10. Kapitel

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Luke und ich, ich und Luke. Verdammt, nicht einmal unter der Dusche bekam ich meinen Kopf frei. Und als in Lauren's Zimmer auch noch laustark Justin Bieber aufgedreht wurde, war es endgültig vorbei mit mir. Ich dachte, gleich würde mein Kopf platzen. Es war einfach alles zu viel für mich. Und wenn diese Musik neben dem Badezimmer nicht sofort leiser werden würde, war ich gezwungen, ihre Anlage den Balkon herunter zu schmeißen.

Und mich mit meinen kaputten Nerven am besten gleich hinterher. Ja, ich war alles andere als ausgeglichen, ich wurde einfach manchmal zu einer schwierigen Person, wenn ich unentspannt war. 

Und nein, ich hatte jetzt im Moment natürlich kein Mitleid mit all den armen Menschen im meinem Umfeld, die mit meinen Stimmungen zurecht kommen mussten. Zumindest nicht zu diesen Augenblick.

Es gab natürlich Augenblicke, wenn Freunde Stories auspackten und ich als launische Zicke dargestellt wurde, in denen ich dann nachdachte und mich im Nachhinein für mein Verhalten schämte. Aber sind wir mal ehrlich, wie oft kam das vor? Ich bin nicht launisch. Punkt, Aus, Basta, Ende!

Uh, Justin war fertig mit trällern, stattdessen dröhnte seine On-Off-Freundin Selena durch's ganze Haus. Bitte, lieber Gott, lass es guten Musikgeschmak regnen! [A/N: Ich möchte hier niemanden beleidigen oder so, wenn ihr Justin oder Selena hört, dann macht mir das ja nichts aus, ich finde sie ja auch ganz okay :D]

Mit nassen Fußsohlen und nur in meinen Bademantel eingewickelt, huschte ich rüber in mein Zimmer und setzte mich au mein Bett. I

ch dachte einen Augenblick nach, und entschied mich dann spontan meine Eltern anzurufen. Irgendwie fühlte ich mich schlecht, weil ich so gar kein bisschen an Heimweh hatte und sie sich wahrscheinlich zu Hause total nach mir sehnten. Okay, letzteres war dann vielleicht doch ein klitzekleines bisschen übertrieben, nicht wahr?

Aber sah man es mal aus meiner Sicht, ich hatte auch gar keine Zeit oder Möglichkeit, Heimweh zu bekommen.

Erstens hatte ich eine wundervolle Familie-okay eigentlich sollte ich gar nicht hierher kommen, aber ist ja jetzt auch egal-die wirklich nett zu mir war... Justin Bieber hörte... Schokolade von Austauschschülerinnen klaute... aber dafür abnormal gut kochen konnte. Und Ashton und seine Freunde waren mir so verdammt schnell ans Herz gewachsen, scheiß auf Aleisha, dass ich wie zu Hause fühlte. 

Apropos Freunde. Hatten wir uns nicht am Strand verabredet? Wenn das Wetter nicht bis heute Nachmittag besser werden würde, wär's das mit dem Strand. Ich betete allerdings innerlich, dass sich die heißgeliebte australische Sonne, die ich auch schon ins Herz geschlossen hatte seitdem ich endlich den englischen Nebel los war, auch noch zeigen würde. Passend zu meinen Stoßgebeten zum Himmel fing Justin in Laurens Zimmer an, Pray zu singen...

~~~

Wir waren auf dem Weg zum Strand. Ja richtig, zum Strand! Denn der liebe Herr im Himmel hatte mich erhört, und die Wolken hatten sich verzogen. Ashtons Mutter fuhr uns, da wir ja ziemlich außerhalb wohnten und ich nicht so wie Ash es vorgeschlagen hatte, mit dem Fahrrad dorthin wollte. Bei aller Liebe, DAS war dann doch zu weit. Und das war es auch übrigens mit dem Anruf bei meinen Eltern gewesen, ich war einfach zu faul.

Es waren nicht viele Leute da... okay, ich war jetzt einfach mal ehrlich, es waren nur wir. Wir hatten uns also an einem einsamen Strand verabredet, aber bevor ich jetzt Vorurteile fällen würde, wartete ich ab. Ash zog mich an seiner Hand hinter sich her, und siehe da, die anderen saßen schon auf den Steinen. 

Und jetzt hätte ich am liebten ein Orchester neben mir gehabt, was einen Tusch für Luke hätte spielen sollen.

Denn er war tatsächlich alleine hierher gekommen. Keine Giftschlange in Form von seiner Freundin, weit und breit. In dem Augenblick war ich wirklich aus vollen Herzen stolz auf ihn. Und der letzte Satz hörte sich bescheuert an.

pure chance; 5 seconds of summer [slow updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt