2 0 | Ein Lachen wie Nero

2.5K 94 28
                                    


Z w a n z i g






Hello girls and gays and theys ;) Geht's euch gut trotz Corona Virus&co?

Also zu aller erst einmal ein Disclaimer: Die vorliegende Geschichte (soweit sie sich als solche bezeichnen darf lol) hab ich mit was 12? 13? angefangen - dementsprechend reizt es mich nicht wirklich sie aktiv weiterzuschreiben, allerdings, überkomme mich mal die Motivation, schreibe ich sie (gelegentlich) weiter einfach nur weil ich Lust habe zu schreiben. Nicht um der Geschichte Willen. Daher die Updateintervalle in Kilometern.

Und hoffen wir mal, dass Corona bald nur mehr als Bier in unseren Alltagswortschatz Eingang findet.

Rosé

Ich war ein freiwilliger Gefangener in unserem Moment. Ganz zu meinem Missfallen war mir die Bedeutung des Wortes freiwillig bekannt, auch wenn ich es mir gerade nicht eingestehen wollte. Rein aus Prinzip also sollte nun der beste Kurs sein, meinen Fuß seinem zweiten Zwischenhirn vorzustellen. Aber als er mich so erwartungsvoll ansah, konnte ich keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen.

Nicht, dass mir das in den letzten Tagen ohnehin öfter gelungen wäre.

Entgegen aller Erwartung fühlte sich meine Hand an seiner Wange falsch an, was sich allerdings nicht nennenswert falsch anfühlte war sein Knie, das er zwischen meine Beine gestemmt hatte.
„Ich nehm dich beim Wort. Also lass mich los oder ich fass dich zum ersten und letzten Mal an - nämlich, um dir eine zu klatschen."zischte ich ihm mit mehr Mut in meiner Stimme als sonst in meinem Körper, entgegen.

Den Effekt, den meine Worte auf ihn hatten, konnte ich sofort auf seinen Lippen ausmachen. Seine Mundwinkel zuckten wie meine letzten Nerven als er mir einen Kuss auf die Wange drückte: „Du kannst mich nehmen wann du willst" und dann in mein Ohr flüsterte: ,,- wie du willst."

Und da platze mir der Kragen. Ich kahm mir vor wie ein wildes Tier, das von Menschen, die es nicht besser wussten, in die Ecke gedrängt wurde. Es gäbe noch ein paar letzte klägliche einschüchterungsversuche, mit einem Maul das ihm nichts mehr nützte, von sich, ehe es sich seinem Schicksal fügen würde. Und es machte mich nur noch wütender, dass mein Versuch mich zu befreien so possierlich auf ihn wirkten, dass sie mehr als Show amüsierten als mir in meiner Verzweiflung halfen.
"Hast du sie noch alle? Und, hast du beim Zählen gemerkt du bist zu arrogant Grenzen zu respektieren?" Seine Hand, die sich die Freiheit genommen hatte, als gehörte sie ihr, auf meiner Hüfte zu liegen, wand sich plötzlich über meine Rücken in einem schmerzhaften Griff um meine Taillie.

Hades warf seinen Kopf zurück und ein dunkles Lachen hallte durch die Holzregale. Dein ganzes Leben hörst du von verstorbenen Poeten, rennomierten Autoren und Zigeunern gleich die Beschreibungen von Lächeln, Kichern, Grinsen und Lachen; Was für schöne Oktaven sie annhemen können und verglichen mit Glocken und Spielen wie ihr Witz oder ihre Schönheit anstecken:
Es war jedoch ein hässliches Lachen, das ich zum ersten Mal an diesem Tag hörte und sich mehr als alle anderen in meine Erinnerungen brannte. Es schien mehr einem verrückten Herrscher, der vor einer brennenden Stadt ein Liedchen trällert, zu gehören. Ein grässlicher Ton nach dem Anderen klang so fremd auf meine Ohren und jagte mir einen Schauer über den Rücken, der mich zitternd in seiner Gewalt ließ.

So ein Lachen konnte keinem Retter gehören. Solche blanken Zähne konnten keinem guten Menschen gehören. So viel Chaos in einem Ton konnte keine Helden-Symphonie anstimmen.
Und solch eine grässliche Überlegenheit in seiner Kehle schnürrte dir deine eigene zu.

"Ihre Grenzen, sagt meine Rosé." Und was ist mit meinen?", raunte er mir ins Ohr. Seine Lippen fanden meine Haut als hätten sie ein Recht dazu.

"Die Grenzen meiner Kontrolle. Ich kann mich nur so lange beherrschen, wenn es um dich geht..." Sein Halt um mich drohte mich fast schon zu erdrücken als er tief Luft holte. Die Bewegung sah so lachhaft unnatürlich aus, als wäre sie erprobt und er hätte, in der Hitze des Gefächts vergessen, dass er als Mensch, wie so üblich, atmen müsse.
Und dann war es als hätte sich der Wind um uns gedreht.
Seine Schultern klappten traurig in sich zusammen und er legte seine Stirn, als müsste er sich auf mich stützen, auf meine und flüsterte mit heißerer Stimme.
"Sieh, was du mit mir anstellst. Nennst du das etwa fair?"
Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich ihn für "verzweifelt" erklärt, aber da diesen Platz dauerhaft "verrückt" einnahm hatte ich nicht viel Spielraum.
Seine Augen hebten sich zu meinen und mir gefiehl ganz und gar nicht, wie Hades mich in diesem Moment ansah; Denn irgendwie blickte er eher durch mich hindurch, als mir in die Augen. Es war eine Art stilles Versprechen, dass dir höhnisch von einem hohen Turm herab zuschreit, dass es egal ist, was du willst, weil du schlussendlich nur das tun und lassen kannst, was er dir erlaubt. Als hätte man mir meine Geschichte vorgeschrieben. Und der Autor hatte nicht nur einen Narzissmus-Komplex sondern auch einen Hang zum Dramatischen- besonders in den letzen Zeilen.

Was, wie jeder Kreatur der weiblichen Spezies, mir schon aus rein gesellschaftlichen Makeln nicht in den Kram passte.
Wohlmöglich aber könnte es auch die Tatsche sein, dass ich nicht seine ungeteilte Aufmerksamkeit in diesem Moment mein Eigen nennen durfte, was mich zu stören schien. Das ging allerdings gegen jede feministische Zelle in meinem Körper, da eine solche Regung in mir zwangsläufig das Resultat von - Gott verbiete - positiven und Gefühlen meinem Gegenüber gegenüber sein müsste, der mich noch immer gegen meinen Willen in einer höchst unfeministischen Pose gefangen hielt.

Hot As HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt