19. Kapitel (Smut)

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~Cedric

Ich hatte kaum den Satz beendet, da wurde ich auch schon von Lian gegen die nächste Wand gepresst, ehe er seine Lippen beinahe brutal auf meine drückte.

Dieser Kuss war nicht sanft, nicht liebevoll und auch nicht ruhig – Lian küsste mich mit der blanken Wut, die in ihm herrschte. Ich konnte sie in der Art, wie er seine Lippen auf meinen bewegte, wie er mit seiner Zunge um Einlass bat, den ich ihm sofort gewährte, und wie er meinen Mund erkundete, erahnen. Diese Wut raubte mir die Luft zum Atmen, machte es aber auch unmöglich für mich, Lian jetzt noch zu widerstehen.

Ich spürte seine Hände meine Seiten hinunter fahren, seine Finger über meine nackte Haut streichen, was mich erschaudern ließ, ehe sie unter meinem Hintern zum Liegen kamen.

Ich wusste nicht, ob er genau das bezwecken wollte – denken war mir gerade nicht möglich – aber ich zog mich an Lians Hals hoch und umschlang seine Hüfte mit meinen Beinen, zog ihn so noch näher an mich.

Lian grinste in den Kuss, ehe er sich etwas von mir löste, was mir aber nicht gefiel. Ich brauchte seine Nähe, sie war meine Droge, von der ich vollkommen abhängig war, ohne die ich nicht mehr leben konnte.

Ich wollte unsere Lippen wieder miteinander verbinden, ihn küssen, ihn berühren, seine nackte Haut unter meinen Fingern spüren, doch mein Gefährte schien andere Pläne zu haben – er ließ mich los.

Mit wackligen Beinen stand ich an die Wand gelehnt da, sah zu, wie sich Lian ebenfalls sein Oberteil auszog und es einfach zu Boden fallen ließ.

Stumm betrachtete ich seinen nackten Oberkörper, seine blasse Haut, die einen unnatürlichen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren darstellte. Er hatte Muskeln aufgebaut durch das Training, diese waren aber kaum definiert, eher vollendeten sie die Perfektion seines Körpers.

Es kribbelte nur so in meinen Fingern, ihn endlich anzufassen, doch ich war nicht sicher, ob ich noch einen Schritt gehen konnte, ohne Angst haben zu müssen, meine Beine würden unter mir nachgeben.

„Zieh dich bis auf die Boxer aus", forderte Lian mit leiser Stimme, die mir aber so durch Mark und Bein ging, als hätte er mir ins Ohr gebrüllt. Er verpasste mir eine Gänsehaut, ließ mein Herz rasen, als ich seiner Aufforderung nachkam.

Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich fertig war, da wurde ich auch schon von ihm gepackt und hochgehoben. Wieder schlang ich meine Beine um seine Hüfte, klammerte mich an ihm fest, um nicht herunterzufallen. Doch kaum hatte Lian sich in Bewegung gesetzt, ließ er mich auch schon wieder herunter und drückte mich auf die Matratze unseres Bettes.

„Hast du hier einen Schal?", raunte er mir fragend ins Ohr.

„Im Schrank", antwortete ich ihm genauso leise. „Was hast du damit vor?"

Er grinste, antwortete aber nicht, sondern ging zum Schrank und kramte etwas, bis er das längliche Stück Stoff gefunden hatte und herausnahm.

„Schließ wenigstens die Tür ab", sagte ich. „Die anderen müssen nicht unbedingt hier rein kommen."

Mein Gefährte lachte kurz auf, ehe er aber trotzdem den Schlüssel herumdrehte und somit verhinderte, dass wir ungebetenen Besuch bekamen, was mir nur recht war. Es würde schon peinlich genug werden, wenn sie uns hörten, da brauchten sie uns nicht noch unbedingt sehen.

„Dich wird es nicht interessieren, du wirst sie nicht sehen können", grinste Lian.

Verwirrt schaute ich zu ihm, sah, wie er sich wieder zu mir aufs Bett zubewegte. Ich kam jedoch nicht dazu, zu fragen, was er meinte, denn als er mir den Schal um die Augen legte und ihn hinter meinem Kopf verknotete, wurde es mir schlagartig klar.

Blindness ~ boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt