Irgendwie habe ich in letzter Zeit immer mehr den Verdacht, dass dieses Jahr im Ausland, mehr Nachteile mit sich brachte, als ich je erwartet hätte. Eines der größten war natürlich Aleisha, musste ich das noch erwähnen? Nö.
Aber jetzt wurde mir klar, was mit Abstand der ekligste Nachteil war: das Klo zu putzen. Ashton hatte sich verzogen (er war mit Calum, Alice und Julie nach Sydney gefahren), Michael musste ebenfalls zu Hause putzen (Ich schwöre euch, die Eltern hier ließen alle ihre Kinder unter der Hand verboten und unbezahlt arbeiten, irgendwann würde ich Amnesty International oder Human Rights Watch informieren und somit einem Haufen Teenager eine Putzfreie Jugend bescheren).
Mit einem Mal bekam ich ein schlechtes Gewissen und erinnerte mich an all die Male, als ich das Klopapier auf den öffentlichen Toiletten auf dem Boden liegen lassen hatte. Die armen, armen Putzfrauen, die das immer aufsammeln mussten, ich konnte wahrhaftig mit ihnen mitfühlen. Schließlich kam ich mir gerade auch wie eine unterbezahlte, billige Putze vor. Was war nur mit meinem Leben passiert...
Mein Handy klingelte, wenn auch der Klingelton meinte, er müsste zwischendrin stocken, denn seitdem Harry mein Handy verletzt hatte, weigerte es sich, normal zu funktionieren.
Mit den Zähnen zog ich den Putzhandschuh von meiner rechten Hand ab (Ew, jetzt im Nachhinein bekam ich Herpes bei dem Gedanken daran, dass meine Zähne den Handschuh berührt hatten, der nur Sekunden zuvor noch das Klo geputzt hatte) und nahm den Anruf, ohne zu wissen wer überhaupt dran war, entgegen.
"Gestatten, Putzfrau Joyce Edwards, was kann ich für Sie tun?"
"Hach Joyce, du bist so witzig, das liebe ich an dir."
"Ich weiß, Aleisha, das brauchst du mir nicht zu sagen. Verrate mir lieber, woher du meine Nummer hast, und was du willst."
Die blöde Schlange, was wollte sie jetzt von mir? Hatte sie an einem Samstagmittag nichts Besseres zu tun als mich zu nerven und meine wertvolle Zeit zu vergeuden?
"Von wem ich deine Nummer habe spielt eigentlich keine Rolle, aber ich verrate es dir trotzdem. Harry, dein kleiner Austauschbruder hat sie mir für Geld verraten. Ziemliche Geldratte, aber was soll's. Und warum ich dich anrufe... Hast du heute schon was vor?"
Wow, hätte nicht gedacht, dass Harry so gerissen war. Ich musste ihm unbedingt eins auswischen, vielleicht würde mir Luke heute Nachmittag helfen. Ach du Scheiße, stimmt ja, den hatte ich ja auch fast vergessen.
"Ja habe ich, such dir jemand anderen, den du nerven kannst. Bye bye." Huch, gerademal eine knappe Minute hatte unser Telefonat gedauert. Aber ich hatte jetzt etwas Besseres zu tun, als mich mit ihr abzugeben. Okay 'sich mit jemanden abzugeben' klang ganz schön arrogant, Aleisha hatte schon auf mich abgefärbt.
Ich sah's schon kommen, wenn ich in einem Dreivierteljahr wieder im Flieger nach Hause sitzen würde, dann höchstwahrscheinlich wie ein VIP mit Sonnenbrille und eingebildet bis zum geht-nicht-mehr. Oder wenn ich's realistisch sehen wollte: wie ein Penner mit zerzausten Haaren und in Jogginghose.
***
Eine halbe Stunde stand ich schwitzend wie ein Schwein vor einem fast glänzenden Bad, ja so sauber war es. Ich hatte am Ende eigentlich nur noch aggressiven Chlorreiniger ins Klo gekippt, weil ich keine Lust mehr hatte, aber pscht, niemand würde es je erfahren.
DU LIEST GERADE
pure chance; 5 seconds of summer [slow updates]
FanficIch glaube, ich wurde schon damit geboren, dass bei mir einfach nie alles nach Plan läuft. Ich bin dazu verdammt, ein Pechvogel zu sein. Wer ist schon so blöd, und steigt ins falsche Flugzeug, hm? Aber wenn ich schon einmal ein Jahr in Australien le...