58 . Am Flughafen

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L E V I

"Willst du, dass ich mit ihr rede?"

"Lilly, lass mich einfach in Ruhe", stöhnte ich genervt auf und versuchte etwas zu essen, ohne es wieder auszukotzen.

"Sie will doch nur helfen", wandt Xavier ein.

"Es hilft aber nicht! Wenn man diesen scheiß regeln könnte, hätte ich es auch alleine geschafft."

Als wenn Lilly irgendetwas sagen könnte, was ich nicht schon längst versucht hätte.

Und Grace würde wissen, dass sie nur mit ihr redete, um sich für mich einzusetzen und das sollte sie als ihre beste Freundin eigentlich nicht.

 Außerdem wollte ich ihre Hilfe nicht, am liebsten wünschte ich, sie würden alle einfach still sein.

Mein Kopf dröhnte gewaltig von gestern Abend und mir war immer noch schlecht.

Das Trinken hatte während ich getrunken hatte geholfen, aber jetzt war ich schlecht gelaunt und mir ging es scheiße.

"Aber du kannst doch nichts dafür, ich finde sie-"
"Halt die Klappe, bitte!", fuhr ich sie an.

"Entspannt euch mal", ging Xavier erneut dazwischen, aber eher beiläufig, weil er währenddessen mit seinem Handy beschäftigt war.

Er war unsere Auseinandersetzungen inzwischen wohl gewöhnt.

"Klar, betrink dich ruhig weiter und verlier sie dadurch nur noch mehr", keifte Lilly zurück, stand auf und stürmte wütend in Xavier's Zimmer.

"Gott", murmelte ich und musste mich kurz darauf zusammen reißen, mich nicht zu übergeben.

Xavier seufzte ebenfalls und meinte dann: "Ich sollte ihr wohl mal nachgehen."

"Jaja, mach nur."

Er verließ das Zimmer und nur Sekunden später hörte ich auch schon, wie sie sich aufregte - mit 100-prozentiger Sicherheit über mich.

Das konnte doch alles nicht war sein.

Ich wollte sie unbedingt sehen, aber ich wusste nicht, wo sie war und in meinem Zustand sollte ich da wohl auch nicht aufkreuzen.

Wenn man vom Teufel spricht.

Schnell stand ich auf und lief ins Bad.

Scheiße, ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so viel getrunken.

Nachdem ich zum zweiten Mal abgespült hatte hörte ich ein leises Klopen an der Tür.

"Ist offen", keuchte ich und lehnte meinen Kopf an der Wand neben der Toilette an. Ich würde wohl die nächsten Stunden hier verbringen.

Die Tür öffnete sich langsam und Lilly kam mit einem Glas Wasser in der Hand rein.

"Hey..", sagte sie dann zarghaft, "tut mir leid wegen vorhin, ich kann einfach nicht aufhören mich einzumischen."

Ich nickte. Zum einen verstand ich es und zum anderen war ich zu fertig für einen weiteren Streit.

"Ich hab dir was zu Trinken mitgebracht - zum runterspülen. Außerdem brauchst du Flüssigkeit", erklärte sie und reichte mir das Glas.

Ich nahm es entgegen, stellte es jedoch erstmal neben mich auf den Boden.

"Und hier hab ich noch irgendso ein Aspirin-Überkeits-Gemisch.. Keine Ahung ich hab es von einer Freundin, die eine Ausbildung als Pharmazeutin macht, aber sie sollen wohl echt gut sein."

2nd ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt