Liam schwieg die ganze Fahrt über.
Und ich hatte Angst, Angst vor seiner Reaktion.
Warum wollte er überhaupt, dass ich mitkomme? Er sollte mich eigentlich nie wieder sehen wollen.
Bei ihm angekommen ließ er mich vor sich gehen, vielleicht dachte er, dass ich sonst einfach nicht mitkommen würde und diese Gefahr bestand grade durchaus.
Er bedeutete mir hoch zu gehen und ich tat es. Er schwieg immer noch.
Als er dann hinter mir sein Zimmer betrat schlug er die Tür mit einem lauten Knall zu.
Erschrocken fuhr ich zu ihm rum. Liam sah wütend aus, verdammt wütend und ich trat schnell ein paar Schritte zurück.
"Warum?" Die Frage kam ihm nur schwer über die Lippen und ich war mir sicher, dass er eigentlich schreien wollte, doch er riss sich noch zusammen.
"Ich weiß nicht..", murmelte ich, denn es gab darauf keine richtige Antwort.
Er fuhr sich wütend und frustriert übers Gesicht und sah mich dann wieder direkt an. "Wie lange?"
"Etwa 2 Monate", antwortete ich widerwillig und hörte meine eigene Stimme kaum.
"2 Monate", wiederholte er.
Ich ließ meinen Blick zu Boden sinken.
Scham. Das war das einzige, was ich spürte."Sieh mich an." Liam war plötzlich wieder um einiges lauter.
Ich blickte wieder zu ihm auf, spürte wie meine Augen brannten.
"Oh nein, du wirst jetzt nicht weinen. Du wirst mir jetzt nicht wieder das Gefühl geben was falsch gemacht zu haben. Du bist hier die, die es, die- Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, warum ich noch mit dir rede!"
Ich schwieg, also sprach - oder besser gesagt schrie - er weiter.
"Warum machst du sowas?! Scheiße, du hast mir versprochen immer ehrlich zu sein, genau deshalb wollte ich, dass du immer ehrlich zu mir bist. Du hättest einfach sagen wollen, dass was schief läuft! Fuck!"
Er trat wütend gegen einen seiner Schränke und ich stand nur da und beobachtete ihn. Ich hatte Angst, dass jedes Wort, was ich sagen würde, es nur noch schlimmer machte.
"Es ist ja nicht so, als wenn ich es mir nicht gedacht hätte. Du warst plötzlich besser drauf, warst nicht mehr so oft sauer, aber hätte ja auch sein können, dass einfach mal alles gut ist, nh? Gott, ich war so dumm!"
Er lief im Zimmer auf und ab und redete sich immer mehr in Rage.
"Und weißt du, was das deprimierenste dabei ist? Ich wollte dich überraschen. Ich wollte dich bei Lilly abholen und mit dir übers Wochenende wegfahren, damit ich dann da stand und ihre Mutter zu mir meinte sie wäre bei Xavier. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch noch die dämliche Hoffnung, dass ihr nur so da gewesen wärt, oder warum und immer, aber nein, ich Idiot klingel stattdessen bei dem Typen, der meine Freundin vögelt!"
Fuck. Er hatte zwar gesagt ich sollte es nicht tun, aber ich weinte jetzt dennoch, wenn auch stumm.
Er hatte die Verbesserung unserer Beziehung als etwas positives aufgenommen, dachte es würde jetzt alles besser werden, während der Grund dafür alles andere als gut für eine Beziehung war.
"Und dann auch noch mit ihm! Genau deswegen wollte ich nicht, dass du dich nicht mit ihm triffst."
"Das ist doch nur deswegen passiert!", fuhr ich ihn an. Halt jetzt einfach die Klappe, Grace..
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2nd Chance
Fanfiction"Hör zu ich will nicht mit dir reden! Ich will mich nicht mehr mit dir treffen, dich sehen oder sonst was", schrie ich ihn an und trat einen weiteren Schritt von ihm zurück. "Grace, lass es mich doch versuchen zu erklären-" "Da gibt es nichts zu...