Kapitel 2

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,,Hey Dayna!", fröhlich wie immer fiel Kath mir in die Arme.

,,Hallo Kath, komm rein!", ich erwiderte ihre Umarmung und trat dann ein Stück zur Seite, damit sie durch die schmale Tür kam.

In der Küche sprang sie sofort zu den Zwillingen und hob Eva aus dem Laufstall.

,,Na du Süße.", liebevoll kitzelte sie sie am Bauch, woraufhin meine Kleine kichernd blubberte.

,,Das ist Vera, oder? Ich kann die Beiden immer noch nicht richtig auseinander halten.", der Blick meiner besten Freundin war eine Mischung aus verzweifelt und belustigt.

Ich musste grinsen, denn Vera und Eva waren sich wirklich sehr ähnlich und viele hatten Probleme damit, sie auseinander zu halten, eigentlich jeder außer mir.

,,Nicht ganz, Eva, aber das macht nichts.", antwortete ich, ,,Ich hoffe, du hast Hunger, ich hab Gemüsesuppe gekocht!"

,,Gemüsesuppe? Ich bin dabei.", quasi noch während sie das sagte, saß sie auf einem Stuhl, Eva auf dem Schoß.

Lachend hob ich Vera ebenfalls auf meinen Arm und setzte mich Kathreen gegenüber.

Dabei stieg mir ein übler Geruch entgegen.

,,Nimm dir einfach Kath, ich muss nur schnell Vera wickeln."

Vorsichtig schlug ich im Bad ihre Windel auf und verzog das Gesicht.

,,Oh nein... Arme Maus, das sieht mir aber ganz nach Durchfall aus... Mami geht morgen gleich mit dir zum Arzt!", murmelte ich, während ich ihre Windel tauschte.

Vera gluckste.

Ich musste zurück an meine Kindheit denken. Waren meine Eltern auch einmal so liebevoll mit mir umgegangen?

Hatten sie mich zärtlich in den Arm genommen und getröstet, wenn ich mir wehgetan hatte?

Und hatten sie genervt die Augen verdreht, wenn ich unbedingt ein Kuscheltier oder ein anderes Spielzeug haben wollte?

Ich wusste es nicht, ich wusste nur, dass sie das bei meinen Schwester gemacht hatten.

Ich spürte ein altes, verhasstes Gefühl in mir aufsteigen. Neid!

Bevor ich komplett damit erfüllt war, schüttelte ich die Gedanken an alte Zeiten ab und widmete mich wieder meiner Tochter.

,,Na komm Schätzchen, du kriegst noch ein bisschen zu essen, dann kannst du schlummern.", beruhigend schaukelte ich sie hin und her während ich in die Küch lief und wieder auf meinem Stuhl rutschte.

,,Eva hat schon aufgegessen, ich hab sie rüber in ihr Bettchen gelegt und das Babyphone angeschaltet."

,,Super, danke Kath, du bist ein Schatz. Wenn du nur immer da wärst...", murmelte ich, während ich Vera fütterte.

,,Na ja. Möglicherweise hätte ich da eine Idee!", lächelte sie zögernd.

Überrascht sah ich sie an. Ich hatte eigentlich nur laut ausgesprochen, was durch meinen Kopf spukte.

,,Ich hatte doch erzählt, dass ich bald zu Hause ausziehe.", begann sie wieder unendlich langsam zu erzählen, wohl wissend, dass ich so etwas hasste.

Leider konnte ich im Moment nichts dagegen sagen, weil sie ja einen Vorschlag für mich hatte, aber ein kleines Stöhnen konnte ich nicht unterdrücken.

,,Und ich habe eigentlich keine Lust, alleine zu wohnen. Alsooooo..."

,,Boah Kath, jetzt spann mich nicht so auf die Folter!", beschwerte ich mich.

One Reason *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt