22| WirSindSchwestern

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"Nehmen sie bitte noch kurz Platz." Die Frau an der Information zur auf das Wartezimmer und ich nickte dankend. Ich nahm Chris Hand und wir liefen in den Raum. Wie setzten uns hin und schwiegen. Wir waren alleine in dem Raum und man hörte nur den Zeiger der Uhr ticken.

Ich hörte Schritte und ein schluchtsen auf der anderen Seite des Raumes. Ich schaute zur Tür und sprang auf.

Vor mir stand eine völlig fertige Esther. Ihre Augen waren angeschwollen und rot, ihre Haare zerzaust und sie war blass. Sie schaute mich an und weitere Tränen liefen ihre Wange entlang.

Mein Herz zog sich zusammen. Auch wenn ich sie hassen sollte, tat es weh meine Schwester so zu sehen. Ich lief auf sie zu und nahm sie in den Arm. Mein Gehirn schaltete sich aus und ich tat einfach was richtig war. Erst erwiderte sie die Umarmung nicht doch irgendwann spürte ich wie sie mich feste drückte. Ich löste mich in ihr und schaute in ihre Augen. Eigentlich schaute ich in einen Spiegel.. sie war nicht geschminkt so wie ich und ich hatte das Gefühl das sie plötzlich anders war.

"Wie geht es Tian?",fragte sie schluchtsend und ich zuckte mit den Schultern. "Wir sollen noch hier warten, ich war noch nicht bei ihm",sagte ich leise und sie nickte. Ich sah wie sie an mir vorbei schaute und drehte mich in die Richtung. Sie schaute Chris an und sah ziemlich geschockt aus.

"Ohh",meinte sie leise und schaute ihn ängstlich an. Er schenkte ihr ein leichtes lächeln. Ich nahm sie an der Hand und zog sie mit mir zu den Stühlen. Sie setzte sich neben mich und schaute bedrückt auf den Boden. "Du bist nicht wegen Tian hier oder?",fragte ich sie und sie schaute zu mir hoch. "Nein", flüsterte sie leise und ich schaute sie fragend an. "M-mum", flüsterte sie und ihre Stimme brach ab. "Was?",fragte ich ängstlich und sie schaute auf den Boden.

"Ihre Niere",meinte sie kleinlaut und ich seufzte. Unsere Mutter hatte oft probleme mit ihren Nieren gehabt.
"Diesmal sieht es schlimmer aus",meinte sie und eine Träne rollte ihre Wange runter. Ich überlegte kurz ob ich es tun sollte und umarmte sie einfach.

Sie schaute mich an. "Wieso?",fragte sie mich kleinlaut. "Wieso bist du so zu mir nach allem?",fragte sie leise und ich schaute sie an. "Weil wir immernoch Schwestern sind",meinte ich und sie schaute mich an. Über ihre Lippen huschte ein Lächeln und ich musste leicht grinsen. "Du bist eine schlampe, hast mir meinen Freund weg genommen, hast versucht mir meinen jetzigen weg zu reisen, hast mich verletzt und ich hasse dich. Aber du bist meine Schwester, egal wie viel Mist du und ich gebaut haben.
Du bist meine Schlampenschwester", lachte ich und sie grinste. "Und du mein Opfer",grinste sie und drückte mich.

Klar könnte es zwischen uns niemals gut ablaufen, aber trotzdem könnten wir doch nicht ein Leben lang so miteinander umgehen. Wir sind Blutsverwandte, Schwestern...

"Außerdem war nicht jede Zeit schrecklich",lachte sie und schaute mich an. Ich nickte.
Die schönen Momente mit ihr hatte ich oft verdrängt damit mir nichts im Weg war sie abgrundtief zu hassen. Aber es gab sie.
"Zählt das kotzen auf den Teppich auch dazu?",fragte ich und sie lachte los. "Ja warum nicht?",lachte sie und zuckte mit den Schultern.

[Flashback]

"Komm gib her",rief ich zu Diara und sie warf mir den Müsliriegel zu den ich gekonnt Fang. "Kuck Ma da",lachte Tian und hielt mir ein Bild unter die Nase.
Es war ein Bild aus dem Urlaub. Tian und Loa grinsten in die Kamera und hinter ihnen stand Kjell welcher mit Diara irgendwas machte. Dann kam ich. Ich saß neben allen auf den Boden, die Arme verschränkt und meinen Killerblick aufgesetzt.
Ich fing an zu lachen und verschluckte mich fast an dem Riegel.

Ich trank schnell einen Schluck und in diesem Moment hielt Loa mir ein Bild unter die Nase und ich verschluckte mich erneut. Ich ließ die Flasche fallen und stand auf. Ich geriet in Panic und versuchte Luft zu holen was nicht klappte. Ich hustete und alle lachten mich aus.
Irgendwann standen sie auf und klopften mir auf den Rücken aber ich bekam immernoch keine Luft. Ich fing an zu weinen und hatte das Gefühl das ich sterben würde. "Okay ich helfe doch Mal",lachte Loa und auch Tian nickte. Diara war gerade auf dem Weg aus den Zimmer als Tian mehrere Male meinen Bauch drückte und ich würgen musste. "Dann holen wir die scheiße halt so raus", lachte er und ich weinte weiter. Loa stand grinsend vor mir und hielt mir einen Eimer hin.

Einen Herzschlag Ohne DichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt