Kapitel 20

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,,Und hier kommen sie! Die weltberühmten Jungs der Boyband One Direction!"

Applaus kam auf, als die Jungs auf die Bühne marschierten und man hörte einige Leute kreischen.

Obwohl wir den Ton des Fernsehers regulieren konnten und auf ganz leise gestellt hatten, war es immer noch anstrengend laut in meinen Ohren.

Jolin hatte ich ins Bett gebracht, denn das Baby war von dem langen Tag sehr erschöpft, doch die Zwillinge saßen zwischen El und mir auf der weißen, ungemütlichen Couch.

,,Mit eurem Single "Live while we're young" habt ihr die Herzen eurer Fans ein weiteres Mal erobert. Jetzt ist zu dem Song das Musikvideo erschienen..."

Die Moderatorin blendete auf einem großen Bildschirm im Studio einige kurze Ausschnitte ein.

,,Wie es scheint, hattet ihr ziemlich viel Spaß bei dem Dreh. Wie kam es zu gerade so einem Video?"

Liam setzte zu einer Antwort an, doch das Klingeln meines Handys übertönte ihn.

Entschuldigend blickte ich zu El, bevor ich vorsichtig Veras Arm von mir löste und in das kleine Bad verschwand.

,,Hallo?" ,meldete ich mich, nach einem Blick auf mein Display. Der Anrufer unterdrückte seine Nummer...

,,Dayna Benett?", schnarrte eine Stimme.

,,Wer ist da?", verunsichert lauschte ich auf die keuchenden Atemzüge am anderen Ende der Leitung.

En Schauer kroch mir über den Rücken, als ich mich an einen Horrorfilm erinnerte, den ich mit vierzehn geschaut hatte.

In dem Film ging es um eine Frau, die von einem unbekannten Mann ständig ud überall verfolgt und beobachtet wurde, bis er sie in den Wahnsinn etrieben hatte und sich sich umbrachte. Der Film mit einem Anruf des Unbekannten begonnen.

,,Hier spricht die Polizei. Gut, dass wir Sie erreichen! Ihre Mutter, Sabine Benett, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hat schwere innere Blutungen und liegt im Koma. Ihre Kinder Josephine und Caroline Benett sind beide noch minderjährig. Da Sie die nächste volljährie Verwandte sind, werden Sie nun als Vormund der Mädchen betrachtet."

Mein Kopf brauchte einige Sekunden um das Gehörte zu verarbeiten, dann:

,,Aber was ist denn mit meinem Vater?"

,,Raphael Benett ist seit zwei Tagen im Gefängnis, Untersuchungshaft. Laut den Aussagen von Ihren Schwestern hat er vor etwa eineinhalb Jahren begonnen, sich abends in Clubs zu betrinken. Er kam spät nach Hause, brüllte die Kinder an und schlug Ihre Mutter. In den letzten Tagen hat er es wohl zu weit getrieben, denn ihre Mutter wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Wir bitten Sie, nach eadin zu kommen, um die Ausichtspflicht für Ihre Geschwister zu übernehmen oder diese zu sich zu nehmen. Anderenfalls kommn wir nicht darum herum, sie ins Waisenheim zu bringen!", die Stimme des Polizisten klang gefasst und ziemlich ernst.

Für einen kleinen Moment spielte ich mit dem Gedanken, abzulehnen und meine Failie im Stich zu lassen, so, wie sie es mit mir getan hatte.

Der süß-bittere Geschmack der Rache durchfuhr mich und ich überlegte, ob ich meine Schwestern und Eltern genauso verletzen und enttäuschen würde, wie sie mich verletzt und enttäuscht hatten.

Wie würde sich das wohl anfühlen?

Doch dann meldete sich mein schlechtes Gewissen. Meine Schwestern konntn ja nicht wirklich was für die Hanlungen unserer Eltern.

Ja, sie hatten nicht versucht, unsere Eltern umzustmmen und ja, sie hatten nie versucht mit mir Kontakt aufzunehmen, aber sie waren doch gerade erst elf und neun Jahre alt gewesen. Vermutlich hatten sie gar nicht richtig vertanden, was da vor sch ging.

One Reason *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt