Kapitel 18 - Draco

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Eine Säge kreischte und holte Draco aus dem Reich der Träume zurück in die Realität. Blinzelnd starrte er auf die Uhr an der Wand und rieb sich über die Augen. 14 Uhr. Es war Mittag. ES WAR MITTAG! Draco fuhr hoch. Erst jetzt bemerkte er, dass Hermine garnicht neben ihm lag.

Wo war sie?

Von unten hörte er Gelächter und er sah, dass sie Tür einen Spalt breit offen stand. Wachsam stand er auf, richtete seine zerknitterte Kleidung und lief zur Tür. Der Geruch nach Speck und Eiern, frischen Brötchen und Kaffee zog durch das Haus. Dracos Magen knurrte, was ihn an die Misere von vorhin erinnerte. Er war aufgestanden, um sich etwas zu essen zu holen und im Endeffekt hatte er doch nichts gegessen.

Draco sprintete die Treppe hinunter und stoplerte in die Küche. Hermine hatte einen Pulli an, der ihr bis über die Knie ging und darunter keine Hose. Draco wurde rot, als er sich dabei ertappte, wie er an sehr unartige Dinge dachte. Sie stand vor dem Herd und brut den Speck zusammen mit ein paar Eiern in einer riesigen Pfanne.
Ginny stand neben ihr und bestrich ein paar noch dampfende Brötchen mit Butter, Marmelade, Käse und allerlei anderen Leckereien.

"Hmm, das duftet aber gut!" Draco stellte sich hinter Hermine und schlang ihr die Arme um den Bauch. Sie kicherte und zwinkerte Ginny zu. Ein frischer Wind wehte herein. Draco drehte sich um und sah, dass die Terassentür aufstand.
"Ist es nicht ein bisschen zu kalt, um draußen zu essen?" fragte er.
"Niemals. Wir gehen in die kleine Gartenhütte da." Hermine deutete auf eine alte Holzhütte, deren Tür offen stand und die richtig gemütlich aussah. Der Tisch war auch schon gedeckt.
"Hilfst du uns, die Sachen rauszutragen?" fragte Ginny Draco. War das ein Friedensangebot? Wenn ja, nahm er es gerne an. Er war es leid, immer auf der falschen Seite zu stehen und zu wissen, sich auf seine Freunde nicht verlassen zu können. Hier, mit Hermine, hatte er das Gefühl, immer Hilfe zu bekommen, egal in welcher Klemme er steckte.
"Ja, klar." Ginny gab ihm zwei Teller, vollbepackt mit Brötchen, nahm selbst zwei in die Hand und lief voran. Draco, wie ein braver Lemming, hinterher. Er hörte Hermine wieder kichern. Und er konnte nicht behaupten, dass es ihm nicht gefiel. Er wollte sie öfter Kichern hören.
"Ich rufe Harry und Ron" rief Hermine den beiden hinterher.

"Hat Hermine denn schon ihren Frieden mit deren Angiftungen gemacht?" fragte Draco Ginny. Überrascht von sich selbst, wollte er sich eine Hand vor den Mund halten, doch er balancierte immernoch zwei Teller. Ginny nahm sie ihm ab.
"Nicht wirklich. Aber sie ist guter Dinge, dass die beiden das in der Nacht verkraftet haben." Ginny rückte die Teller zurecht und verschwand dann im Haus, um die Eier und den Speck zu holen.

Draco ließ sich nachdenklich auf einem Platz nieder. Konnte Hermine ernsthaft glauben, Potter und Weasley würden ihr die Beziehung mit Draco je verzeihen? Wahrscheinlich schon. Er kannte sie nicht gut genug, um das zu beurteilen.

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