18. Kapitel

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Nach Aleisha's und Leila's Abgang hatte unsere Biologielehrerin die Schnauze voll und brach die Sezieraktion ab. Mir sollte es bloß recht sein, ich war nicht wirklich scharf drauf, die Flügel und sonst was einer toten Biene auseinander zu nehmen.

Annie hatte sich kurzerhand rausgeschlichen um Leila zu suchen, und tja, nach Aleisha wollte keiner sehen. Ihre Schoßhündchen waren ja in einem anderen Kurs. Man musste wirklich keinen hohen IQ haben um zu erkennen, wie hochgradig beliebt sie war. 

Kurzerhand war die Stunde zu Ende, und Michael zog mich (gegen meinen Willen!) hinter sich her, den Gang entlang bis zum Musiksaal.

Auf dem Weg brabbelte er irgendetwas von einem britischen Restaurant, dass er wohl neulich entdeckt hatte und das sich "The Roundabout" nannte. Falls ihr den Witz nicht verstanden hattet, er war auch mehr als flach. Und Michael lachte dennoch. Haha, wie witzig.

Nur weil wir in Großbritannien an jeder Ecke unnötige Kreisverkehre hatten, war das kein Grund mich deswegen aufzuziehen oder gar zu mobben. Und als er dann mit der Ansage: "Wann hast du nochmal Geburtstag? Ich muss dich dann einladen und in dieses Restaurant gehen!" ankam, hatte er erst mal für die nächsten 3 Minuten bei mir verschissen.

Aber wisst ihr, so einen aufgedrehten Jungen, mit gefärbten Haaren kann man einfach nicht lange ignorieren, vor allem, wenn er einen auf dem Weg durch die Schulflure die ganze Zeit in den Oberarm pikst. 

Eine halbe Stunde später saß ich wie schon einmal vor ein paar Wochen auf einem der Stühle im Musiksaal und beobachtete die vier Jungs dabei, wie sie eine Kamera und mehrere Mikros aufbauten, um ein neues Cover aufzunehmen.

Ich hoffte inständig, dass es kein allzu schnulziger Song war, denn ich hasste nichts mehr als depressive Balladen. Nagut, manchmal waren diese angebracht, aber generell stand ich überhaupt nicht auf solche Musik. Haltet mir 'ne Lana del Rey CD hin und ich lehne sie eiskalt und würgend ab [A/N: Stimmt nicht ganz, ich mag ihre Musik also :)]. 

Und dann geschah es. Dam Dam Dam. Nein, kein großes Wunder, auch kein Weltuntergang, obwohl es für mich fast einem glich. Ich bekam die verhasste SMS, die ich jeden Monat am liebsten nie bekommen würde. Mein Highspeed war aufgebraucht!

Das war jedes Mal zum Haare raufen, jetzt würden bei Twitter hundert pro die Bilder nicht mehr laden, dasselbe galt für Tumblr und von YouTube mal ganz zu schweigen. Was mir dann nur noch blieb, waren Flappy Bird und Candy Crush. Nice.

Candy Crush war vor ein paar Monaten meine Sucht gewesen, ich hing wie eine Abhängige Tag und Nacht vor meinem Handy und wenn ich alle Leben verloren hatte, war ich wie auf Entzug. Aber seitdem ich irgendwo bei Level 70 hängengeblieben war und ums Verrecken nicht weiter kam, spielte ich nur noch zum Spaß.

Bei Flappy Bird war das was anderes.

Es war ernst.

Flappy Bird hatte nicht nur die halbe Welt zu wahren Suchties gemacht, sondern auch mich. Auch wenn mein Highscore bei 35 lag, und das auch nur, weil mein Bruder mal an meinem Handy gespielt hatte. Ungelogen, ich hatte bestimmt eine Stunde gebraucht, um zum allerersten Mal durch eine dieser Säulen zu fliegen ohne den Vogel grausam umzubringen und abstürzen zu lassen. Und deshalb herrschte zwischen diesem Spiel eine Art Hass-Liebe. 

Aber zurück zu den zukünftigen Superstars aka äh... Oh Gott,  ne, das war jetzt peinlich. Ich hatte den Namen ihrer Band vergessen. War aber jetzt auch nicht so schlimm, denn Sekunden später fiel er mir wieder ein. Ums. euch mal im Vertrauen zu sagen, eigentlich fiel er mir erst wieder ein, als Calum anfing auf die Kamera einzureden und dabei den Namen erwähnte. 

"Hi Leute, wir sind 5 Seconds of Summer und heute covern wir 'Year 3000' von Busted. Let's go!" Die vier grinsten kurz in die Kamera und Michael und Calum fingen an die ersten Takte auf ihren Gitarren zu spielen, bevor Ashton mit seinem Drumkit miteinstieg. 

pure chance; 5 seconds of summer [slow updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt