14. Kapitel

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Als ich wieder aus meinem nur halbwegs angenehmen Schlaf erwachte, konnte ich meinen Nacken kaum bewegen. Ich war total verspannt. Das erste was mir auffiel war, dass das Auto stand.

Waren wir etwa schon da?

Langsam und so vorsichtig wie möglich versuchte ich, meinen Kopf in Richtung Fenster zu bewegen, so dass ich raussehen konnte. Ein paar Meter neben dem Auto standen Ashton und seine Mutter, hatten eine große Landkarte  vor sich ausgebreitet und diskutierten wild mit ihren Armen rumfuchtelnd. Lauren und Harry waren nicht zu sehen.

Ich seufzte laut auf und ließ mich zurück in den Satz fallen. Autsch. So gut es ging, krabbelte ich über Harry's Sitz zur Autotür, drückte diese auf und stieg wirklich sehr elegant aus. Ich sah hundert pro aus wie ein Krüppel [nichts gegen Krüppel!].

Natürlich bekam ich das auch gleich indirekt bestätigt, als ich auf Anne Marie und Ash zulief und sie mich gleich besorgt fragte, ob alles okay sei. Das gab ich gleich zurück und deutete auf die Landkarte.

"Verfahren." murmelte Ashton und grübelte weiter. Ich lachte nur hämisch. Das war ja so klar. Ashton hatte genauso wie ich ein mieses Orientierungssystem, das wusste ich allmählich.

Ich griff in meine hintere Hosentasche um auf mein Handy zu gucken, aber dafür musste ich mich ein bisschen verrenken. Okay ein bisschen war untertrieben, es grenzte schon an Gymnastik.

Gerade zog ich es aus der Hosentasche da rief Harry nach mir, und ich zuckte erschrocken zusammen. Prompt liess ich mein Handy fallen.

Oh.

Mein.

Gott.

Mein Handy war wie mein Baby. Ich kniete mich auf den Boden und war den Tränen nahe. Zum Glück war nur die Hülle abgesprungen und dem Handy selbst ging es, soweit ich das ohne professionellen Arzt feststellen konnte, ganz gut, aber meine absolute Lieblingshülle hatte einen Kratzer und eine Ecke war abgeplatzt.

Ich schluchzte ein klein wenig auf. Harry hatte wohl das erste Mal in seinem kurzen Leben ein schlechtes Gewissen, denn er setzte sich neben mich und trauerte mit mir. Naja, er sah sich eigentlich nur mein Handy an, was ich kaum mitbekam, da ich viel zu sehr in meinen inneren Trauergottesdienst um meine Hüle versunken war.

Ein leises "Oh Oh." liess mich aufsehen und ich sah ich fragend an.

"Was?" fragte ich harsch.

Er hob nur langsam mein Handy hoch, aber so dass ich das Display sehen konnte, was ich bis jetzt noch nicht beachtet hatte. Ein Riss zog sich quer über das Display.

Oh Gott. Mein armes, armes Baby.

Harry lächelte nur gequält, er wusste wohl, was für eine Scheisse er angestellt hatte.

"Tut mir leid." Er entschuldigte sich sogar! Okay, was anderes blieb ihm wohl auch nicht übrig... nachdem er mein Handy quasi halb ermordet hatte. Aber ich riss ihm nur mein Handy aus der Hand und strich vorsichtig über die 'Wunde', wie als könnte ich damit bezwecken, den Unfall un die dadurch entstandenen Narben [sowohl äußerlich, als auch seelisch, mein Handy hat auch Gefühle, ja?!] rückgängig machen.

Aber natürlich konnte ich das nicht. Und Ashton der Rüpel, zeigte alles aber kein Mitgefühl und stupste mich stattdessen mit seinem Fuß an, denn ich saß immernoch auf dem staubigen Boden, neben dem Auto und hielt trauernde Stille inne. 

"Wir fahren weiter. Komm, steig ein!"

Wenn das nicht freundlich war, wusste ich auch nicht. Mit meinem inzwischen eingeschlafenen Bein konnte ich kaum aufstehen. Also, musste Hilfe her. 

pure chance; 5 seconds of summer [slow updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt