14. Kapitel (Smut)

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~Lian

Die Zeit bis Heilig Abend ging schneller herum, als ich gedacht hatte, und ehe ich es richtig realisieren konnte, hatten Anne, Frank, Mayleen und Lesly ihre Sachen gepackt und waren aufgebrochen.

Das Haus war seltsam ruhig ohne Mayleen, die immer zu hören war, aber es störte mich nicht – ich freute mich zu sehr auf die Tage, die ich alleine mit Cedric war und auf alles das, was in diesen Tagen auf uns zukommen würde.

Gerade stand ich im Bad und versuchte irgendwie, meine noch feuchten Haare in eine ordentliche Position zu bringen, was eh unmöglich war. Ich hatte absolut keine Erfahrung darin, meine Haare zu stylen.

Normalerweise war es mir egal, wie ich aussah, immerhin musste ich mich selber nicht sehen, aber heute wollte ich unbedingt perfekt für Cedric aussehen, der schon in den letzten Tagen alles für unser Date vorbereitet hatte.

Als ich es auch nach einer gefühlten Ewigkeit nicht hinbekam, meine Haare zu ordnen, gab ich es auf, kämmte das ganze Spray aus ihnen heraus und ließ sie dann einfach so, wie sie gerade fielen.

Dann widmete ich mich meinen Sachen, die ich sorgfältig ausgesucht hatte. Die Hose wies keine Löcher an den Knien auf und auch mein schwarzes Hemd, von welchem ich damals nicht verstanden hatte, warum Anne es gekauft hatte, hatte ich extra von ihr noch einmal aufbügeln lassen, damit ich ja ordentlich aussah.

Das war ich Cedric schuldig, nachdem ich schon kein Weihnachtsgeschenk für ihn hatte – mir wollte partout nichts einfallen, was ich ihm schenken konnte und jetzt war es eh zu spät.

Vorsichtig zog ich mich an und trug sogar etwas von dem Parfüm auf, welches mir von Frank empfohlen worden war. Ich mochte den Geruch – es roch frisch, aber nicht zu aufdringlich, etwas fruchtig, aber nicht so, dass man das Gefühl hatte, daran zu ersticken.

Ich blieb länger im Bad, als es nötig war, einfach nur, weil ich meine Nerven beruhigen wollte. Ich war furchtbar aufgeregt, obwohl ich dafür keinen Grund hatte – es war ja nur Cedric – aber sobald meine Gedanken zu ihm schweiften, fühlte ich mich wie ein hormongesteuerter Sechzehnjähriger. Ich hatte mich partout nicht unter Kontrolle und dass wir heute offiziell auf ein Date gingen, verschlimmerte das Gefühlschaos in mir eher, als es zu mindern.

Auch Tyr war aufgeregt, ich fühlte seine Nervosität, die mir auch nicht half, wieder herunter zu kommen. Gerade wäre ich eher froh gewesen, wenn ich alleine in meinem Kopf gewesen wäre, anstatt wegen eines nervösen Tyr beinahe wahnsinnig vor Aufregung zu werden...

*

Cedric wartete schon auf mich, als ich
das Bad verließ und schlussendlich die Treppe hinunter ging, um meine Jacke und meine Schuhe anzuziehen.

Jedoch konnte ich es mir nicht nehmen, ihn davor in eine Umarmung zu ziehen, die er erwiderte. Seine Nähe beruhigte mich sofort, sodass nur die Vorfreude auf das Kommende blieb.

„Du siehst wunderschön aus", sagte Cedric leise, strich mir sanft über die Wange – die Haut, die er berührte, kribbelte angenehm – ehe er sich von mir löste.

Keine fünf Minuten später standen wir vorm Haus. Ich wartete, bis Cedric zuschloss und den Schlüssel verstaute, ehe ich seine Hand ergriff und sie drückte.

Der Sturm der letzten Tage hatte sich fast vollkommen gelegt, weshalb es uns möglich war, das Haus zu verlassen. Trotzdem war es eisig kalt, doch Cedrics Hand in meiner ließ mich die Kälte vergessen.

Blindness ~ boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt