12. Ketten

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Um die nächste Ecke gebogen lehnt sich Sarana an die Wand und atmet einmal tief ein und aus. Sie hat es geschafft, wenn auch nur schwer, Kou abzuhängen nachdem er hastig hinter ihr kam. Wie sollte die Prinzessin ihm denn auch erklären, dass sie lebt, nachdem sie in seinen Armen damals gestorben ist. Es würde ihm sowieso das Herz zerreißen, wenn er erfährt das Sarana eine Tochter hat, doch daran darf sie im Moment nicht denken, sie muss jetzt als erstes das Amulett finden.
Mit diesem Entschluss, macht sich die Rotäugige auf den Weg in die Katakomben des Schlosses, darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Nach einer Weile die sie nun durch die unterirdischen Gänge läuft, spürt das Mädchen schon eine seltsame Energie und beginnt dieser zu folgen, bis sie in einem kleinen Raum zum stehen kommt. Vor ihr in einem kleinen Glaskasten liegt das wonach sie die ganze Zeit gesucht hat.
Vorsicht öffnet Sarana die Scheibe und nimmt das Amulett heraus, dass kein Alarm losgeht wundert die Prinzessin kein bisschen, ihr Vater ist schon immer altmodisch und damit strickt gehen jegliche Art von Electronic. Besser für sie, schlechter für ihm, darüber schmunzelt sie kurz. Das Amulett steckt die Weißhaarige kurzerhand in das kleine Täschchen, welches sie aus ihrem Zimmer mitgenommen hat und geht zurück nach Oben. Skeptisch schaut Sarana sich um, das Karl-Heinz nicht mal Wachen postiert hat um das wertvolle Schmuckstück zu bewachen, scheint ihr seltsam.
Das Mädchen will sofort zurück zum Ballsaal gehen, als sie Kou am anderen Ende des Ganges sieht. Der Blonde scheint sichtlich erleichtert sie endlich gefunden zu haben und steuert auf sie zu, als das Mädchen sich umdrehen möchte um dem Blauäugigen zu entkommen, wird sie allerdings vom zwei Männer festgehalten. "Na wen haben wir denn hier?", hört man eine amüsante Stimme und gleich darauf tritt Karl-Heinz aus einem der Seitengänge.
"Sie werden im Ballsaal schon vermisst, Miss Fujima oder ich besser sagen Sarana", nervös schluckt die Rotäugige und versucht sich verzweifelt aus den Griffen der Wachen zu befreien, "Lasst mich los!"  "Aber wo willst du denn so schnell hin meine Tochter? Ich hatte mir solche Sorgen gemacht, man sagte mir du seist gestorben."  "Tu nicht so scheinheilig, Vater", zischt Sarana und schaut den Vampirkönig abfällig an. Dann klatscht es und die Wange der Prinzessin ziert ein roter Handabdruck "Das ist also der Dank dafür, dass ich mich um dich gekümmert habe?", fragt Karl-Heinz wütend, "Sperrt sie in den Kerker, ich werde mich ihr später annehmen."
Danach geht er davon und die Wachen zerren Sarana mit sich, welche zappelt und rumschreit sie sollen sie loslassen. Kou hat alles aus der Ferne beobachtet und geht mit schnellen Schritten zurück zum Ballsaal, auf der Suche nach den Sakamaki Brüdern.

Keine 10 Minuten später sitzt Sarana angekettet in einer Zelle, die Arme so hochgezogen als würde sie an einem Kreuz hängen. Sie hört hier und da ein paar Ratten durch den Kerker huschen und erinnert sich wieder an ihre furchtbare Kindheit, die Kälte und Dunkelheit, welche sie all die Jahre umgeben hat. Doch diesmal würde sie nicht in Freudentränen ausbrechen, wenn ihr Vater die Treppe hinunter kommt, nun muss sie sich fürchten wenn das helle Licht der offenen Tür die Dunkelheit durchbricht. Sie muss sie sich fürchten, was Karl-Heinz ihrer Tochter antun wird, sobald ihre Kraft aufgebraucht ist und ihre Seele zurück in den nächsten Spiegel verschwindet.

Die letzte Wächterin (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt