsächlich die Leute von WICKED gekommen.
„Das gesamte Gelände ist umstellt! Ihr befindet euch, ohne eigenes Verschulden, im Besitz von WICKED Eigentum!", schallte seine Stimme und ich sah Jorge erschrocken an.
„Ich dachte ihr verratet uns nicht! Wolltet ihr nicht...", fing ich an, aber Jorge unterbrach mich. „Barkley.", sagte er und jetzt leuchtete es mir ein. Der Typ hatte uns verraten!
„Gebt sie uns unverletzt zurück und wir betrachten das als ein Missverständnis. Oder ihr leistet Wiederstand, dann wird jeder einzelne von euch sterben.", drohte er und ich sah erschrocken zu Brenda und Jorge. „Geht und holt die Kids!", trug Jorge uns auf und mir war nichts lieber als das, dennoch blieb Brenda stehen und fragte: „Was hast du denn vor?" Grinsend drehte er sich zu ihr um und antwortete: „Ich spiele ihnen meine Lieblings Song." Ihr Blick wurde erschrocken. „Oh scheiße...", fluchte sie und griff nach meinem Arm, um mich hinter sich herzuziehen.
Was sollte denn daran so schlimm sein? Ohne zu fragen rannte ich Brenda hinterher.
Die Treppen runter und irgendwelche Gänge lang, bis wir in einen dunklen und sehr zerfallenen Teil kamen.
Wir hörten einen Schuss und rannten los. Was zur Hölle war denn da los?! Brenda lief in die Richtung, aus der ich die Rufe der Jungen vernahm und schon von weitem sah ich, dass da dieser Barkley vor ihnen stand und die Waffe auf die Jungen gerichtet hatte. Brenda zog aus ihrer Jackentasche eine Waffe und richtete sie auf Barkley.
„Du kleiner Bastard!", knurrte dieser und ich sah, dass er die Waffe auf Thomas richtete und abdrücken wollte. Schnell rannte ich los und plötzlich ertönte ein Schuss. Erschrocken blieb ich stehen und sah mit weit aufgerissenen Augen auf die Jungen. Schockiert sahen sie zu Barkley und ich starrte zu Thomas, der unverletzt schien. Barkley zitterte kurz und fiel dann zu Boden. Entsetzt sahen die Jungen auf den am Boden liegen Kerl und dann zu Brenda, die die Waffe immer noch in der Hand hielt.
„Ok, kommt mit.", sagte sie und wandte sich zum Gehen. „Kommt schon! Gehen wir!", sagte sie mit Nachdruck, aber die Jungen weigerten sich.
„Wo ist Clary?", fragte Newt nur und ich trat aus dem Schatten.
„Ich bin hier."
Sofort spiegelte sich Erleichterung auf ihren Gesichtszügen.
„Los, wir müssen hier weg! Brenda hinterher!", forderte ich die Jungen auf und lief hinter Brenda her, während sie mir folgten.
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Darkest Dreams (Newt ff)
FanfictionClary und ihre Freunde wurde gerettet. Ihnen wird etwas zu Essen gegeben und sie sind sicher. Aber schnell merken sie, dass da etwas faul ist. Clary bemerkt, wie sehr etwas falsch läuft und erkennt, dass ihre Retter nicht die sind, für die sie gehal...