Kapitel 18

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,,Sehr gut ihr Beiden. Diese Show habt ihr klasse gemacht. Wetten, dass die Klamotten, die ihr präsentiert habt, sich vor denen von Carl's Agentur verkaufen?", seit wir gestern in Madrid angekommen waren, war eine Menge passiert.

Am Flughafen hatte ein schlaksiger Taxifahrer auf uns gewartet, der ein Schild mit den Namen Calder&Benett hochgehalten hatte.

Er hatte sich verfahren und nicht in unser Hotel gefunden, sodass wir unterwegs anhalten mussten und ich die wenigen, spanischen Wörter, die ich kannte, genutzt hatte, um jemanden nach dem Weg zu fragen.

Als wir dann nach Ewigkeiten an dem protzigen Gebäude ankamen, hatte der Fahrer mit uns diskutiert, wegen dem Geld und der zusätzlichen Zeit, die er gebraucht hatte.

Ich hätte ihm das Geld gegeben, doch während er auf mich eingeredet hatte, hatte El die Koffer und meine Kinder aus dem Auto geholt, hatte mir Veras Trage in die Hand gedrückt, Jolin auf meine Hüfte gesetzt, Eva auf meinen Koffer, ihren und meinen Koffer genommen und dem Fahrer den Rücken zugekehrt.

In der Lobby wartete dann das nächste Problem auf uns. Man hatte verpeilt, dass wir hier Zimmer bestellt hatten.

Nach einem Streit zwischen El und dem Mann am Tresen waren sie sich dann einig geworden und man hatte uns anstatt in zwei Zimmer in ein Apartment für eine Familie gesteckt. Das war mir sowieso lieber.

Irgendwann gegen dreiundzwanzig Uhr hatten wir uns dann soweit eingerichtet, dass wir beruhigt und todmüde in unsere Betten fallen konnten.

Unser Schlaf schien uns jedoch nicht gewährt gewesen zu sein, denn am nächsten Morgen platzte unsere Managerin Lily um sieben Uhr in die Zimmer.

Lily war eine interessante Frau.

Sie hatte lange, rote Haare, die meist in einem lockeren, geflochtenen Zopf über ihre schmalen Schultern bis zu ihrem Po fielen.

Ihre großen, grünen Augen waren hinter einer dicken Brille mit riesigen Gläsern verborgen.

Sie war zierlich und schlank und wirkte um einiges jünger als 31 Jahre.

Ihr Aussehen wurde durch einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse ergänzt.

Die Rothaarige hatte uns aus dem Bett gescheucht, wobei sie darauf achtete, Vera, Eva und Jolin nicht ganz so stürmisch zu wecken, und hatte uns zum Frühstücksbuffet gebracht, wo sie uns den Tagesablauf erläuterte.

Nachdem wir mit dem Zähne putzen und Frisieren fertig waren, Schminken war überflüssig, da das gleich von den Stylisten übernommen wurde, hatte sie uns zu einem Auto gebracht und war mit uns zu einem riesigen Gebäude mit vielen Fenster gefahren.

Dort wurden wir von zwei jungen Stylistinnen begrüßt und die Beiden begannen, uns passend für unsere Präsentation zu schminken.

Jetzt war diese vorbei und El und ich hatten eine kleine Auszeit, welche wir für einen Spaziergang durch Madrid nutzen wollten.

Vera und Eva schienen froh, dass sie sich endlich bewegen konnten, denn sie sprangen ausgelassen um uns herum.

Ab und zu ermahnte ich Vera, dass sie es ruhig angehen sollte, aber sonst war ich mit El in ein Gespräch versunken.

Jolin war in dem Tragetuch an meinem Bauch eingeschlafen.

Sie war in letzter Zeit oft müde, aber so eine Phase hatten Eva und Vera auch schon durchgemacht.

,,Was ist eigentlich mit deinen Eltern?", fragte El nach einer Weile.

Ich wusste, dass es auf dieses Thema kommen würde und war darauf vorbereitet.

One Reason *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt