„Ströme aus Blut durchnässen das Feld,
die Gefallenen – Krieger und Helden – zieren mit starren Körpern die Welt.
Gestöhne und Geschrei, getragen vom Wind
Schluchzen und Jammern von jenen, die übrig geblieben sind – Mutter, Frau und Kind.Salzige Tränen benetzen die Wangen,
die Trauernden – Witwen und Waisen – gefangen in des Schmerzes Zangen.Der Schicksalspfad in Blut gebadet
krieg bringt uns nichts, außer das wasschadet!Wo istER, derdie Wege lenkt?
ER, der uns Hoffnung schenkt
und das Gefüge wieder einrenkt?Wo ist ER?"
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Jeivin Letras, Gelehrter in der Bibliothek zu Tar.
1463. Sonnenrad, Talu
Die Tage schritten dahin. Der Fluss der Zeit strömte unaufhörlich. Scill lachte. Er packte Kolina von hinten und wirbelte sie einmal herum. Sie kreischte auf, klammerte sich an ihm fest und grinste breit. „Was ist denn los?" fragte sie lachend.
„Du glaubst ja gar nicht, wie froh ich bin die wiederzuhaben!" Er drückte ihr stürmisch einen Kuss auf die Wange. „Euch beide wiederzuhaben..." Verbesserte er sich und strich ihr über den runden Bauch.*****
Gehetzt bückte er sich hinter einen umgestürzten Karren. Überall brannte es. Routiniert wischte er das Blut von seiner Klinge und band seine Haare zurück. Seinen Schild hatte er verloren, doch das machte nichts überall lagen Gefallene. Traurig blickte er auf einen toten Rebellen, der neben ihm in einer Blutlache lag. Er kannte ihn, gestern noch hatten sie gemeinsam zu Abend gegessen, sie alle. Wie viele waren jetzt schon tot? Zehn? Zwanzig? Oder gar schon an die hundert? Er konnte es nicht sagen, Überall lagen Tote. Freunde, Feinde und Unschuldige. Menschen, die mit diesem Kampf nicht einmal etwas zu tun hatten. Unschuldige! Unschuldige, die nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Harok schüttelte den Kopf. Überall so viel Schmerz und Leid, soviel Tot. Thrac dieser Kleine Bastard, wehe wenn ihm etwas zustieß. Er würde Meltiwin eigenhändig töten, wenn sie nicht auf Thrac aufpasste. Harok hatte die ältere Rebellin angewiesen auf Netos kleinen Bruder aufzupassen, aufzupassen als sei er ihr eigener Bruder. Ach, Gwiralin, was tat er hier eigentlich? Das hier war doch nicht sein Kampf, das hier war der Kampf von hunderten von Verrückten! Aber was sollte er tun? Er hatte es ihr versprochen, hatte Gwiralin versprochen ihren kleinen Bruder heil und munter zurück zu bringen, aber dieser Depp weigerte sich und sah nicht ein warum es besser war nach Engen zurück zu gehen. Er würde hier in diesem scheußlichen Kampf noch den Tod finden. Harok blickte sich suchend um. Er konnte den Bruder seiner Verlobten nirgends finden, wahrscheinlich kämpfte er mal wieder an vorderster Front. Wie weit waren sie wohl schon vorgedrungen? Karopin brannte und die Zwerge waren noch nicht eingetroffen, noch konnten sie den Kampf gewinnen, oder auch verlieren, das Ende war noch nicht absehbar. Ein Soldat kam auf Harok zu gerannt. Harok hob sein Schwert und stürmte vor. Er schlug den ersten Schlag des Feindes beiseite und rammte die eigene Klinge in das Fleisch des Gegners. Die Pupillen des Sterbenden weiteten sich und Harok beförderte ihn mit einem Tritt von sich fort. Der nächste Feind war heran und dieses Mal gelang es ihm nicht schon zu Anfangs einen tödlichen Treffer zu landen. Harok streifte ihn nur an der Schulter und musste sich selbst mit Einem raschen Sprung in Sicherheit bringen. Er spürte den Windhauch, als die Axtschneide vor seinem Gesicht zu Boden zischte. Sofort folgte ihm der Feind und ließ die Axt weiterschwingen. Sie machte einen Bogen und kam von rechts. Harok ließ sich fallen, fing sich mit der Linken und stieß noch im selben Moment mit dem Schwert nach oben. Blut spritzte und er wandte den Blick ab. Warm benetzte der Lebenssaft sein Gesicht und er würgte. Schmerz durchzuckte seinen Arm und er schrie. Der dem Todgeweihte hatte einen Dolch gezogen und in seinen Arm gerammt. Wütend richtete sich Harok auf und ließ seine Klinge über den Hals des Soldaten gleiten. Hoffentlich war dieses Blutvergießen bald zu Ende. Er hatte genug. Immer dieses Töten... Doch er wusste, dass es noch nicht zu Ende war, noch lange nicht. Die Schlacht hatte erst begonnen. Noch waren nicht viele Städte frei doch es würden mehr werden. Immer mehr Städte würden sich erheben, bis der Graf genug haben würde und eine Armee aufstellen würde, die alle Aufständischen niederringen würde.
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Das Drachenamulett
FantasyIm Grunde führt Skill ein ganz normales Leben. Zusammen mit seinem Großvater lebt er in den Bergen in einem Land voller Schönheit und Magie. Doch als das große Turnier der Drachenkämpfe ansteht und Skill in die Hauptstadt reist um daran teilzunehme...