,,Guten Tag Miss Benett, wo haben Sie denn Ihre andere Tochter gelassen?", begrüßte mich die Kindergärtnerin freundlich.
,,Der geht's nicht so gut... Ich werde sie vermutlich noch eine Weile nicht hierher bringen.",bwich ich ihr aus.
Ich wollte noch niemandem erzählen, dass sie im Krankenhaus lag und eine teuere Operation brauchte, die ich mir niemals leisten könnte.
Höchstens Kath, aber sonst niemandem, denn ich wollte nicht bemitleidet werden.
Ich hasste es, wenn sie mit den Fingern auf mich zeigten und über mich tuschelten.
Ich hasste es, wenn sie dachten, dass sie mich verstehen würden, denn das tat niemand.
Niemand konnte empfinden, wie es mir damit ging, dass mein größter Schatz unheilbar krank war.
Leise seufzend übergab ich Eva an die Erzieherin, wobei ich ihr zum Abschied einen Kuss auf die dünnen Haare drückte, verabschiedete mich höflich und kehrte dem Kindergarten für's Erste den Rücken zu.
Jetzt musste ich in den Laden. Am Liebsten würde ich zu Vera gehen, ihre kleine Hand in meine schließen, sie beschäftigen, aber ich brauchte das Geld. Jetzt noch dringender als sonst.
Als ich ins Cafe kam, waren die ersten Leuten schon da, denn ich war zum ersten Mal, während ich hier arbeitete, zu spät.
Mit hochgezogenen Brauen empfing mich Kathreen, doch behielt sie jeden Kommentar für sich, was ich ihr wirklich hoch an rechnete.
Meine Freundin drückte mir ein Tablett mit fünf Gläsern in die Hand.
,,Tisch 7!", wisperte sie in mein Ohr, bevor sie sich umdrehte und zurück zur Theke lief.
Der Tisch mit der Nummer 7 lag verdeckt hinter der Ecke in einer geräumigen Nische. Meistens setzten sich Leute, die ihre Ruhe haben wollten, dort hin.
Während ich zur 7 lief, kreisten meine Gedanken um Vera und Eva.
Ob Vera immer noch schlief? Oder war sie mittlerweile aufgewacht? Fühlte sie sich einsam? Merkte sie, dass etwas nicht stimmte? Gruselte sie sich ohne mich?
Und wie ging es Eva allein im Kindergarten? Wunderte sie sich, dass ihre Schwester nicht da war? Hatte sie überhaupt bemerkt, dass sie fehlte?
Bestimmt... Sie war ja nicht blöd.
Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Tisch, den ich jetzt erreichte.
Mit dem Rücken zu mir saßen zwei Braunschöpfe, einer hatte kurze, glatte Haare, der andere halblange Locken.
Ihnen gegenüber hatten sich drei weitere Jungen niedergelassen.
Einer von ihnen hatte braune Haare und ebenso braune Augen.
Der in der Mitte hatte blondierte Haare und blaue Augen. Er gestikulierte die ganze Zeit wie wild mit den Händen, redete und lachte immer wieder.
Am Rand saß ein schwarzhaariger junger Mann mit dunklen Augen, die er auf den hellen Bildschirm seines Handys gerichtet hatte.
Ich setzte ein Lächeln auf, was hoffentlich nicht zu gespielt aussah, und trat einen Schritt näher.
,,Hier sind Ihre Getränke. Haben Sie sich schon für ein Essen entschieden?", erkundigte ich mich, während ich gleichzeitig die Gläser auf den Tisch stellte.
,,Danke. Nein, wir sind noch nicht sicher, ob unsere Zeit dafür reicht.",nantwortete der Braunäugige.
Ich zuckte mit den Schultern, schnappte mir das Tablet und lief wieder zu Kath.
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One Reason *Pausiert*
Fanfiction"Möglicherweise waren diese grünen Augen der eine Grund. Diese grünen Augen, die mich dazu brachten, mich zu beruhigen." Im Alter von 15 Jahren wird Dayna von ihren Eltern auf die Straße gesetzt. Allein, mit nichts als einem 10. Klasse Abschluss, ei...