2. Kapitel

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Menschen. So viele Menschen. Suchend sah ich mich nach Ashton um, doch er war vorgelaufen, um meinen Stundenplan zu holen und so musste ich mich an Luke halten.

Und er war es auch, der mich gerade noch festhielt, als ich mal wieder einen filmreifen Auftritt hinlegte.

Man hätte auch einfach sagen können, dass ich über einen Rucksack, der auf dem Boden lag, stolperte, und ohne Luke fast auf den Boden gefallen wäre.

Die Böden mochten mich wohl besonders gerne, so oft wie ich hinfiel.

Er half mir wieder auf und ich sofort wurde knallrot.

Wäre es nicht Luke gewesen, sondern Ashton hätte ich vielleicht anders reagiert.

Ashton kannte ich jetzt seit ein paar Tagen und spätestens seit unserer nächtlichen Begenung am Kühlschrank wusste er, wie ich tickte. 

Ich schaffte es eben immer wieder, mich in den ersten Stunden, die man sich gerade erst kennt, zu blamieren.

Zwei Dinge die ich an großen Schulen hasse: Zum einen die großen Massen an Schülern, die Verletzungsgefahr ist für mich somit immer so hoch wie sonst nie ,und zum anderen der Aspekt, dass ich nie etwas sehe und erkennen kann.

Ich war einfach zu winzig geraten. Deshalb war ich gerade froh, dass die Jungs alles andere als klein waren.

Ashton hatte sich inzwischen durch die ganzen Massen zurück zu uns durchgequetscht und erklärte mir, wo ich jetzt hinmusste.

Na toll, die erste Stunde musste ich ohne Ashton verbringen.

Dafür aber würde mir Calum Gesellschafft leisten.

Schnell umarmte ich die anderen noch zum Abschied, dann zerrte Calum mich auch schon zum Physiksaal.

Auf dem Weg dorthin holte ich mir noch einen Kaffe am Automaten, der zwar nicht besonders gut schmeckte, aber die Hauptsache war, dass ich Koffein intus hatte.

Das Fach Physik löste bei mir schon immer eine Hysterie aus. Allerdings negativ gesehen.

Das lag vielleicht an den sehr missglückten Versuchen, die ich schon gemacht hatte, oder an den verhauenen Arbeiten, in denen in nie besser als 6+ war und den Klassendurchschnitt damit immer unter 3,0 brachte.

Dieser Zweig der Naturwissenschaften wurde einfach überbewertet.

Meine Lehrer waren da aber leider anderer Meinung-was sie mir auch beim Klassenausflug in der 7. Klasse in ein naturwissenschaftliches Museum, ziemlich deutlich machten.

Ich weiß nur noch, dass mein Physiklehrer damals aufblühte, wie jemand der strikt Diät hielt und dann ein Stück Schokotorte entdeckte.

Dieser Ausflug war eine schreckliche Erinnerung.

Schnell schüttelte ich meinen Kopf um die Gedanken daran wieder loszuwerden und fing mir somit einen komischen Blick von Calum ein.

"Ist was?" fragte ich ihn, und als er gerade ansetzte, mich etwas zu fragen, war es auch schon geschehen.

Ich war viel zu sehr in Gedanken gewesen und gleichzeitig auch von dem Gespräch mit Calum abgelenkt gewesen, dass ich nicht nach vorne geschaut hatte.

Ein riesiger Fehler. Denn schneller als ich überhaupt zwinkern konnte, befand sich mein Kaffee nicht mehr in seinem ursprünglichen Plastikbecher, sondern auf dem grauen Jackett eines Lehrers.

Das war also der  zweite "Unfall" an diesem Tag. Doch diesmal war Luke, mein "Retter in der Not" nicht in der Nähe gewesen.

Vorschonte mich das Pech denn nicht einmal?! Was bitte machte ich denn alles falsch?!

pure chance; 5 seconds of summer [slow updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt