54 . Alice

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wieder ein paar Tage später.

"Das ist jetzt nicht dein verfickter Ernst", knurrte ich, als ich die Tür geöffnet hatte und drängte Laila zurück auf den Flur.

In meinem Kopf schrillten die Alarmglocken und ich versuchte verzweifelt nach einer Möglichkeit sie von hier wegzuschaffen, bevor Grace sie sah.

Grace hatte mir zwar nicht viel von ihrem Gespräch mit ihrem Psychologen erzählt, aber es schien ihr wirklich gut getan zu haben und es ging ihr wieder besser.

"Geh. Sofort", sagte ich und deutete zurück zur Treppe.

"Levi ich finde die Brötchen nicht- oh.."

Fuck, bitte nicht schon wieder..

"Grace, ich..", ich drehte mich zu ihr um. Sie stand da und rang mit sich selbst.

Ihr Blick war starr auf Laila gerichtet sie schluckte und wandte sich dann an mich: "Also.. ehm, wo sind die Brötchen?"

"Im Schrank neben dem Kühlschrank - Xavier hat umgeräumt", antwortete ich vorsichtig.

Sie nickt, atmete erneut tief durch. "Sie muss nicht so da draußen rumstehen", sagte sie dann noch, bevor sich schnell zurück in die Küche ging.

Super, jetzt lud Grace Laila zu mir in die Wohnung ein.

Was zur Hölle geht hier ab?

Laila zog eine Augenbraue hoch und sah mich fragend an.

Ich überlegte einen Moment, trat dann aber zurück, damit sie auch rein kommen konnte.

Ich hörte Grace in der Küche rumwerkeln und an Hand der Geräusche konnte ich raushören, dass ihre Hände zitterten.

Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um sie und ich hoffte, dass es ihr gut ging.

"Also, was willst du?", fragte ich Laila dann gehetzt und unruhig.

"Das weißt du", sagte sie.

Sie sah sich prüfend in der Wohnung um.

"Und du weißt, dass ich das nicht kann", erwiderte ich und wurde wieder etwas lauter. "Und auch nicht will."

"Da wär ich mir an deiner Stelle nicht so sicher", meinte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sie hatte etwas in ihrem Blick, der mir eine Gänsehaut verschafft. Sie würde gleich etwas sagen, was alles verändern würde.

In meinen Ohren rauschte es.

Ich will das nicht hören, dachte ich Sekunden bevor ich sie fragte, was sie meinte.

"Nennen wir es Unterhaltskosten", sagte sie dann ruhig und ohne Emotionen.

In meinem Kopf herrschte komplettes Chaos und bis ich verstanden hatte was sie grade gesagt hatte, war Grace wieder zu uns gestoßen.

Ich spürte ihre Hand an meinem Arm, was mich kurz zusammen zucken ließ.

Sie stand leicht hinter mr und klammerte sich jetzt nahe zu an meinen Arm.

Ich wünschte sie wäre nicht hier, denn das jetzt war schlimmer als einfach nur Laila zu sehen, aber sie würde jetzt wohl kaum weg gehen.

"Wie meinst du das?", fragte ich dann atemlos.

"Deine Tochter. Für die wäre eine finanzielle Unterstützung vielleicht auch von Vorteil", erklärte sie mit einem zucker-süßen Lächeln.

Grace's Griff um meinen Arm verstärkte sich und ich schluckte.

"Du verarschst mich. Wir haben nie ohne-", ich warf einen kurzen Blick zu Grace - die Situation war extrem unangenehm.

2nd ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt